die Entfaltung, ein meditatives Gleichnis …

diese Idee kam mir in den Sinn, während ich meine Fotos sortierte. Entfaltung: das Wort für diese wunderbare Knospe, die schon in allernächster Zeit zu einer strahlende Sonnenblume wird.

die Entfaltung, ein meditatives Gleichnis …

Wie sich sie sich öffnet,  das Innerste, den weichen empfindsamen, noch so verletzlichen Kern, zeigt. Die Blütenblätter entfalten sich Blatt für Blatt, in aller Ruhe. Die Knospe nimmt sich die Zeit die sie braucht, lässt sich durch nichts davon abhalten. Und dann strahlt sie, ganz geöffnet, wie eine kleine Sonne. Ein heller Schein an trüben Tagen. Lässt mich still freuen, wenn ich eine Sonnenblume sehe.

Ein Gleichnis … Entfaltung eines Menschen?
Wertvolles, in ihm Eingeschlossenes öffnet sich, wenn er sich entwickeln kann. Seine inneren Schätze zeigen sich, kommen ins Licht, beginnen zu leuchten – wie die Sonnenblume.

die Entfaltung, ein meditatives Gleichnis …

Vom Zeitpunkt seiner Geburt bis zum Ende seines Lebens. Die Zeit dazwischen – ist seine Entfaltung, die Chance eines Jeden. Er kann sich entfalten, wenn man ihn lässt. Seinen Geist nicht unterdrückt, wenn man ihn zwanglos seine Genialität leben lässt.
Von der Knospe zur Blüte.

Im Kind entwickelt sich die Freiheit der Seele, es strahlt vor innerer Freude, es entfaltet einen fröhlichen Geist. Wird vielleicht zu einem Erwachsenen der sein Leben bewusst lebt. Legt er keinen Wert darauf zu gefallen, bleibt er bleibt immer er selbst.

die Entfaltung, ein meditatives Gleichnis …
Fotos: © Dagmar Hiller
Das ist nicht einfach. Denn oft gilt dieser Mensch dann, weil er lebt was er ist, als ‘nicht angepasst’. Und angepasst sein ist ja das, was gefällig ist. Weil man immer das tut, was andere von einem erwarten. So passt man zwar dann in jedes Raster, doch entfalten kann ein Mensch sich so nicht. So leuchten seine Farben, seine inneren Schätze nicht, so haben sie keine Kraft, haben immer einen grauen Schleier.

Ich denke es lohnt sich, in einer ruhigen Stunde über die eigene Entfaltung einmal nachzudenken.

Lege dir etwas zum Schreiben zurecht, du wirst dir deine Erinnerungen aufschreiben wollen. Doch zuerst schau dir die Knospe an, wie sie sich zur Blüte entfaltet. Dann schliesst du die Augen und lehnst dich bequem zurück.
Lass dein Leben vor deinem inneren Auge ablaufen, von der ersten Erinnerung bis heute. Du weisst ja selbst am Besten, wo du jetzt stehst.

die Entfaltung, ein meditatives Gleichnis …

Stell dir nun vor, du wärst diese Knospe, auf dem Foto ganz oben. Stell dir vor, wie du dich Blatt für Blatt, bzw. Jahr für Jahr entfaltet hast. Lass dir viel viel Zeit, so eine Erinnerung dauert keine fünf Minuten, es ist ein Prozess. Notier dir sofort, was dir einfällt. In einem meditativen Zustand kann man sich schwierig etwas merken. Wenn dir diese Rückschau zuviel wird, hör auf. Zwinge dich nicht, irgendwann kommt der Moment, an dem du diese Übung weitermachen möchtest.

So kann man mit der Zeit lernen, Überflüssiges und Störendes loszulassen. Seine inneren Farben voller Freude zum leuchten zu bringen, ohne grauen Schleier.


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