Die fleißige Ameise - Nicht immer zahlt sich Fleiß aus! Zum drüber Nachdenken und nicht zum Schmunzeln!

Von Wernerbremen

Ihr Lieben,
auf die folgende Geschichte hat mich Astrid Müller aufmerksam gemacht.
Die fleißige Ameise

Jeden Morgen kam die fleißige Ameise fröhlich zur Arbeit. Sie liebte ihre
Arbeit. Hier verbrachte sie die meiste Zeit des Tages schwer arbeitend,
immer ein Liedchen summend. Sie arbeitete fleißig vor sich hin
Der Generaldirektor, ein dicker fetter Käfer, stellte fest, dass es
niemanden gab, der die Ameise beaufsichtigte. So konnte es nicht
weitergehen! Er schuf einen Supervisor-Posten und stellte einen Mistkäfer
mit viel Erfahrung ein.
Die erste Sorge des Mistkäfers war, die Arbeitszeit zu standardisieren. Er
erstellte hierzu verschiedene Reports. Bald darauf benötigte der Mistkäfer
eine Sekretärin, die diese Reports vorbereitete.
Man stellte eine Spinne ein, die ein Archiv einrichtete und Telefonanrufe entgegennahm.
Und in der ganzen Zeit, arbeitete die Ameise froh und munter weiter, denn ihre Arbeit gefiel ihr und von Zeit zu Zeit summte sie ein Liedchen.

Der Generaldirektor war begeistert von der Arbeit des Mistkäfers und fragte ihn nach grafischen Darstellungen und Zukunftsanalysen. So wurde es nötig, eine Fliege einzustellen als Helfer für den Supervisor. Sie kauften der Fliege ein Laptop, mit dem sie die Reports schön bunt gestalten konnte.
Die fleißige Ameise summte schon bald kein Liedchen mehr, beschwerte sich, dass sie so viel Schreibkram auszufüllen hatte, anstatt zu arbeiten.
Daraufhin beschloss der Generaldirektor, dass ein Administrator für die Abteilung, in der die Ameise arbeitete, her musste. Diese verantwortungsvolle Aufgabe wurde der Heuschrecke übertragen, die als erstes verlangte, dass man ihr einen speziellen Sessel kaufen solle.
Natürlich brauchte sie auch ein Auto, einen Laptop und einen Zugang zum Intranet. Und selbstverständlich brauchte sie auch einen persönlichen Assistenten, die Kröte, die schon an ihrem alten Arbeitsplatz als Sekretärin für die Heuschrecke gearbeitet hatte.
Die Ameise sang nicht mehr. Sie wurde immer unruhiger und nervöser.
"Wir müssen ein Gremium beauftragen, Daten für eine Studie über die
arbeitende Gesellschaftsschicht zusammenzutragen und einen Bericht zu
verfassen."
Gesagt, getan. Die ausgesuchten Spezialisten machten sich gegen ein beträchtliches Entgelt sogleich monatelang an die Arbeit.

In der Zwischenzeit stellte der Generaldirektor fest, dass die Abteilung, in der die fleißige Ameise munter vor sich hin arbeitete, nicht mehr den gleichen Profit wie früher erwirtschaftete.
Er wandte sich an die Eule, eine Expertin in Sachen Betriebswirtschaft, die Tausende von Euro bekam.
Sie sollte analysieren und diagnostizieren, was zu tun sei. Die Eule
wirbelte drei Monate in allen Büros der Firma herum. Dann legte sie einen
Abschlussbericht vor, der besagte: "Sie haben zu viel Personal, es sollten
Stellen abgebaut werden."
Dem Expertenbericht der Eule folgend, entließ der Generaldirektor die
Ameise, die immer so fleißig arbeitete und ihre Arbeit liebte.

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt