Die Erfindung der Violet Adams

BildDie Erfindung der Violet Adams

Lev Ac Rosen

Ink, 2012

978-3863960315

19,99 €

Amazon

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Ein braves Mädchen sein, schöne Kleider tragen und Zuhause sitzen? Nicht mit Violet. Sie will in Laboren werkeln, Roboter bauen und neue Dinge erfinden und das am besten am Illyria-Institut. Der Haken: Eigentlich dürfte nur ihr Bruder dort zur Schule gehen, denn er ist ein Junge. Kurzerhand steckt Violet sich in Jungsklamotten und wird in der Schule aufgenommen. Doch nicht alles, was dort abläuft, ist in Ordnung und Violet merkt, dass sie sich in Gefahr begibt …

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Heute weiche ich einmal von meinem sonstigen Rezensionsraster ab, denn auch Violets Geschichte war ein buntes Durcheinander – mal willkommen und mal nicht – und manchmal einfach mit Ideen überlastet.

Die Vorstellung, dass Violet etwas macht, was sie eigentlich nicht darf, hat mich sehr gereizt. Früher waren es genau diese Geschichte, die mir zeigten, dass Frauen zu viel mehr fähig sind, als nur Zuhause zu sein. Jede Sichtweise hat dabei ihren Reiz und was Violet sich traut, ist nicht ohne. Vielleicht hätte mir ihr Wagemut noch mehr gefallen, wenn sie nicht gerade einen Zwillingsbruder gehabt hätte, der die Verwandlung etwas einfacher macht. Ein kleines Detail, das für mich eine große Wirkung hat und ich halte hiermit fest, Violet hat in vielen Details oftmals Glück sonst würde die Geschichte gar nicht funktionieren.

Das Setting trägt natürlich dazu bei, dass ich mich gefreut habe. London noch dazu im bevorzugten Zeitraum um 1880 mit Steampunk-Einschlag ist eine herrliche Idee. Ich erwartete viele bunte Beschreibung von schrägen Robotern, Schrauben, Maschinen und mehr. Natürlich sollte auch Violet am liebsten verrückte Ideen haben. Leider haben mir die Beschreibungen der Umgebung und der Steampunkelemente nicht immer gefallen. Manchmal war es ein  großes Durcheinander und ich hatte das Gefühl, der Autor wüsste nicht, was er zuerst schreiben sollte und in welche Richtung die Geschichte driftet, wenn er bestimmt Dinge ausführlich beschreibt. So entstanden einigen Seiten, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte und die das Buch nur unnötig aufbauschen.

Die Erzählperspektive hat mich an manchen Stellen verwirrt. War sie oft klar umrissen, sodass ich sagen konnte: “Da geht es um Violet, da um den Duke”, war sie an manchen Stellen sehr mit anderen Charakteren vermengt. Dann brauchte ich immer einen Augenblick um alles auf die Reihe zu bekommen. Schade, denn das hemmte meinen Lesefluss und im Nachhinein musste ich dann wieder überlegen, was gerade passiert war.

Auch die Liebe hat mich vor endlose Probleme gestellt, was nicht wirklich überrascht, da die Geschichte so angelegt ist, dass es zu einer Verwechslung kommen muss. Also gab es hier für mich keine Überraschungen, weil vieles schon vorgegeben war. Einige Szenen haben mich amüsiert, denn wann verliebt sich schon mal ein Junge in einen Jungen und eine Dame in eine Dame, trotzdem empfand ich einige Szenen als sehr gestellt und passend gesteckt.

Es ist für mich immer schwer, ein so dickes Buch zu lesen. Streckenweise war es amüsant und gut erzählt, sodass ich einige Seiten wie im Traum las. Dann folgte meiste ein Wechsel und ich war etwas irritiert.

Es enstand also ein gewagtes Lesevergnügen, dass ich Steampunk-Fans empfehlen kann, wenn er sich nicht an Liebesverwicklungen stört.

Die Erfindung der Violet Adams



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