Hart, aber gerecht traf es jetzt einen verantwortungslosen Dortmunder Lehrer, der auf einer Demonstration der rechtspopulistischen Partei ProNRW rechtswidrig behauptet hatte, er habe „mehr Angst vor Ismalisten als vor Nazis“. Umgehend wurde Mann, der sich bei seinem Auftritt in aller Öffentlichkeit in provokativer Absicht als „homosexuell und linksgerichtet“ bezeichnet hatte, von der Stadt vom Unterricht entbunden worden. Weitere Disziplinarmaßnahmen seien geplant, berichtete die WAZ, die als einzige große Qualitätszeitung Platz für die prompte Reaktion auf das empörende Verhalten des Pädagogen freischlagen konnte.
Die Vorwürfe gegen den Mann, von dem sich die schwule Community umgehend lossagte, wiegen schwer. Er sei „von Islamisten bedroht worden“, behauptete er, ohne Beweise vorzulegen, auch hätten „islamistische Eltern“ versucht, seinen Unterricht zu beeinflussen“. Am schlimmsten aber sei ahistorischer Satz: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Islamismus die größere Gefahr ist und dass der Rechtsextremismus das ist, was alle einfach blind bekämpfen, ohne zu reflektieren.“
Umgehend begann die zuständige Bezirksregierung Arnsberg mit einer Prüfung, ob der Lehrer des Dortmunder Stadtgymnasiums durch seine öffentlichen Äußerungen gegen dienst- und beamtenrechtliche Vorschriften verstoßen hat. Bis zur „Klärung des Sachverhalts“ sei dem Täter die Ausübung sämtlicher Dienstgeschäfte verboten. Ziel der Bezirksregierung sei es, ein Disziplinarverfahren gegen den mit Doktortitel auftretenden Pädagogen einzuleiten, um ein Exempel zu statuieren.
Wie wichtig das ist, beweisen zahlreiche zweifelhafte Kommentare im Forum der WAZ. Dort zeigen sich die meisten Diskutanten uneinsichtig. Frech kritisieren sie die notwendigen Maßnahmen der staatlichen Organe als „Berufsverbot“ und „Rückfall in dunkle Zeiten“. Provokativ wird außerdem auf ein vermeintliches Recht der freien Rede angespielt, der Vorwurf aufgemacht, „das ist DDR 2.0“ und behauptet, es sei „sehr vernünftig, als Homosexueller Angst vor Islamisten zu haben“. Die Ermittlungsbehörden haben inzwischen mit der Prüfung der IP-Adressen der Verantwortlichen begonnen. Mit ersten Festnahmen ist im Laufe der Woche zu rechnen.