Am 03. März werde ich um 14 Uhr auf der Buchmesse in Neckarsteinach aus meinem Roman DIE FRAU AM FENSTER lesen. Wer im Großraum Heidelberg wohnt und sich für Literatur und Philosophie interessiert, sollte sich den Termin merken - ein Mehrwert ist garantiert. Die sich normalerweise anschließende Diskussion kann hier nicht stattfinden, weil jedem Autor nur 30 Minuten zur Verfügung stehen. Ich werde im Anschluss aber noch am Stand der LitOff zu finden sein.
Aus diesem Grund hier noch einmal die Kritik von Sylvia aus dem Blog Herzbücher:
Auf der Suche nach einem Geschenk für seinen Freund Flemming erwirbt der Berliner Rechtsanwalt Achim Oster einen Packen alter Fotografien. Darunter befindet sich ein Schnappschuss aus dem Jahr 1929 von einer schönen Frau, die an einem Fenster sitzt.Um der Ursache für seine Schlaflosigkeit auf die Spur zu kommen, konsultiert Achim einen Psychotherapeuten. Dieser vermutet ein traumatisches Erlebnis in Achims Kindheit und schlägt eine Hypnose vor, um an die in seinem Unterbewusstsein abgespeicherten Informationen zu gelangen. Nach kurzem Zaudern willigt Achim ein, und Dr. Vahrenholt fördert tatsächlich einen Traum aus seiner Kindheit zutage, der sich um ein abgestürztes Flugzeug alter Bauart dreht. Allmählich kristallisiert sich heraus, dass dieser Traum Erinnerungsfetzen aus einem früheren Leben Achims birgt. Während weiterer Sitzungen durchlebt er Stationen seiner Anfang des 20. Jahrhunderts als Max Lehnfeldt geführten Existenz. Dabei begegnet er der faszinierenden Frau von dem Foto...
Das Thema Reinkarnation ist nur eines unter mehreren Themen, die Elk von Lyck in seinem Buch behandelt. Vor allem die politischen Folgen des verlorenen
1. Weltkrieges und die daraus für Deutschland entstandene Problematik im Allgemeinen und für Ostpreußen im Besonderen spricht er an. Damit erwähnt er Dinge, die ungemein interessant, aber kaum bekannt sind. Das wiederum wirft die Frage auf, woher Lycks Informationen stammen. Die Angabe von seinen Quellen, eventuell in einem Nachwort, wäre deshalb hilfreich gewesen.
Die große Themenvielfalt setzt eine überaus umfangreiche und sicherlich sehr zeitraubende Recherche voraus. Elk von Lyck hat wahrlich im Vorfeld seines Romans seine Hausaufgaben gemacht. Er vermittelt Wissen aus Gebieten wie Psychologie, Theologie, Architektur, Kunstgeschichte, Malerei... und selbst vor Parfümkunde macht er nicht Halt. Hierbei gelingt es ihm hervorragend, diesen zum Teil doch recht trockenen Stoff höchst unterhaltsam in den Plot zu integrieren. Auch bin ich mir sicher, dass der Autor in Vorbereitung des Buches die meisten Schauplätze bereiste, denn er navigiert wie ein Einheimischer beispielsweise durch Paris, Berlin oder das ehemalige Ostpreußen, beschreibt die Umgebung derweil sehr bildlich, manchmal allerdings ein wenig zu ausschweifend.
Die Gegenwartsgeschichte wird in `Er-Form´ aus Achims Perspektive geschildert, wohingegen die Vergangenheitsstory, obschon aus Achims Mund, so doch aus Max´ Sicht in der 1. Person, und, zur perfekten Unterscheidung, darüber hinaus in der `gegenwärtigen Zeitform´, dem Präsens, erfährt. Der Handlungsablauf ist klar strukturiert und sowohl spannend als auch nachvollziehbar gestaltet. Lebendige und intelligente Dialoge sind eine Selbstverständlichkeit.
Der anspruchsvolle Roman erlaubt es nicht, ihn auf die Schnelle mal eben nebenher zu lesen. Wort für Wort, Satz für Satz wollen verinnerlicht werden, was volle Konzentration erfordert. Dass sich die Seiten nicht im Eiltempo umblättern lassen, liegt außerdem nicht etwa an Elk von Lycks Schreibstil, denn der ist sehr flüssig, und es finden sich weder Wortwiederholungen noch Schachtelsätze, sondern an der Tatsache, dass sie ziemlich eng bedruckt sind. Den Grund erklärt der Autor auf seiner Homepage. Lyck kommt mit einer relativ kleinen und somit übersichtlichen Besetzungscrew sowie ohne Antagonist aus. Die Charaktere, allen voran die Hauptprotagonisten Achim und Max, sind vielschichtig konzipiert. Allerdings fehlt gelegentlich die Beschreibung tiefergehender Emotionen. Überdies vermisste ich ein wenig, Romantikerin die ich bin, in Fionas und Max` Beziehung die prickelnde Komponente.
Fazit:„Die Frau am Fenster“ ist ein anspruchsvoller, fesselnder, hervorragend recherchierter Roman mit intelligenten Dialogen, der von einem höchst talentierten Autor niveauvoll präsentiert wird. Trotz einiger geringer Mängel auf dem Unterhaltungssektor kann ich das Buch auch jenen Lesern empfehlen, die sich neben ihrer üblichen leichten Kost einmal einen etwas schwerer verdaulichen `Stoff´einverleiben möchten.
