‘Die drei Musketiere’ – Filmkritik (Kino)

Die Drei Musketiere
© 2011 Constantin Film Verleih GmbH


Die drei Musketiere” sind so bekannt wie drei bärtige, metrosexuelle und Degen schwingende Männer nur bekannt sein können. Der Roman von Alexandre Dumas handelt von d’Artagnan und seinen drei Freunden Athos, Porthos und Aramis. Er ist der erste Teil einer Trilogie, die entsprechenden Folgebände heißen Zwanzig Jahre später und Der Vicomte von Bragelonne. Das neuste Remake der Romanverfilmung kommt nun am 01.09.2011 in die deutschen Kinos.

Deutscher Trailer zu “Die drei Musketiere”

Filmkritik zu “Die drei Musketiere”

Wo soll ich anfangen?! Zuersteinmal mit dem Guten.
Wer auf Landschaftsaufnahmen steht, wird bei “Die drei Musketiere” auf seine Kosten kommen. Der komplette Film wurde in Deutschland gedreht und auch die Kulissen sind sehr stimmig und passend gesetzt.

Das wars auch schon. Wie das war’s schon?! Ja richtig, der Film macht sehr vieles Falsch – was genau? Lest weiter…

Das die Geschichte, die Charaktere und die Handlungen total fiktiv sind, ist bekannt, doch leider reiht sich der Film in den lauen Super-Helden-Sommer-2011 ein, der bereits ausreichend spektakuläre Optik zu bieten hat.
Das die Charaktere einen beinahe ekelhaften Helden/Schurken Pathos ausstrahlen mag Geschmackssache sein, doch mir reicht es langsam mit dieser Schwarz-Weiß-Malerei und den immer wiederkehrenden, gleichen Motiven.

Ein Wort zu der Technik. Man merkt an allen Ecken und Kanten, dass das Remake von “Die drei Musketiere” “neu” und “hip” dastehen will. Und das ist ein Fehler. Der 3D Effekt ist sowas von überflüssig und aufgesetzt. Ich würde den Schlipsträger, der diese Entscheidung getroffen hat und nur die dicken Geldbündel gesehen hat, gerne mal Ohrfeigen. Auch in diesem Film findet man ca. 100 Slowmotion Szenen, die so gar nicht in das “märchenhafte” Setting passen.
Bei zwei Szenen musste ich sogar laut lachen. Hier zwei kleine Hinweise für diejenigen, die sich den Film tatsächlich noch angucken werden: Rechts-nach-Links-lauf-Kampfszene von Zack Snyders “300″ und Läser-Strahlen-Sprung von Milla Jovovich.

Apropos Jovovich. Der Film ist hochgradig besetzt, doch leider merkt man davon gar nichts. Was haben Namen wie Christoph Waltz, Orlando Bloom, Milla Jovovich und Mike Mikelsen bitte am Set gemacht? Ich bin wirklich sehr entäuscht.

Die Story ist relativ wirr erzählt, also erkundigt euch vorher über andere Adaptionen, damit ihr nicht, wie ich total “blank” im Sessel hockt und nicht wisst was los ist. Was logischerweise nicht unbedingt für den Film spricht.

Ihr seht schon, ich bin sauer, aber das alles hätte ich verschmerzen können und eine “Für-Fans” -Empfehlung aussprechen können, wenn nicht der große WALTZ-Fehler begangen wäre. Sogar Christoph Waltz sieht in diesem Film sehr “blass” aus. Seine Lines (Textzeilen) sind kurz und uninteressant und irgendwie wirkt er total eingeschränkt. Und wenn ein Regisseur nicht weiß wie man Christoph Waltz einsetzen kann, sollte dieser nochmal gut über sein Handwerk nachdenken.
Auch alle anderen Charaktere sind dermaßen dünn gestaltet, das einem wirklich alles egal ist was mit ihnen passiert.

HEY KLOPF KLOPF PRODUZENTEN! Nächste mal nicht so auf Effekthascherei und mehr auf die Charaktere eingehen, okay?!

Fazit:
Die drei Musketiere” merkt man deutlich an, das er “hip” sein will und einfach alles “Angesagte” reinbringt. Er ist auf Geld ausgelegt und man vermisst deutlich die Liebe zur Thematik, zum Detail, zu den Charakteren und zur Filmkunst.

3.5 von 10 Freeks
Darsteller:
Logan Lerman, Matthew Macfadyen, Ray Stevenson, Milla Jovovich, Orlando Bloom, Christoph Waltz, Mads Mikkelsen
Regie:
Paul W.S. Anderson

VN:F [1.9.10_1130]Deine Filmbewertung:Danke für deine BewertungRating: 0.0/10 (0 votes cast)

Achja, wenn man den letzten Szenen Glauben schenken darf, gibt es sogar einen Nachfolger! Oh Gott!

Und nochwas, der Freistaat Bayern hat dieser Produktion 2 Millionen Euro zukommen lassen, aber wenn man dann darum bittet allen Grundschulen in Bayern für ein Jahr Obst und Gemüse zukommen zu lassen (was 5 Millionen kosten würde) wird man mit “wir haben für sowas kein Geld” abgewürgt…

Wie gefällt euch die Kritik, seid ihr meiner Meinung oder werden wir jetzt mit Hass Mails zugebommt? Seid kreativ

euer mFilmkritik



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