Die FDP und die blöden Wähler

Von Nicsbloghaus @_nbh

Es ist also kein Einzelfall… ich habe mit eige­nen Ohren gehört, wie ein FDP-Mann ernst­haft ver­kün­dete, dass er die Wiedereinführung des preu­ßi­schen Wahlrechts befür­worte. Sprich: Nur die Besitzenden soll­ten Wahlrecht erhal­ten.

Das war zu Zeiten, als diese Splittergruppe noch sagen­hafte 3% Wählerschaft hatte.

Heute nun stellt Frankfurter FDP-Kreisvorsitzende Dirk Pfeil in einem Gespräch mit der Frankfurter Neuen Presse fest, dass die Wähler zu däm­lich wären, die tolle Politik der FDP zu begrei­fen. Wörtlich hört sich das dann so an: “Ich ver­zweifle am man­geln­den Willen der Wähler, sich ein biss­chen schlauer zu machen.”

Weshalb Herrn Pfeil nicht klar ist, dass die Wähler – bzw. die Nicht-FDP-Wähler eben schlau genug sind, eben diese Neoliberalen nicht mehr zu wäh­len, wird sein Geheimnis blei­ben.

Und wißt Ihr, woran mich das erin­nert? An die wohl­be­kannte und oft zitierte Buckower Elegie von Bert Brecht:

Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter ver­tei­len
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung ver­scherzt habe
Und es nur durch ver­dop­pelte Arbeit
Zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch ein­fa­cher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein ande­res?

[zitiert nach Wikiquote]

 Nic

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