Lesbarkeit weiter beeinflussen…
Auf den verschiedensten Werbeflächen wie Plakate, Flyer oder Broschüren, stehen Texte, die den Betrachter bzw. potentiellen Kunden informieren sollen. Doch was bringt die schönste Werbung, wenn die Lesbarkeit des Textes einfach nur miserabel ist?! Es gibt Einflussgrößen, die die Lesbarkeit verbessern und sie drastisch erhöhen können. Doch welche sind das?
Einigen Leser kommt die Überschrift sicherlich bekannt vor – ja, wir haben bereits vor knapp einem Monat einen ähnlichen Artikel zu diesem Thema besprochen. Dennoch ist dieser Bereich äußert wichtig und notwendig, sodass ich die Materie weiter vertiefen möchte. Lest euch daher unbedingt den Artikel »Die Lesbarkeit und die nötigen Einflussgrößen« nochmals gründlich durch, sodass wir darauf aufbauen können und es euch vom Verständnis leichter fällt.
Starten wir direkt mit einem sehr wichtigen Kriterium: Die Schriftgröße. Natürlich gibt es hier Faustregeln, wie groß eine Schrift denn am Besten sein sollte. Dennoch sollte man sich stets die Frage stellen, auf welcher Werbefläche der Text steht. Die Schriftgröße sollte optimal an die Entfernung angepasst werden. Logisch daher, dass die Schrift auf Cityplakaten deutlich größer sein muss, als auf kleinen Flyer. Der Betrachter soll es schon von einer großen Entfernung lesen können.
Nicht außer Acht lassen sollte man die Strichstärke. Eine schmale Schrift geht auf kleiner Größe viel zu sehr unter – sie wird unlesbar. Es würde so aussehen, als seien die Buchstaben nicht fertig gedruckt, lediglich das Skelett wäre erkennbar. Aus diesem Grund sind ausgewogene Schriften Pflicht!
Wenn wir schon bei der Strichstärke sind, können wir gleich die Schriftart anknüpfen. Das Prinzip ähnelt sich stark, wobei hier noch die Schrift selbst ein wichtiger Faktor für die Lesbarkeit darstellt: Ist die Schrift modern oder wirkt sie altmodisch? Je nach Thema bzw. Gebrauch, solltet ihr eine passende Schrift wählen. Ein angesagter Club in der Stadt sollte keine serifenbetonte Schrift wie die Baskerville verwenden!
Schriftfarbe und Hintergrundfarbe sind auch sehr wichtig, um Irritation oder Unlesbarkeit zu verhindern. Ihr solltet genügend Kontrast zwischen Schrift- und Hintergrundfarbe setzen sowie auf eine harmonische Farbauswahl für angenehme Lesbarkeit Wert legen. Vermeidet unbedingt einen Flimmer-Kontrast, der stört beim Lesen immens.
Aber wie sieht es mit den Zeichenabständen, Wortabständen, der Gliederung sowie Anordnung aus? All das können wir grob in das Thema »Laufweite und Kerning« packen, da sich dieser Bereich genau um solche feinen Details beschäftigt. Je größer die Abstände zwischen Wort und Buchstabe sind, desto lesbarer wird der Text. Doch Achtung: Ihr verschenkt damit auch sehr viel Platz! Ein unscheinbaren aber dennoch wichtigen Teil spielt dabei die Ausrichtung des Textes. Eine sinnvolle Ausrichtung für erhöhte Lesbarkeit wird vorausgesetzt, beispielsweise den Text zum Bild anpassen – Flattersatz links- und rechtsbündig oder sogar Mittelachse. Ich erwähne bewusst den Blocksatz nicht, da hier einfach nichts »dazwischengelegt« werden kann.
Zum Schluss möchte ich noch auf den Bedruckstoff und Druckverfahren eingehen. Je nach Auflage wählt ihr ein jeweilige Druckverfahren aus. Die Qualität hängt natürlich immer von eurem Budget ab. Aber nehmen wir als Beispiel Bedruckstoffe wie mattes Papier und Stoff… Papier ist sozusagen der Standard und lässt sich bei guter Gestaltung auch gut lesen. Anders dagegen bei normalen Stoff, wo eben keine glatte Oberfläche gewährleistet wird und das Bedrucken doch etwas schwieriger wird. Eine dünne Strichstärke auf Stoff könnt ihr sofort vergessen!
Letztendlich müsst ihr bei der Lesbarkeit sehr viele Faktoren in Betracht ziehen und bestenfalls den komplette Prozess bis zum fertigen Endprodukt durchgehen. Auf diesem Weg sollten euch keine Stolpersteine den Weg weisen und ihr kommt sicher an euer Ziel und damit an die gewünschte Lesbarkeit – vorausgesetzt ihr haltet euch an Gestaltungsregeln (die gebrochen werden dürfen)