Die Evolution des Smartphones

Das neue iPhone 6 steht in den Startlöchern und wird mit Sicherheit viele neue coole Features aufweisen. Die heutigen Smartphones können immer mehr und vereinen viele Funktionen in einem Gerät, für die man früher mehrere Geräte brauchte: Kamera, Musikplayer, Navigationsgerät, usw. Und die Entwicklung schreitet rasend schnell voran. Was wird man wohl in einigen Jahren mit einem Handy können? So wurde beispielsweise gerade erst bekannt, dass Amazon ein Smartphone plant, das eine Bedienung per Gesten beinhalten könnte – Minority Report lässt grüßen.

Infografik

Die folgende Infografik zeigt anschaulich und auf witzige Weise die Entwicklung des Smartphones:

infografik-smartphone
(Infografik von handyversicherung-test.de)

Geburt des Handys

Das Handy wurde von Motorola erfunden. Maßgeblich dazu beigetragen hat Martin Cooper. Er gilt als Erfinder des Handys und zugleich als erster Mensch, der einen Handyanruf getätigt hat. Martin Cooper wurde am 26. Dezember 1928 in Chicago (Illinois, USA) geboren. Er hat einen Bachelor- und Masterabschluss vom Illinois Institute of Technology (IIT). Sein Fachgebiet war das der Elektrotechnik.

Inspiriert vom Communicator aus Star Trek erfand er später zusammen mit seinem Team das erste funktionsfähige Handy. Das Problem zur damaligen Zeit war, dass die Polizisten jedes Mal zu ihrem Polizeiauto mussten, um einen Funkspruch zur Zentrale abzusetzen. Aus diesem Grund konstruierte Cooper das Police Radio System, eine erste Version eines mobilen Telefons. Das Telefon befand sich zwar weiterhin im Polizeiauto, aber die Beamten mussten nicht mehr jedes Mal zum Auto, sondern konnten über Mikrofone an ihren Schultern mit der Einsatzzentrale kommunizieren.

Im Jahr 1973 machte er den ersten öffentlichen Anruf mit dem ersten richtigen Handy, dem DynaTAC. Dabei stand er selbst auf der Sixth Avenue in New York, während er seinen Hauptkonkurrenten Dr. Joel S. Engel mit den legendären Worten anrief:

“Joel, this is Marty. I’m calling you from a cell phone, a real handheld portable cell phone.”

Das DynaTAC wurde daraufhin im Jahr 1973 auf dem Cover des Popular Science Magazines abgebildet. Mit einem Gewicht von 1,2 kg war es allerdings nicht gerade leicht, also kein Vergleich mit heutigen Handys und Smartphones.

Das war ein grofler Durchbruch für die Branche. Bisher hatte man lediglich Orte anrufen können, aber nicht direkt Personen. Und obwohl Hauptkonkurrent Bell Labs im Jahr 1947 erstmals die Idee von mobilen Telefonen in Autos hatte, gelang Motorola aufgrund des vollständigen mobilen Konzepts der Durchbruch.

Im Jahr 1983, also genau 10 Jahre nach Coopers legendärem Telefongespräch, nahm das erste kommerzielle Handynetz in den USA seinen Betrieb auf. Das DynaTAC wurde dann rund zehn Jahre später zu einem Preis von rund 4.000 US-Dollar an den Kunden gebracht.

Martin Cooper verließ Motorola allerdings kurz zuvor, um als Co-Founder sein eigenes Unternehmen zu gründen. Er war einer der Gründer von Cellular Business Systems, welches er später für 23 Mio. US-Dollar verkaufte.

Später gründete er zusammen mit seiner Frau im Jahr 1986 Dyna LLC als Gesellschaft, aus der viele weitere Unternehmen dank der zahlreichen Ideen hervorgingen. Auch die Firma GreatCall, Inc., welche zusammen mit Samsung das Jitterbug Mobiltelefon erfunden haben, stammt aus seiner Feder.

Mit der Firma Arraycomm gelang ihm als Co-Founder im Jahr 1992 ein weiterer grofler Wurf. Die Firma, die sich auf das Entwickeln von Software für mobile Antennen spezialisiert hat, die sowohl für Mobiltelefone als auch für drahtloses Internet Verwendung finden, wurde Weltmarktführer in diesem Bereich mit über 400 eingetragenen bzw. beantragten Patenten.

Ein interessantes Video zeigt wie sich unsere mobilen Begleiter verändert haben:

http://www.youtube.com/watch?v=LNGn0gmsjFA

160 Zeichen – die erste SMS

Als man 1984 über einen Textnachrichtendienst nachdachte, hätte man wahrscheinlich nicht vermutet, welchen Erfolg die spätere SMS haben wird. Dass die SMS eine Länge von 160 Zeichen hat, verdanken wir dem Konzept von Friedhelm Hillebrand, einem Mitarbeiter der damaligen Deutschen Bundespost. Das Konzept sah unter anderem vor, dass eine SMS einen Umfang von 160 Zeichen haben sollte, da er ermittelt hatte, dass Briefkarten und Telexe in der Regel weniger als 160 Zeichen hatten.

Der erste SMS-Standard für die SMS wurde im Jahr 1989 verabschiedet. Am 3. Dezember 1992 wurde die erste SMS mit dem Text “Merry Christmas” im britischen Vodafone-Netz verschickt.

