Die Familienband la-le-luna

Erstellt am 14. März 2016 von Suse

Als ich an einem Samstagnachmittag im Februar am Bodensee ankomme, liegt der Ort, in dem Familie Gößwein lebt, unter einer feinen Nebeldecke.
Wir sind zu einem Interview verabredet und ich bin sehr gespannt, was mich erwartet.
Das Haus der Familie liegt etwas oberhalb und als ich an der Tür klingle spitzt die Sonne zwischen den Bäumen hervor.

Photocredit: S.Schmid

Kaum durch die Tür getreten und herzlich empfangen worden, bin ich auch schon mittendrin im bunten Familienleben. Und was mir sofort auffällt: es ist Musik drin. Noch bevor ich alle Kinder kennenlerne die zu Hause sind, höre ich das eine oder andere bereits vor sich hinsummen. Das deutet schon mal darauf hin, daß Musik hier Programm ist.
Man muß nämlich wissen, daß hier keine normale Familie wohnt, sondern die Familienband la-le-luna. Da ist sozusagen Musik drin.

La-le-luna, das sind: Mama Isabel Gößwein, ihre fünf Kinder Emma-Anais, Clara-Elize, Leopold, Sara-Estelle und Maya-Elodie und Anette Zanker-Belz.
Meine Frage, wie man sieben Meinungen, Charaktere und Wünsche unter einen Hut bringen kann ist schnell beantwortet: die Liebe zur Musik verbindet.

Die sieben Bandmitglieder
Photocredit: S.Schmid

Eine Band zu gründen ist sicher nicht alltäglich. Deswegen wollte ich wissen:

Wie kommt man dazu eine Familienband zu gründen?

Die Grundschulpädagogin und systemische Beraterin Dr. Isabel Gößwein und die Musikpädagogin und Musikvermittlerin Anette Zanker-Belz lernten sich über den Kinderchor kennen, in dem Isabels Kinder sangen und der von Anette geleitet wurde.
Schnell stellten die beiden Frauen fest, daß sie für die gleichen Werte stehen und daß beiden eine gelebte Familienkultur wichtig ist.

Wie in jeder Familie, gibt es auch bei Isabel und ihren Kindern Einschlafrituale. Beim Insbettbringen von Maya-Elodie wird immer erzählt, wer von den kleinen Freunden schon schläft und mit welchem Einschlaflied er ins Bett gegangen ist. Auch Anette war von Einschlafliedern fasziniert und von der Wirkung, die sie auf den Menschen haben.
Das war der Auslöser und so begann sie gemeinsam mit Isabel und den Kindern Musik zu machen: die Familienband la-le-luna war geboren. Zwar sind sie nicht alle miteinander verwandt, trotzdem fühlt es sich an wie eine Familie. Die Verbindung sind Vertrauen und gemeinsame Werte und das große Gemeinschaftsgefühl.

Wofür steht la-le-luna?

La-le-luna steht für hundert Prozent Familienmusik und zwar schon für die Allerkleinsten.
Die Familienband begeistert mit selbst komponierten Liedern wie dem la-le-luna-Hit, Sonnenschein oder dem Papierfliegertraumlied.
Die Lieder stammen fast alle aus der Feder der ältesten Tochter Sara-Estelle, die gerade in Norwegen ein United World College besucht und wenn es möglich ist zu den Konzerten nach Deutschland kommt.

Neben den sieben Stimmen bringt die Familienband ein breites Repertoire an Instrumenten ein: Gitarre, Klavier, Geige, Saxophon, Percussion , Kontrabaß und Flöten- alles live performed.
La-le-luna-Konzerte sind Mitmachkonzerte. Die Bühnenperformance soll mitreißen und im Mitmachteil wird das Publikum Teil des Konzerts.

Hört man sich die CD an, stellt man fest, daß hier nichts elektronisch glatt gebügelt wurde, wie bei anderen Kindermusik-CDs. Die Musik klingt authentisch.

Isabel und Anette sehen sich auch als „Familien-Kulturbotschafterinnen“, die  vielfältige Impulse für Familien von heute geben. Für das Wesentliche und Wichtige. Und möchten Ideen liefern für Kinder und Familien. Sie möchten anderen Mut machen, kreativ zu werden. Zum Beispiel beim Leben von gemeinsamen (Familien-)Ritualen, wie das gemeinsame Musizieren. Aber auch Mut machen zum Unperfektsein .

So sieht die Bühne bei einem Auftritt der la-le-luna-Band aus.
Photocredit: privat

Für wen sind la-le-luna Konzerte gedacht?

Für alle. Vom Säugling bis zum Hundertjährigen. Und alle sitzen zusammen vor der Bühne. Nicht etwa wie beim Kasperltheater, wo Eltern ihre Kinder vorne abgeben und sich selbst im Hintergrund halten. Denn alle sollen mitmachen: mitsingen, mitfühlen und mitbewegen.
Das Publikum ist in der Regel gemischt: so kommen Eltern mit ihren Kindern, Großeltern zusammen mit den Enkeln oder Kinder, die ihren Lieblingserwachsenen mitbringen. Es sollen Konzerte für all diejenigen sein, die sich als Familie fühlen. Und das generationenübergreifend.

Mir persönlich gefällt die Mischung aus ruhigen Einschlaflieder und fetzigen Mitmachsongs. Mein geheimer Favorit ist der Song Morgenmuffel. Denn ich bin selbst einer. Und mit dem Lied macht selbst Aufstehen ein bißchen Spaß

Wer mal einen Blick in ein Konzert werfen möchte, der klickt auf das Video unten:

Wie schafft man das Ganze?

Eine Großfamilie am Laufen zu halten, Bandproben, Auftritte und das ganze Drumherum zu organisieren?
Backstage gibt es viele Helfer. Die einen nähen Kostüme, häkeln  Fan-Armbändchen und stehen beratend zur Seite. Die anderen kümmern sich um den CD-Verkauf, die Technik während der Auftritte und schneiden die Videos. So fügt sich alles zu einem großen familiären Ganzen zusammen.
Schlafmangel und fehlende Me-Time werden durch das gemeinsame Erlebnis wieder wettgemacht. Alle sind mit Elan dabei. das gibt Energie zurück.

Wir haben sehr lange geredet und plötzlich standen meine Kinder vor der Tür. Die Große mit der Trompete im Arm. Wo Musik ist, kann noch mehr Musik ja nicht schaden, dachte sie sich. Eigentlich wollte ich ganz viele Bilder machen, aber plötzlich war es draußen dunkel. Ein Bild ist doch noch was geworden. Auf dem Bild fehlt leider Sara-Estelle, die bei meinem Besuch in Norwegen war.

Und was hörst Du so?

Wer la-le-luna gerne mal live erleben möchte, kann im Veranstaltungskalender nachsehen, wann und wo der nächste Auftritt ist. Ich werde sie schon bald wiedertreffen, denn sie kommen auch zur denkst nach Nürnberg und geben ein Mini-Konzert für die Familienblogger.

Seid Ihr auch dabei?

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