Die Flüsse von London - Ben Aaronovitch

Erstellt am 18. Januar 2013 von Buecherwelt
Es gibt einige Bücher, auf die ich ohne den Input von anderen Menschen eigentlich nie zurückgegriffen wäre. Daher habe ich mich im Laufe des letzten Jahres zwei Bücherclubs angeschlossen mit dem festen Vorhaben, wirlich alle Bücher zu lesen, die Thema sind (Was mir einige wirklich langweilige Stunden beschert hat, aber dazu später). Nun war in einem dieser Clubs das Buch "Die Flüsse von London" dran. Aufmerksame Leser dieses Blogs werden bereits bemerkt haben, dass die Krimi-Sparte nicht zu meinen bevorzugten Genres gehört. Daher habe ich dieses Buch zwar durchaus auf dem Schirm gehabt, habe es aber eigentlich erst einmal nicht lesen wollen. Na wie das Leben so spielt, kam es anders als ich dachte und nun habe ich es gestern beendet. Hier meine Rezension:
Darum geht es:
Peter Grant ist ein ganz normaler Londoner Polizist - glaubt er - der sich mit dem alltäglichen Wahnsinn der Themsestadt herumschlägt. Bis er zu einem Mord gerufen wird und der einzige Zeuge ein Geist ist, den noch dazu nur er sehen kann. Kurze Zeit später wird Nightingale auf ihn aufmerksam. Nightingale ist allerdings nicht nur irgendein höherrangiger Polizist, sondern auch der letzte Magier der Stadt. Nun hat er jedoch festgestellt, dass auch Peter Grant über magische Kräfte verfügt und ihn zu seinem Lehrling gemacht. Und es ist ja nicht so, als wäre das Leben eines Zauberlehrlings besonders langweilig. Kein Wunder also, dass nicht nur noch mehr Leichen folgen, sondern sich Peter plötzlich auch mit Mutter und Vater Themse, erotischen Flusstöchtern und vielem mehr konfrontiert sieht...
Meine Meinung:
Puh, das Buch ist... schnell. Ja wirklich, wenn ich dem Buch ein Tempo geben würde, dann eben, dass es schnell ist. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, auch wenn Peter Grant manchmal eine ganz schöne Labertasche ist. Das Thema finde ich sehr aufregend und auch die Umsetzung ist gut gelungen. Peter Grant möchte man am liebsten die ganze Zeit knuddeln, weil er irgendwie so ein Nerd ist, naiv aber gleichzeitig echt pfiffig. Seine hübsche Kollegin Lesley übernimmt auch eine wichtige Rolle in der ganzen Geschichte, wobei sie mir irgendwie etwas suspekt ist. Ein sehr interessanter Charakter ist auf jeden Fall Nightingale. Hier gibt es noch jede Menge Erklärungsbedarf. Ich stelle ihn mir ein wenig so wie Sherlock Holmes vor, ein englischer Gentleman in seinen besten Jahren. Peter und Nightingale leben zusammen im Folly, sozusagen der Basis der Magier. Für das Essen im Folly ist Molly zuständig (witzig, das reimt sich). Molly ist irgendwie ziemlich gruselig, aber macht euch selbst ein Bild. Also wie gesagt, die Story ist spannend und die Umsetzung gut, aber - ja jetzt kommt es - das Ende.... Das Ende finde ich etwas sehr surreal. Gut klar, das ganze Buch ist nicht wirklich realistisch aber die Auflösung des Falles sowie die Handlungen von Peter konnten mich irgendwie nicht überzeugen. Erstens ging dann alles so schnell so glatt und zweitens wurde mir die Lösung zu schnell serviert. Zudem merkt man schon im Laufe des Buches, dass eine Fortsetzung gelesen werden muss, wenn man Antworten möchte.
Fazit:
Eine gelungene Mischung aus Fantasy und Krimi mit einem ordentlichen Schuss britischem Humor gemixt. Liebevolle Charaktere, ein beeindruckender Einfallsreichtum und ein schöner Schreibstil. Lohnt sich durchaus für alle, die sich gerne auf neue Dinge einlassen...