Die DGE bezieht Stellung. Neues Positionspapier zu veganer Ernährung.


Die DGE, oder auch Deutsche Gesellschaft für Ernährung, hat ein neues Positionspapier zu veganer Ernährung veröffentlicht. Als ich davon gehört habe, musste ich mir das entsprechende PDF sofort durchlesen. Und, es ist ein guter Schritt in die richtige Richtung, würde ich mal sagen. Besonders für die sonst eher noch konservative DGE, die bislang eine vegane Ernährung als Dauerernährung nicht wirklich für geeignet hielt. Da sind die Amerikaner sowie die Australier schon einige Schritte weiter. Vor allem weil diese eine vegane Ernährung durchaus für alle Lebensphasen sowie Altersgruppen für geeignet halten. So gelten diese Empfehlungen auch für Schwangerschaft, Stillzeit, Kleinkindesalter sowie für Jugendliche. Doch da sieht das die DGE leider noch etwas anders.

Nichts desto trotz, diese Stellungnahme ist schonmal ein guter und vor allen Dingen wie ich finde, positiv zu betrachtender Schritt. Denn es zeigt, dass sich etwas tut. Vor allen Dingen, weil es früher ja noch als bedenklich galt kein Fleisch und keinen Fisch zu essen. Da wurde man als Vegetarier dann manchmal schon mit kritischen Augen angeschaut.

Doch, wie genau steht die DGE jetzt zu veganer Ernährung?

Alles beginnt mit einer Einleitung. So wird darin darauf hingewiesen, dass sich viele aus ethischen sowie ökologischen Gründen für eine Ernährungsweise ohne Tierprodukte entscheiden. Ein wesentlicher Punkt, wie ich finde. Denn genau das ist es was vegetarische Ernährungsformen meist von den ganzen anderen unterscheidet.

Weiter geht es dann mit einem Hinweis auf wissenschaftliche Studien und daraus gewonnen Erkenntnissen, dass vegetarische Ernährungsformen durchaus gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Vor allem gegenüber der hierzulande gängigen Mischkosternährung.
So schreibt die DGE – Zitat:

“In epidemiologischen Studien konnte aufgezeigt werden, dass eine hohe Zufuhr von rotem Fleisch und insbesondere von Fleischerzeugnissen das Risiko für viele Krankheiten erhöht (z. B. bestimmte Krebsarten [5–7]) und hohe Anteile an ballaststoffreichen Getreideprodukten sowie Gemüse und Obst viele Krankheitsrisiken senken (z. B. Herz-Kreislauf-Krankheiten [8], Diabetes mellitus Typ 2 [9]).
Vegetarische Ernährungsformen haben hinsichtlich der oben genannten Lebensmittel häufig eine günstigere Zusammensetzung als die in Deutschland übliche Mischkost in Bezug auf die Zufuhr von Nährstoffen und sonstigen positiv wirksamen (sekundären) Pflanzenstoffen. In einer Meta-Analyse von Beobachtungsstudien hatten Personen, die sich vegetarisch ernährten, im Vergleich zu Personen, die sich nicht vegetarisch ernährten, ein geringeres Risiko für metabolische und kardiovaskuläre Krankheiten. Auch das Risiko für ischämische Herzkrankheiten und Krebs war geringer.”

So viel zum wissenschaftlichen Stand. Natürlich wird hierbei dann noch darauf hingewiesen, dass sich zum Beispiel die Sterblichkeit zwischen Vergleichsgruppen von sich vegetarisch ernährenden Personen zu sich mischköstlich ernährenden Probanten mit geringen Fleischanteilen nicht wirklich unterschieden.
Nichts desto trotz sagt die DGE hierbei weiter:

“Allerdings kann angenommen werden, dass eine pflanzenbetonte Ernährungsform (mit oder ohne einen geringen Fleischanteil) gegenüber der derzeitig in Deutschland üblichen Ernährung mit einer Risikosenkung für ernährungsmitbedingte Krankheiten verbunden ist.”

