Die etwas anderen Wahrheiten über Sex

Am Sex-and-the-City-Automaten in Las Vegas (habe kein passenderes Bild zum Thema gefunden).

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In diesen Tagen landete ein Buch auf meinem Schreibtisch, mit dem vielversprechenden Titel: “Sex – die ganze Wahrheit” (Riemann Verlag). Das Wort “Sex” ist groß und pink geschrieben und so greift beinahe jeder der im Büro bei mir vorbeikommt nach diesem Buch und guckt mal rein. Denn die ganze Wahrheit über Sex, das klingt nicht schlecht, die wollen wir doch irgendwie alle.

Die Fragen, die den Durchschnittsmenschen am meisten interessieren: Wie oft Sex ist “normal” – und wie oft schlafen die anderen miteinander? Warum will er oder sie nicht mehr – oder so viel mehr? Wie ist das mit der gegenseitigen Befriedigung? Wie überwindet man die Unsicherheiten im Bett mit einem neuen Partner? Wie lange soll der Akt dauern, wie ist das mit einem gemeinsamen Orgasmus, wann ist Zeit für den ersten Sex, wer ist oben oder unten? Solche Sachen. Nun hat man natürlich auch schon diverse Antworten auf diese Fragen gelesen, so dass es ganz erfrischend ist, welche Fragen das pinke Sex-Buch beantworten will.

Nämlich nicht das, was alle wissen wollen, auch die, die im Büro danach greifen. Nein, Autor Pere Estupinya hat sich mal der etwas spezielleren Fragen angenommen, der Fragen, die man nicht gestellt hätte, deren Antworten aber trotzdem interessant sind. “Warum haben Erpel einen Penis, Hähne aber nicht?”, zum Beispiel.

Die Antwort auf diese Frage kann man nicht googlen, sie ist zudem etwas komplex, ich kann aber verraten: Wahrscheinlich ist der Verlust des Penis für Hähne ein Evolutionsvorteil, weil Weibchen Hähne ohne Penis bevorzugen. Eine interessante These, die mehr Stoff zum Nachdenken bietet, als die klassischen Sex-Ratgeber es tun.

Außerdem berichtet Pere Estupinya (übrigens Biochemiker und Wissenschaftsjournalist) von Mikroorganismen, die auf Genitalien leben. Und, dass Kartoffeln (so wie viele Schnecken) Zwitter sind. Und er erzählt von Fischarten, die das Geschlecht wechseln können – so gibt es weibliche Fische, die beim Tod des Männchens ein maskulines Erscheinungsbild annehmen und männliche Fische, die zu Weibchen werden um an der Spitze einer weiblich dominierten Fisch-Hierarchie stehen zu können. Auch darin steckt viel Gesprächsstoff – und, wie im Titel versprochen, vielleicht auch die ganze Wahrheit.



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