Eben bekam ich das neue Heft "
Falstaff" zugeschickt; es geht darin um Wein, Essen, Reisen. Im Editorial wird überraschenderweise bereits die Endzeit ausgerufen. Oder doch ein sehr endzeitnaher Hedonismus, der die Zukunft verdrängt. Die beiden Herausgeber, Wolfgang und Angelika Rosam, raten der Leserschaft:
"Trinkt die besten Weine und Champagner jetzt! Leistet euch die schönsten Dinge des Lebens, ein bisschen Luxus, und verwirklicht eure Reiseträume. Es wird nicht besser! Die volatile Situation auf den Finanzmärkten und noch mehr die grosse politische Unsicherheit - denken wir nur an Russland und die Ukraine oder den Terrorismus - fordern geradezu ein neues Bewusstsein auf das Jetzt und das Heute heraus!"
Ha, danke für die Aufforderung. Ich begebe mich gleich in den Weinkeller und suche schon mal eine gute Flasche für heute abend heraus. Sollte es dann doch ein Morgen geben, werde ich den Kater irgendwie überleben. Jetzt aber im Ernst: Ist das nicht ein wenig ungeschickt, in einem Genussmagazin apokalyptisch zu werden. Die Inserenten jedenfalls könnten denken: Warum noch Anzeigen schalten, wenn doch Europa ohnehin demnächst ein Trümmerhaufen ist?