Wir Menschen sind ja Sinngebungsmaschinen. Wir versuchen uns die verschiedenen Dinge zu erklären, ihnen Bedeutung zu geben, aus dem Vergangenen zu lernen und das Gelernte auf die Zukunft zu antizipieren. Dazu gibt es geflügelte Sätze wie “Aus Fehlern wird man klug” usw. Das ist auch oft gut so, um nicht gewisse Dinge zwei mal zu machen, vor allem dann, wenn sie negative Folgen hatten. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist die, dass uns jede Erfahrung und jede Bewertung und/oder jede Fixierung (Klammern an einer Situation, Gedanken, Bewertung), die wir Situation geben, uns auch einengt.
Einengt dahingehend, dass wir damit nicht offen für neue Erfahrungen sind, nicht mehr offen für Neues in altbekannten Situationen. Präsenz ist sein, ohne Bewertungen aus der Vergangenheit und ohne Projektionen in die Zukunft.
Unsere Ziele engen uns ein.
Und so ist es auch mit unseren Zielen. Sie engen uns ein. Weil wir uns auf sie konzentrieren, sie verfolgen und dabei eines vergessen – den Gegenwart. In dem Moment, in dem ich meine Aufmerksamkeit auf ein Ziel richte, unterbreche ich mein Dasein in der Gegenwart – meine Präsenz – weil ich in der Zukunft, bei der Zielerreichung bin. Ungewöhnliche Gedanken? Nun ja, kann sein.- Aber vielleicht macht es Sie auch insofern nachdenklich, dass Sie sich beim nächsten Ziel überlegen, wofür es gut ist und wie weit es Sie aus Ihrer Präsenz herausholt. Denn – was nützt das schönste Ziel, wenn ich auf dem Weg dorthin aus Mangel an Präsenz das Leben vergesse?