Und hier ist eine Videorezension aus dem Blog Ankas Geblubber:
Aus diesem Grund hier noch einmal die Kritik von Sylvia aus dem Blog Herzbücher:
Auf der Suche nach einem Geschenk für seinen Freund Flemming erwirbt der Berliner Rechtsanwalt Achim Oster einen Packen alter Fotografien. Darunter befindet sich ein Schnappschuss aus dem Jahr 1929 von einer schönen Frau, die an einem Fenster sitzt.Um der Ursache für seine Schlaflosigkeit auf die Spur zu kommen, konsultiert Achim einen Psychotherapeuten. Dieser vermutet ein traumatisches Erlebnis in Achims Kindheit und schlägt eine Hypnose vor, um an die in seinem Unterbewusstsein abgespeicherten Informationen zu gelangen. Nach kurzem Zaudern willigt Achim ein, und Dr. Vahrenholt fördert tatsächlich einen Traum aus seiner Kindheit zutage, der sich um ein abgestürztes Flugzeug alter Bauart dreht. Allmählich kristallisiert sich heraus, dass dieser Traum Erinnerungsfetzen aus einem früheren Leben Achims birgt. Während weiterer Sitzungen durchlebt er Stationen seiner Anfang des 20. Jahrhunderts als Max Lehnfeldt geführten Existenz. Dabei begegnet er der faszinierenden Frau von dem Foto...
Das Thema Reinkarnation ist nur eines unter mehreren Themen, die Elk von Lyck in seinem Buch behandelt. Vor allem die politischen Folgen des verlorenen
1. Weltkrieges und die daraus für Deutschland entstandene Problematik im Allgemeinen und für Ostpreußen im Besonderen spricht er an. Damit erwähnt er Dinge, die ungemein interessant, aber kaum bekannt sind. Das wiederum wirft die Frage auf, woher Lycks Informationen stammen. Die Angabe von seinen Quellen, eventuell in einem Nachwort, wäre deshalb hilfreich gewesen.
Die große Themenvielfalt setzt eine überaus umfangreiche und sicherlich sehr zeitraubende Recherche voraus. Elk von Lyck hat wahrlich im Vorfeld seines Romans seine Hausaufgaben gemacht. Er vermittelt Wissen aus Gebieten wie Psychologie, Theologie, Architektur, Kunstgeschichte, Malerei... und selbst vor Parfümkunde macht er nicht Halt. Hierbei gelingt es ihm hervorragend, diesen zum Teil doch recht trockenen Stoff höchst unterhaltsam in den Plot zu integrieren. Auch bin ich mir sicher, dass der Autor in Vorbereitung des Buches die meisten Schauplätze bereiste, denn er navigiert wie ein Einheimischer beispielsweise durch Paris, Berlin oder das ehemalige Ostpreußen, beschreibt die Umgebung derweil sehr bildlich, manchmal allerdings ein wenig zu ausschweifend.
Die Gegenwartsgeschichte wird in `Er-Form´ aus Achims Perspektive geschildert, wohingegen die Vergangenheitsstory, obschon aus Achims Mund, so doch aus Max´ Sicht in der 1. Person, und, zur perfekten Unterscheidung, darüber hinaus in der `gegenwärtigen Zeitform´, dem Präsens, erfährt. Der Handlungsablauf ist klar strukturiert und sowohl spannend als auch nachvollziehbar gestaltet. Lebendige und intelligente Dialoge sind eine Selbstverständlichkeit.
Der anspruchsvolle Roman erlaubt es nicht, ihn auf die Schnelle mal eben nebenher zu lesen. Wort für Wort, Satz für Satz wollen verinnerlicht werden, was volle Konzentration erfordert. Dass sich die Seiten nicht im Eiltempo umblättern lassen, liegt außerdem nicht etwa an Elk von Lycks Schreibstil, denn der ist sehr flüssig, und es finden sich weder Wortwiederholungen noch Schachtelsätze, sondern an der Tatsache, dass sie ziemlich eng bedruckt sind. Den Grund erklärt der Autor auf seiner Homepage. Lyck kommt mit einer relativ kleinen und somit übersichtlichen Besetzungscrew sowie ohne Antagonist aus. Die Charaktere, allen voran die Hauptprotagonisten Achim und Max, sind vielschichtig konzipiert. Allerdings fehlt gelegentlich die Beschreibung tiefergehender Emotionen. Überdies vermisste ich ein wenig, Romantikerin die ich bin, in Fionas und Max` Beziehung die prickelnde Komponente.
Fazit:„Die Frau am Fenster“ ist ein anspruchsvoller, fesselnder, hervorragend recherchierter Roman mit intelligenten Dialogen, der von einem höchst talentierten Autor niveauvoll präsentiert wird. Trotz einiger geringer Mängel auf dem Unterhaltungssektor kann ich das Buch auch jenen Lesern empfehlen, die sich neben ihrer üblichen leichten Kost einmal einen etwas schwerer verdaulichen `Stoff´einverleiben möchten.
Und hier ist eine Videorezension aus dem Blog Ankas Geblubber: