sind mit unserem Lebensweg fest verknüpft.
Mal folgen wir dem einen Faden, mal dem anderen, je nachdem, welches Thema gerade dran ist … unablässig verbinden wir uns mit den sich kreuzenden Schicksalsschnüren.
Ich stelle mir das so vor: eine Schnur ist das Glück, eine andere die Liebe, wieder eine andere das Wohlbefinden, die nächste ist der Erfolg, oder … es gibt Vieles, das mit uns verbunden, verknüpft ist. Doch es gibt nicht nur Schönes. Sind die guten Fäden zu fest verkettet und können sich nicht mehr lösen kann es sein, dass sie sich zur Unglücksschnur wandeln. Oder zum Verlustfaden, der Misserfolgsschnur … dann hat man das Gefühl Unglück verfolgt einen, wird zur Lebensbegleitung, serviert einem immer die gleichen bedrückenden, verletzenden Themen.
Dann ist das Leben ein einziges Knäuel von in sich verworrenen, verknoteten Schnüren und Fäden, die es aufzudröseln gilt. Sind die negativen Schnüre entwirrt, wandeln sie sich zum Positiven.
Mein Gefühl sagt mir, die Aufgabe eines ganzen langen Lebens ist, den Wegen der einzelnen Schnüre zu folgen, sie vorsichtig zu entwirren wenn sie sich kreuzen, und jede einzelne Schnur in sich aufzurollen. Ist ein Knoten gelöst, hört die schlechte Phase auf und die gute kann wieder beginnen. Wird aus Ungeduld zu stark gezogen, dann reisst der feine Faden, die zarte Schnur.
Der positive Weg ist unterbrochen.
Das sind die LebensMomente des Verzweifelns, der Mutlosigkeit, der Erschöpfung. Alles stagniert, hart und fest sind die Schicksalschnüre zusammengezurrt. Und der Mensch denkt: ‘und jetzt, was tun! Wie oder wo geht es weiter?’
Vor vielen Jahren gab es in meinem Leben eine extrem harte Zeit. Damals hatte ich das Bild dieser Schicksalsfäden vor meinem inneren Auge. Ich sah sie überdeutlich, diese vielen harten Knoten und Verknüpfungen, die sich einfach nicht mehr lösen ließen. In dieser Situation wurde mir eine Eingebung geschenkt, wie eine Erleuchtung fühlte ich das. Und das hat mir sehr geholfen.
Text & Fotos: © Dagmar Hiller
Ich habe den verschiedenen Fäden und Schnüren eine Farbe gegeben. Ich stellte mir vor:
jeder einzelne Faden, jede Schnur ist umhüllt von einer feinen Schicht Wachs, sodass die Farbe nicht nach aussen dringen kann, sie bleibt innen. Nun befeuchtete ich den Beginn einer Schnur mit flüssiger Farbe, jedes bekam eine andere. Sie saugten die Farbe sie auf, tranken den Weg. Von Anfang bis Ende konnte ich nun, trotz Verwirrung oder Verknotung die verschlungenen Wege sehen. Man muss sie noch immer entwirren, die Schicksalfäden. Aber man sieht auch ein Ziel, ein Ende, einen Neubeginn.
Für mich war diese Eingebung damals eine unglaubliche Erleichterung.
Ich hatte wieder Zuversicht, Vertrauen, glaubte wieder an meine Vision. Denn trotz Unklarheit der Zukunft wusste ich im Herzen, mein Weg führt zum Ziel. Ich muss den bunten Fäden des Schicksals nur folgen …