Die Euro-Krise

Dänische KronenManchmal werde ein wenig wehmütig, wenn ich an unseren Italienurlaub zurückdenke. Es war eine schöne, wenn auch kurze Zeit voller neuer Eindrücke, sehr netten Menschen, einer phantastischen Landschaft und nicht zuletzt auch überragendem Essen. Und doch stimmt mich eins traurig: Ich wäre so gerne (Lire-)Millionär für eine Woche gewesen, doch der Euro hat mir diesen Traum kaputt gemacht.

Im Ernst, mit der Einführung des Euros ist das Wechseln von Geld in vielen europäischen Ländern nicht mehr notwendig, das ist nicht schlecht. Eine wirklich praktische Sache, aber andererseits auch ein bisschen schade, denn ich erinnere mich noch an Zeiten, in denen man stolz wie Oskar eine mitgebrachte Pesete aus dem letzten Spanienurlaub auf seinen Schnürsenkel fädelte und diesen dann an seinem rechten Schuh (damals vorzugsweise Doc Martens oder Chucks) zur Schau trug. Nicht, dass ich selbst jemals in Spanien gewesen wäre, aber eine liebe Freundin schenke mir eine Pesete, damit auch ich mir so eine Münze an meine Schuhe basteln konnte. So richtig losgelassen hat mich diese Geschichte nie und nach einem Dänemarkurlaubs nahm ich ein paar Kronen mit nach Hause. Die hatten ähnlich wie die Peseten ebenfalls ein Loch in der Mitte und sogar eine Herzchenprägung! Eine schöne Erinnerung und gleichzeitig ein Beweis, wo man sich schon überall auf der Welt herumgetrieben hat.

Auf der anderen Seite ist der Euro schon unheimlich praktisch, denn das lästige Umrechnen der Währung entfällt. Weil wohl die wenigsten Menschen den genauen Wechselkurs Euro – Pfund kennen, sind Internetseiten wie Travelex, auf denen neben einem kostenlosen Währungsumrechner auch die aktuellen Devisenkurse zu finden sind, schon praktisch. Den Gang in die Wechselstube können sie einem leider dennoch nicht ersparen.

Dänische Kronen

Ein schönes Beispiel ist unser Sommerurlaub: Bekanntlich ist der Geldwechselkurs im Währungsland um einiges besser, so dass Geld meist erst im Urlaubsland gewechselt wird und nicht bereits in Deutschland. An der Schweizer Grenze waren wir zu faul, um Geld zu wechseln („Die nächste Gelegenheit dann!“) und so fuhren wir immer weiter ins Landesinnere, wo ein Geldwechsel ohne Weiteres nicht mehr möglich war. Zwischen Bergen, Tälern und Alpenpässe gibt es höchstens eine Murmeltierbank. So haben wir uns auf Grund der verpatzten Möglichkeit nicht einmal einen Kaffee in der Schweiz gekauft, sondern sind nach unserem Abstecher nach Grindelwald zügig weiter nach Italien gefahren, die der Euro-Zone angehören und wir überhaupt kein Problem bei der Bezahlung hatten.

Nun sei dahin gestellt, dass es in Italien sowieso und überhaupt den besten Kaffee der Welt geben würde und wir die Reise auch ohne Schweizer Franken gut überstanden haben, aber trotzdem wäre so ein Kaffee in der Schweiz schon schön gewesen. Dann eben beim nächste Mal. :)


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