"Die Farbe von Milch" von Nell Leyshon

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.

Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.
Aus dem Englischen von Wibke Kuhn Originaltitel: The Colour of MilkOriginalverlag: Eisele/Penguin Books LondonTaschenbuch, Klappenbroschur, 208 Seiten, 11,8 x 18,7 cmISBN: 978-3-453-42254-4
 ********************************************Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem HEYNE Verlag entstanden. Herzlichen Dank für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares. Eine Entgeldleistung habe ich nicht erhalten. *********************************************
Meine Meinung Ein Buch so weit außerhalb meiner Komfortzone wie es nur irgendwie möglich ist und dennoch konnte es mich absolut begeistern und mitnehmen. Zu Beginn war ich dennoch etwas verwirrt, denn der Schreibstil war mehr als nur holprig und ich musste mich erst einmal daran gewöhnen. Hat man eine zeitlang darin gelesen geht es und es passt perfekt zu der Ich - Perspektive des Buches. Denn diese außergewöhnliche Geschichte ist aus der Sicht von Mary geschrieben. Ein junges Mädchen, ungebildet, fern der Welt, arbeitet hart auf einem Hof und kennt keinerlei Annehmlichkeiten. Da passt die Sprache des Buches dann doch wieder perfekt und gibt so den ganz besonderen und vor allem authentischen Flair. Abgerundet wird das Ganze dann noch von einer Geschichte, die mich auch nach dem ich das Buch beendet habe, lange nicht losgelassen hat. Immer wieder musste ich an Mary denken, an ihr Leben, ihre Geschichte und ihre Sicht auf die Dinge. Ein Mädchen das völlig unbedarft durch diese Welt geht, weder Bildung kennt und sie jemals genossen hat entdeckt einen winzigen Teil der Welt, eines neuen Lebens und lässt uns alle daran teilhaben. In teilweise immer wiederkehrenden Tätigkeiten wird uns der Kreis des Lebens nähergebracht und mittendrin wieder diese Geschichte - eine Geschichte die mich nicht losgelassen hat und von der ich so viel berichten möchte und einfach nicht kann weil ich selbst nicht die Worte dafür finde. Wie kann man auch Worte finden für so viel Mut, kämpferische Stärke und dem grenzenlosen Willen eine "Heldin" ihrer Zeit zu sein. Großes Kino, erzählt in wenigen aber sehr poetisch kraftvollen Worten. 5 Sterne, einfach weil ich es so besonders und so aussagekräftig finde, dass ich selbst kaum glauben kann das ich es wirklich gelesen und am Ende geliebt habe. Es lohnt sich also doch ab und zu mal aus der Komfortzone auszubrechen und so wie Mary Neues zu entdecken.

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