Wir hatten eine ziemlich arbeitsintensive Woche, da wir in der Wohnung umräumten und der Kleinen ein eigenes Kinderzimmer einrichteten. So vergingen die Tage wie im Flug. Morgens waren die Kleine und ich allein, das war total entspannt und eine herrliche Abwechslung zum sonstigen Morgenterror, zu dem der Große nicht unwesentlich beiträgt. Auch nachmittags und abends war es erholsam mit nur einem Kind. Ich muss immer wieder sagen, ich mag es sehr gern und es bekommt mir besser, Ein-Kind-Mama zu sein, und es ist egal, mit welchem Kind ich zusammen bin, es ist immer deutlich entspannter in der 1:1-Situation. Das war auf der Mutter-Kind-Kur mit dem Großen so, und diesmal mit der Kleinen auch wieder.
Am Freitag gegen 12 Uhr holte der Mann den Großen wieder vom Bus ab. Er wirkte fröhlich und gut gelaunt und staunte zuhause über das neue Kinderzimmer der Kleinen. Als ich am Nachmittag nach Hause kam, begrüßte er mich kurz und holte dann mit dem Mann die Kleine von der Kita ab. Wie in den letzten Jahren erzählte er in den folgenden Tagen kaum etwas von sich aus, ich musste ihm alles aus der Nase ziehen. Aber er wirkte zufrieden und ausgeglichen und das freute mich sehr. Nach seiner ersten Kitafahrt war er ja sehr motzig wiedergekommen und musste viel kompensieren. Man sieht also deutlich, dass er eine gute Entwicklung gemacht hat. Allerdings kennt er seine Freunde und Erzieher nun schon viele Jahre, ist gut integriert und beliebt und fühlt sich sicher. Ich denke, seine erste Klassenfahrt in der Schule wird erstmal wieder schwieriger werden.
Am Samstag Vormittag haben der Große und die Kleine relativ lange und störungsfrei im neuen Kinderzimmer der Kleinen gespielt, zwar nicht wirklich zusammen, sondern nebeneinander, aber immerhin. Leider blieb es bisher bei diesem einen Mal und spätestens ab Sonntag war alles beim Alten, inkl. ständigen Streitereien, Ärger und Frust im Garten. In der neuen Woche wollte er noch weniger als sonst in die Kita gehen, was mich wunderte, denn wenn die Kitafahrt so schön war, müsste er doch gern seine Freunde und Erzieher wiedersehen wollen. Aber er meinte, es sei wie Urlaub gewesen und nach dem Urlaub geht er eben nicht gern wieder in die Kita (er verlässt generell nicht gern die Wohnung).
Ich muss sagen, dass ich diesmal wirklich tiefenentspannt und nicht so emotional beteiligt war wie die letzten beiden Male. Sorgen habe ich mir keine mehr gemacht, ich hatte nur Angst vor der Rückkehr und der erneuten konfliktreichen Geschwisterkonstellation, die einen sehr negativen Einfluss auf mein Wohlbefinden hat. Ich war sehr froh, dass er ausgeglichen wiederkam und es ihm gefallen hat. Während in anderen Kitas die Vorschulkinder erstmals auf Kitareise fahren, war es für ihn die dritte - und letzte - Kitafahrt. Nun, wo er und wir uns gerade sicher genug fühlen, endet es wieder. Als nächstes kommt dann eine Klassenfahrt. Hoffentlich erst, wenn er sich in der neuen Schulumgebung eingelebt hat.
Mit seiner Bezugserzieherin habe ich auch nochmal unter vier Augen gesprochen und sie bestätigte mir, dass der Große sich wohlgefühlt hat, fröhlich und ausgeglichen war und alles gut mitgemacht hat. Und keine seiner derzeitigen Vorschulpubertäts-Anwandlungen gezeigt hat, unter denen wir zuhause im Moment, z.B. in unserem Frühlingsurlaub, manchmal arg leiden. Nun geht es wirklich unaufhaltsam und mit großen Schritten auf die Schule zu. Und im nächsten Jahr wird die Kleine (hoffentlich) auf Kitafahrt gehen. Ich bin gespannt!