Beeren

Weiter geht es dann mit den einzelnen Nährstoffen, die bei einer veganen Ernährung “bedenklich” sein können. So wird hierbei zum Beispiel auch auf Protein hingewiesen. In den Empfehlungen der DGE, wie man seinen Proteinbedarf decken kann, heißt es dann aber, dass die Sache mit dem Protein bei ausreichender Kalorienzufuhr sowie dem Verzehr von Getreide, Hülsenfrüchten und Sojaprodukten prinzipiell kein Problem ist. Was es eigentlich auch nicht ist, denn Proteinmangel entsteht zum Beispiel erst dann, wenn man über einen längeren Zeitraum nicht in ausreichender Menge Nahrung konsumiert sowie sich sehr proteinarm ernährt. Was vorrangig bei hungerleidenden Menschen der Fall ist.

Weiter wird dann auch in Sachen Vitamin B12 zum Griff zu einem Nahrungsergänzungsmittel geraten. Ein Aspekt, dem ich an dieser Stelle nur zustimmen kann. Zu denken man müsste bei einer veganen Ernährung nicht supplementieren ist meiner Ansicht nach fahrlässig der eigenen Gesundheit gegenüber.

Dann geht die DGE noch auf weitere Nährstoffe wie Calcium, Vitamin D, Eisen, Jod, Zink und Selen und benennt hierzu entsprechende pflanzliche Quellen, womit die jeweiligen Nährstoffe gewährleistet/aufgenommen werden können.

Desweiteren befasst sich das Positionspapier auch mit veganer Ernährung während der Schwangerschaft sowie Stillzeit. So wird darauf hingewiesen, dass es Fälle gab, bei denen es bei Säuglingen sich vegan ernährender Mütter zu einem Mangel an B12 und Jod kam.
Allerdings heißt es weiter:

“(…) kommen die Autoren zu dem Schluss, dass eine frei gewählte vegetarische oder vegane Ernährung ohne finanzielle Einschränkungen in der Schwangerschaft sicher ist, wenn die Nährstoffversorgung beobachtet wird und Nährstoffdefizite kompensiert werden.”

Was eine vegane Ernährung bei Säuglingen und Kleinkindern angeht, so lehnt die DGE hierbei eine Ernährungsweise ohne Nahrungsergänzung von Vitamin B12 ab. Dem kann ich mich da auch nur anschließen. Am Sichersten ist die Zufuhr des Vitamins über ein Nahrungsergänzungspräparat. Das kostet heutzutage auch nicht die Welt und gewährleistet bei regelmäßiger Einnahme auch dass die Gefahr eines möglichen Mangels hierbei eigentlich nahezu ausgeschlossen werden kann.

Im Weiteren bezieht sich die DGE in ihrer Position dann auch noch auf verschiedene Institutionen, welche eine vegane Ernährung für alle Lebensphasen inklusive Schwangerschaft und Stillzeit sowie Kleinkindes- und Jugendalter für geeignet halten, als da wären: Die amerikanische Academy of Nutrition and Dietetics, das australische National Health and Medical Research Council, das portugiesische National Programme for the Promotion of a Healthy Diet, für Erwachsene die British Nutrition Foundation und wieder für alle Lebensphasen die Canadian Paediatric Society.


Was ist jetzt das Fazit der DGE?

Alles in allem empfiehlt die DGE auch weiterhin vorwiegend eine Mischkosternährung auf der Hauptbasis pflanzlicher Kost mit lediglich geringen Anteilen an Tierprodukten.  Desweiteren hält sie auch eine pesco-vegetarische sowie eine ovo-lacto-vegetarische Ernährung als Dauerernährung für alle Lebensphasen geeignet. Nur bei einer veganen Ernährung sagt sie, dass man sich als Erwachsener zwar so ernähren kann, aber was gewisse Nährstoffe angeht wie Vitamin B12, und Protein, Eisen, Vitamin D (ein Vitamin, das eigentlich keines ist, welches der Körper bei ausreichend Sonnenzufuhr über die Haut selbst produzieren und in den Nieren in verwertbarees Calciferol umwandeln kann. Man muss das also nicht über die Nahrung zuführen.), Jod, Zink und Selen, so sollte man für eine ausgewogene Ernöhrubg sorgen, ein Vitamin B12 Präparat nehmen und sich am besten von einem Ernährungsberater beraten lassen.
Desweiteren rät die DGE einer veganen Ernährung während Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglings-, Kleinkindes- und Jugendlichenalters ab. DGE

Jetzt seid ihr gefragt.

Was denkt ihr über das neue Postitionspapier? Teilt ihr die Meinung der DGE oder eher nicht?


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