Hey Leute,
gegen Ende des 16. Jahrhunderts begann innerhalb Europas der Handel mit Schriften. Das typografische Maßsystem schaffte Abhilfe, um verschiedene Schriftgrade und Größenverhältnisse untereinander zu regeln. Ohne System gäbe es untereinander Chaos, da davor mit Schrifthandel anders umgegangen wurde. Alles fing mit der Trennung der Gewerbe an…
Damals hantierten in der Druckkunst die Stempelschneiderei, die Schriftgießerei, die Setzerei sowie die Druckerei noch gemeinsam. Wie bereits erwähnt gingen sie jedoch andere Wege und teilten sich in extra Bereiche ein. Durch diese Teilung gab es keine einheitliche Angaben mehr, keine Norm für Schriften. Dann entstand jedoch das typografische Maßsystem in Frankreich als Duodezimalsystem – 1 Cicero entspricht 12 pt.
Jedoch muss man sagen, dass es unterschiedliche Maßstäbe gibt, die jedoch auf ein einziges typografisches Maßsystem auslaufen. Angefangen hat alles mit Pierre Simon Fournier: Sein vorgestelltes Längenmaß war der »Pariser Fuß«, welches in Paris üblich war und von jedem verstanden wurde. So war jeder Schriftgrad eine ganz bestimmte Anzahl an Punkten groß, zum Beispiel ein Punkt = 1/864 Fuß. Durch die angepassten Verhältnisse der unterschiedlichen Schriftgrade, setzte sich dieses System in Kontinentaleuropa sehr schnell durch. Der einzige negative Knackpunkt an Fournier’s System war, dass die Bezugsgröße, in dem Fall der Fuß, regional unterschiedlich definiert war…
Der Fehler wurde aber schnell ausgeglichen, denn um 1775 gründete François-Ambroise Didot neben seiner Druckerei auch eine Schriftgießerei und bestimme ein neues Längenmaß, den »pied de roi«. Die Größe war dabei nur minimal anders: Der Didot-Punkt war ein kleines bisschen größer als der Fournier-Punkt. Dieses Längenmaß war damals sehr verbreitet und ersetzte den »Fuß« als Bezugsgröße, als 1801 das metrische System in ganz Frankreich eingeführt wurde. In Deutschland wurde mit der Einheit etwas anders gehandhabt. So wurde der Didot-Punkt als 1/2660 eines Meters beschrieben, später wurde aus einem Cicero exakt 4,5 mm.
Dann erschien aber plötzlich noch ein weiteres Maßsystem, nämlich Pica-point, das dank dem Aufschwung der Druckereien und Schriftgießereien in Amerika entstand. Dieses Maß hat sich in den nordamerikanischen Druckereien und Gießereien stark etabliert und wurde zum Standard erklärt. In der grafischen Industrie ist dieses Maß weltweit stark am dominieren und daher auch wichtig für Auslandsarbeiten. Nebenbei: 1 Pica-Point = 1/72 Zoll. 1 Zoll = 2,54 cm.
• Fournier-Punkt: Ist das erste typografische Maßsystem und entstand am Anfang des 18. Jahrhunderts. 1 Punkt = 1/864 Fuß. 1 Fournier-Punkt = 0,34 mm. 12 Punkt = 1 Cicero.
• Didot-Punkt: Maß bezog sich auf »pied de roi« Dieses Maßsystem etablierte sich auch in Deutschland und wird in der grafischen Industrie heute nach wie vor verwendet. 1 Dodot-Punkt = 1/2660 Meter oder 0,376 mm.
• Pica-Point: eroberte über den Computersatz die Welt und wird in Nordamerika in der grafischen Industrie verwendet. Pica-Point = pt. 1 Pica-Point = 0,0138 Inch oder 0,375 mm. 1 Cicero = 12 Pica-Point = 0,166 Inch oder 4,21 mm.