Trotz WhatsApp und Co. ist die SMS nach wie vor sehr erfolgreich und jährlich werden mehr Nachrichten über das Handy verschickt. Waren es im Jahr 2000 noch ca. 11,4 Mrd. SMS, so waren es laut BITKOM im Jahr 2012 bereits 59 Mrd. SMS, was einem Plus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Kamera und Music-Player

Das erste Handy mit einer Kamera an Bord erschien 1999 in Japan. Das “Camesse” ist in Japan ein Kult-Handy und hatte mehrere Nachfolger. Speziell für dieses Handy gibt es in Japan mehrere Online-Dienste, auf denen man seine Fotos, die man mit dem Camesse fotografiert hat, veröffentlichen kann.

Das erste Handy mit einem Blitzlicht war das legendäre Sony Ericsson K800. Heutige Handys verfügen über immer höhere Auflösungen und machen normalen Kameras damit gehörig Konkurrenz. Das Samsung Galaxy Note 3 kann beispielsweise Fotos mit einer Auflösung von 13 Megapixel aufnehmen. Auch Video-Aufnahmen in Full HD und zum Teil auch schon in 4K-Auflösung sind mit manchen Handys möglich.

Das erste Handy mit Music-Player kam im Jahr 2000 auf den Markt.

iPhone

Steve Jobs präsentierte das iPhone 2007 der Welt und revolutionierte damit den Mobilfunkmarkt. Das erste iPhone besaß zwar nur EDGE, eine 2MP-Kamera und war im Vergleich zu heutigen Smartphones nicht besonders schnell, damals aber allen anderen Geräten um Welten überlegen. Von so einem Gerät hatte jeder geträumt, aber nur Apple war im Stande die Wünsche der Konsumenten zu erahnen und in die Realität umzusetzen. Das iPhone wurde ein Welterfolg.

Fairphone

Immer mehr Smartphones werden produziert. Die Produktion bzw. die Gewinnung von Rohstoffen für die Produkt geschieht leider nicht immer unter fairen Bedingungen für Menschen und Umwelt. Das möchte ein niederländisches Unternehmen ändern und hat 2013 mit dem Fairphone ein Smartphone auf den Markt gebracht, das weitestgehend unter fairen Bedinungen für Mensch und Umwelt enstanden ist.

Während bei den meisten Smartphones die Displays heutzutage verklebt werden und bei einem Defekt zum Teil gar keine Reparatur mehr möglich ist, lässt sich beim Fairphone das Display selbständig austauschen. Das Fairphone setzt auf Rohstoffe, die recycled werden können und bezieht diese aus Regionen, bei denen eine Ausbeutung der Minen nicht für die Finanzierung von Bürgerkriegen genutzt wird.

Das Konzept hinter dem Fairphone macht einen sehr guten Eindruck und würde sicherlich noch mehr Anhänger finden, wenn das Smartphone auch auf einem technischen hohen Stand wäre. Leider ist das aktuell nicht der Fall, wenngleich ein recht hoher Preis für das Fairphone zu bezahlen ist. Insofern ist das Fairphone aktuell ein Smartphone, das vor allem Käufer finden wird, die für den ideologischen Wert bereit sind den Kaufpreis zu bezahlen. Man kann nur hoffen, dass sich andere Hersteller an dem Fairphone ein Beispiel nehmen und das Modell auch bei anderen Produkten Schule macht.

Google Glass und Co.

Während wir heute noch unser Smartphone in der Hand halten müssen, um es zu bedienen, wird dies sich vermutlich in der Zukunft ändern. Die sogenannten “Wearables” sind auf dem Vormarsch und versprechen eine neuartige Bedienung sowie völlig neue Anwendungsmöglichkeiten. Den Anfang haben vor kurzem die ersten Smart Watches gemacht, mit denen man das Smartphone über eine Uhr steuern kann.

Doch das Highlight in 2014 dürfte die Google Glass werden. Mit dieser Brille lassen sich diverse Anwendungen innerhalb des Blickfelds betrachten ohne dafür seine Hände nutzen zu müssen. Die Brille verbindet sich mit dem Smartphone und zeigt beispielsweise aktuell eingehende E-Mails an, nimmt Videos auf oder zeigt die aktuelle Route per Navigations-App an.

Was wird uns die Zukunft wohl bringen?

Wenn man die Entwicklung der letzten Jahre betrachtet, dann kann man es gar nicht glauben, was in dieser kurzen Zeit passiert ist. Im Jahr 2006 gab es noch nicht mal echte Smartphones, denn diese sind erst durch das iPhone, welches im Jahr 2007 vorgestellt wurde, Realität geworden. Was wird man in 10 oder 20 Jahren für Technik haben? Vermutlich wird man dann überall Menschen mit elektronischen Brillen auf den Straßen rumlaufen sehen. Wird sich der Trend zu immer größer werdenden Displays fortsetzen oder wird es vielleicht einen Trend zu einer ganz anderen Technologie geben, die wir heute noch gar nicht kennen? Man darf gespannt sein, denn vermutlich wird man in 10 Jahren rückblickend sagen, dass man es zur heutigen Zeit für nicht möglich gehalten hätte, was innerhalb dieser kurzen Zeitspanne alles passieren kann. Und besonders spannend wird auch für uns sein, welche Rolle wird Apple in dem zukünftigen Geschäft spielen. Wir sind gespannt!

Was sind eure Wünsche für die Zukunft? Gibt es etwas, was ihr bei den derzeitigen Handys vermisst? Was sollten zukünftige Handys und Smartphones können, was sind eure Ideen für die Zukunft? Wir freuen uns auf eure Kommentare.


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