Die! Die! Die! von Robert Kirkman in der Review: James Bond in der Blutdusche

Die! Die! Die! von Robert Kirkman in der Review: James Bond in der Blutdusche

Comics sind ein erstaunlich vielseitiges Medium. In manchen Comics gibt es Superhelden, die die Welt vom Bösen befreien, man kann auch in historischen Comics miterleben, wie Betroffene aus ihrem Leben erzählen und so etwas für das Leben lernen, manchmal reicht es aber auch aus über einen Comicstrip aus der Zeitung zu kichern. Und dann gibt´s da noch Die! Die! Die! von Robert Kirkman. Das ist einfach nur irrsinnig brutal, menschenverachtend und... voll lustig. Mist, jetzt ist es raus. Wer mich kennt weiß, dass ich mit Mortal Kombat groß geworden bin und Gore als humoristisches Element voll zu schätzen weiß. Wer das nicht teilt, kann sich jetzt eigentlich ausklinken, denn Die! Die! Die! ist auf keinen Fall etwas für Leute, die Gewalt nicht lustig finden können. Der Rest folgt mir in die Rezension, aber vergesst den Regenponcho nicht, Kirkamans neues Werk geizt nicht mit Blutfontänen!

Keine gute Zeit für Spürnasen

Die Welt ist schlecht. Reiche Oligarchen korrumpieren sie und halten im Geheimen die Zügel der Weltpolitik in den Händen. Und dann sind diese finsteren Gestalten auch noch in den Menschenhandel involviert. Klingt schrecklich, aber in der Welt von Die! Die! Die! wird etwas dagegen unternommen. Und zwar in der Form einer Geheimgesellschaft, die das Recht in die eigenen Hände nimmt und sich dieser widerlichen Verbrecher entledigt, indem man sie in mal mehr, mal weniger verdeckter Manie über den Jordan schickt. Bei der Arbeit tun sich besonders die Drillinge John, George und Paul hervor, aber eine dermaßen zynische Welt kommt natürlich nicht ohne eigene Twists, Fallen und Hinterhalte aus. So kommt es dazu, dass George, John und Paul, drei eineiige Drillinge, sich als besonders effektiv herausstellen und in den Mittelpunkt der Geschichte geraten. Wie es sich für einen Agententhriller gehört, gibt es natürlich Plottwists auf Plottwists, so dass man teilweise kaum weiß, was gerade los ist. Das herrliche Chaos funktioniert also nicht nur optisch! Dabei wird ein Agententhriller-Plot um mehrere Kurzgeschichten gesponnen, die auf den ersten Blick so wirken, als hätten sie gar nicht so viel miteinander zu tun.

Kurzweilig, knackig und direkt auf die Nase

Die Geschichte ist erstaunlich clever, aber vom Autor der Walking Dead Reihe kann man das wohl vorraussetzen. Sein anderes Steckenpferd sind Charaktere mit Charakter. Klingt erstmal erstaunlich redundant, aber selbstverständlich ist das nicht. Denn die Welt von Die! Die! Die! ist natürlich ziemlich kurzlebig, oft hat man gar nicht viel Zeit um einen Charakter aufzubauen, bevor er ziemlich spektakulär über die Wupper geschickt wird. Doch Kirkman schafft es mühelos innerhalb von wenigen Panels Leben in die Charakter zu hauchen und natürlich auch ihnen das Leben wieder heraus zuhauchen. Die Charaktere sind dabei abwechlungsreich und total überzeichnet. Die Anfangs genannten drei Brüder John, George und Paul haben zwar große optische Gemeinsamheiten, sind aber ganz unterschiedliche Typen. Während John wie Rambo im Wald haust und mit dem ganzen Mordgedöns eigentlich nichts mehr zu tun haben will, wird Paul gleich schon im Intro von George abgemurkst, damit dieser seiner eingebildeten Highlander-Idee nacheifern kann. Nicht minder skurril sind die Auftraggeber. Die etwas in die Jahre gekommene Connie macht nach außen hin einen toughen Eindruck, ist stolz auf ihren promiskuitiven Lebensstil und ihre egalitäre Haltung gegenüber ihre Ziele, ist gleichzeitig aber eine stolze Katzenmutti und sich zu keinem Zeitpunkt zu Schade um mit Barnaby um den Vorstand zu buhlen. Barnby ist ein untersetzter und lüsterner Opa, dessen weirden sexuellen Vorlieben nur von seiner Kaltherzigkeit in den Schatten gestellt werden. Eigentlich gönnt man keinem von den beiden Erfolg, auch wenn ihre Endziele manchmal eigentlich gut gemeint sind. Trotzdem ist ihre Konkurrenz herrlich absurd und unterhaltsam.

Ebenso wichtig ist Nate, der zu selben Teilen die Stimme der Vernunft, als auch der Sprengmeister der Gruppe ist. Mühelos löst er die meisten Aufträge mit Explosionen, bei denen Michael Bay blass vor Neid wird, gleichzeitig hat er aber Probleme in seinem Privatleben. Denn als Geheimagent ist er selten zu Hause und so kommt das Familienleben bei ihm etwas kurz. Oder zu lang, das mag Interpretationssache sein, denn sein kleines Töchterchen entwickelt sich zunehmend zu einem Waffennarren, der extrem geübt im Umgang mit Schusswaffen ist und sich in der Schule auch gerne mit Gewalt durchsetzt. Finden die Lehrer und ihre Mutter verständlicherweise so geht so, Nate hingegen ist Stolz, wie es eben nur ein Vater kann.

Nicht minder interessant sind die anderen Nebencharaktere. So gibt es einen Presidenten, der erstaunliche Ähnlichkeit zu Barack Obama aufweist. Kirkman ist sich dabei zum Glück nicht zu Schade dafür den ein oder anderen Seitenhieb in Richtung Trump einzubauen. Dabei ist der ehemalige Präsident nicht das einzige Promi Cameo, denn der namenlose Charakter mit der eigenartigen Vorliebe für abgeschnittene Nasen ist Jason Statham wie aus dem Gesicht geschnitten.

Optisch und inhaltlich der Nase nach

Über Kirkman und sein Writing haben wir uns ja schon ziemlich wohlwollend geäußert, aber er kann sich nicht das ganze Lob alleine unter den Nagel reißen!

Denn Die! Die! Die wird von Chris Burnham und Nathan Fairburn illustriert und die Jungs ziehen hier alle Register! Die Action kommt super dynamisch rüber, denn die meisten Szenen haben fast schon Wimmelbildcharakter, auf jeder Illustration kann man sich munter auf die Suche nach Waldo machen. Zumindest dann, wenn man Waldo als möglichst kreative Methode jemandem abzumurksen definiert. Dabei ist das Geschehen wunderbar überzeichnet, denn die Blutbäder, die auf fast jedem Panel abgezogen werden lassen andere Gore-Ikonen wie Garth Ennis Crossed anerkennend mit der Zunge schnalzen. . Charaktere haben großen Wiedererkennungswert. Das klingt im ersten Moment wie ein etwas triviales Kompliment, aber in einem Comic in dem eineiige Drillinge die Hauptrolle spielen ist das schon ein Wort! Überhaupt ist der Vergleich mit Garth Ennis Haus-und-Hof Zeichner Steve Dillon äußerst naheliegend, denn die meiste Zeit über sieht Die! Die! Die aus, als hätte es auch aus seiner Feder sein können

Summary

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