Die Fastenzeit hat begonnen – Fasten in Zahlen

Fastnacht (Fasching, Karneval) ist vorbei und die Fastenzeit beginnt. Beides gehört zusammen, denn die Faschingszeit hat schließlich ihren Ursprung darin, dass man vor den kargen 40 Tage noch einmal so richtig auf den Putz hauen will. In wie weit heidnische Bräuche mit in die Fastnacht hineinspielen ist umstritten, aber zumindest seit dem Mittelalter gehören Fasten und Fastnacht zusammen. Die Fastnacht war eben die Nacht (0der der Abend) vor der Fastenzeit.

Immerhin 17 Prozent gaben schon 2012 an, dass sie während der 40-tägigen (christlichen Fastenzeit) fasten möchten, also auf etwas bewusst verzichten. Die meisten verzichten dabei allerdings nicht pauschal von Montag bis Samstag auf Nahrung, sondern nur auf bestimmte Dinge wie Alkohol, Zigaretten oder das Auto fahren.

Immerhin 62 Prozent wollten 2018 nach einer Umfrage der DAK auf Süßigkeiten verzichten, 61 Prozent auf Alkohol und 35 Prozent auf Fleisch. Es folgt das Rauchen mit 32 Prozent. Die hohe Zahl von Menschen die aufs Rauchen verzichten wollen erstaunt, denn viele Menschen rauchen gar nicht und können dementsprechend auch nicht darauf verzichten. Wobei der ein oder andere Scherzkeks unter den Rauchern sicher auch „Rauchen" angekreuzt hat.

Eher neuzeitlich sind das Fernseh-, Handy- und Computerfasten. Immerhin 28 Prozent wollen weniger gar nicht mehr fern sehen und 21 Prozent auf Computer und Internet verzichten. 15 Prozent wollen aufs Auto verzichten. Allerdings wurden nur 1.002Menschen befragt. Außerdem mussten die Teilnehmer nur angeben, dass Fasten für sie in Frage kommt. Ob sie es wirklich getan haben bleibt offen. Immerhin zeigt eine ähnliche Umfrage der DAK aus dem Vorjahr ähnliche Werte.

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Zu den Ergebnissen passt auch die Tatsache, dass längst nicht mehr religiöse Motive im Vordergrund stehen. Vielmehr wollen viele Fastende abnehmen oder einfach sich nur vergewissern, dass sie von bestimmten Dingen noch nicht abhängig sind. Zumindst nicht so sehr, dass sie nicht 40 Tage darauf verzichten könnten. Tatsächlich möchten sich 47 Prozent der Befragten durchs Fasten selbst disziplinieren. 38 Prozent geben gesundheitliche Gründe an, immerhin 34 Prozent religiöse.

Für letzteren bleibt Sonntag die Möglichkeit zum Fastenbrechen. Denn wer es ausrechnet wird feststellen, dass vom Aschermittwoch bis Ostersonntag 46 Tage vergangen sind. An den sechs Sonntagen allerdings wird traditionell nicht gefastet, Jesus war ja auch noch 40 Tage in der Wüste und nicht 46.

Nicht berücksichtigt sind in den meisten Übersichten natürlich Angehörige anderer Religionen. Juden fasten vor allem an Jom Kippur, verzichten in den drei Wochen vor Tischa beAv beispielsweise auf Fleisch und Fisch und fasten am Tag selbst noch mal 25 Stunden. Muslime wiederum fasten im Ramadan, wo üblicherweise nur Abends gegesssen und teilweise auch getrunken wird. Eigentlich dürfen Muslime gar keinen Alkohol trinken, allerdings kenne ich auch solche, die nur im Ramadan auf Wein, Bier und Raki verzichten. Auch andere Religionen kennen Fastengebote, allerdings kann ich hier jetzt nicht auf alle eingehen. Allen die fasten wünsche ich viel Erfolg.


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