Er hat wohl nicht damit gerechnet, dass es in seiner Gewerkschaft inzwischen Menschen gibt, die auch anders denken. Zu Wort gemeldet hat sich jetzt die Sektion "Umweltausrüstung" der CGT im Elsass. Sie schreiben ihrem Generalsekretär: "Diese Ankündigung machen die CGT bei den Beschäftigten unglaubwürdig. Ein Generalsekretär der CGT sollte bei seinen Äußerungen alle Meinungen der Mitglieder der CGT repäsentieren: Du hast das vielleicht bei Deiner vorschnell gemachten Stellungnahme nicht gemerkt, aber deine Vorschläge über die Atomkraft haben für lebhafte Aufregung unter den anwesenden Kameraden am 12.6.2014 und noch mehr bei denen, die das dann in der Presse gelesen haben, gesorgt."
Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Elsass setzen dann noch eins drauf: "Es ist die typische Erpressung über die Arbeitsplätze, die von der Nuklearindustrie immer wieder vorgebracht wird. Es ist die Politik der Kapitalisten, die die Atomkraft verteidigt. Die Bevölkerung hat sehr wohl Grund dafür, wegen der Funktionsfähigkeit der Atomkraftwerke besorgt zu sein. Diese bedrohen ihr Leben und ihre Region, mit Arbeitskräften von Sub-Unternehmen ohne jede Ausbildung, einem totalen Fehlen von Transparenz, Auswertung der Optionen in einem kleinen Kreis von Auserwählten, ohne demokratische Kontrolle und ohne über die Gesamtheit der Folgen der getroffenen Wahl Rechenschaft abzulegen".
Ihre logische Folgerung ist deshalb, dass Fessenheim umgehend geschlossen werden muss. Es ist ein Schritt vorwärts, dass auch französische Gewerkschafter sich vom Arbeitsplatz-Argument des Energie-Monopolisten EDF nicht mehr erschlagen lassen. Die erste Bresche in die Arm-in-Arm-Phalanx Arbeitgeber und Beschäftigte ist geschlagen. Bei Letzteren setzt sich die Erkenntnis durch, dass auch der sicherste Arbeitsplatz nichts mehr nutzt, wenn die jederzeit drohende Katastrophe passiert ist. Und sie wissen sehr wohl, wie es in den AKW's um die Sicherheit steht.
Informationsquelle
En Alsace, la CGT Equipement demande la fermeture de la centrale de Fessenheim