Die Deutungshoheit, das Netz und der öffentliche Raum !

Die Deutungshoheit, das Netz und der
öffentliche Raum !

Wahr ist was offenkundig ist, offenkundig ist was öffentlich publiziert wird. So wird in der Logik von sozialen Netzwerken, Multimedia, Twitter, Blogs und likes jeder zum Botschafter einer (seiner) Wahrheit.

Jeder hat einen namhaften Freund und so mancher hat einem solchen sogar schon mal persönlich die Hand geschüttelt (...und natürlich das Ereignis mit der Handykamera festgehalten und gepostet). Ja jeder ist von Bedeutung und wer zu den Bedeutenden gehören will ist jederzeit online!

Der Junkie des 21. Jh. hängt nicht mehr an der Nadel sondern im Netz der Eitelkeiten.

Ob Politik, Privat,Werbung oder Zeitung wer wichtig ist ist in den soz. Netzwerken, wer in den sozialen Netzwerken ist ist wichtig!

Öffentliche Empörung dargestellt in likes und links, Schlagzeilen und Bildhaftes als Inszenierung einer selbstverliebten Gesellschaft. Im gleichen Maße aber auch hemmungsloser Zorn, Hasstiraden im Schutz von Scheinidentitäten und Gleichgesinnter. Ein internationaler Stammtisch im globalen Netz in dem aber so mancher begrenzt in seinen Möglichkeiten bleibt zumal echte Konversation oft nicht stattfindet,vielmehr sucht und findet der Teilnehmer Gleichgesinnte für seine bereits gefasste Position.

So unterhält sich meist der Rechte mit dem Rechten -

Der Linke mit dem Linken -

..und der Bürgerliche ebenso mit Seinesgleichen.

Es scheint manchmal so als würden die sogenannten soz. Netzwerke unterm Strich die Entwicklung der Gesellschaft hin zu einzelnen Interessenverbänden vorwegnehmen. Die soziale Spaltung die heute in der Gesellschaft als wirtschafts- politische Erscheinung gesehen wird hat in den soz. Netzwerken schon längst zu einer Diskussion in einer Paralelgesellschaft geführt. Einer Gesellschaft in der sich zunehmend Pseudowahrheiten verfestigen die innerhalb der eigenen Meinungsklicke unwidersprochen bleiben. Vielleicht wäre das alles nicht so dramatisch wenn wir hier nur von der Pseudowelt des Internets sprechen würden, aber in der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts in der sich politisches, privates, Werbung und Mediales als ein homogenen im einzelnen nicht mehr unterscheidbaren Meinungsbild darstellt und dieses Bild in einer zunehmenden Eigendynamik im Kampf um die Meinungshoheit gegen Andersdenkende verteidigt wird. Nicht nur die nötige Sorgfalt sondern auch die Distanz zur Nachricht geht verloren.

In einer solchen Gesellschaft deren Einflussbereich auch immer häufiger das Internet verläßt gibt es nun plötzlich viele Wahrheiten aber keine Toleranz mehr. Schlimmer noch wer sich mit einer anderen Meinungskaste einläßt wird nicht nur von der eigenen Gruppe in Frage gestellt sondern im Zweifelsfall von allen als „Charakterlos“ abgestempelt. Ein gesellschaftlich kontroverser Diskurs findet dann nicht mehr statt. Man spricht nur noch über einander. Charakterlos aber ist wohl eher eine Gesellschaft deren Empörung jenseits von Substanz und Wichtigkeit nur all zu leicht als Heuchelei zu entlarven wäre.

Einer Gesellschaft die sich darüber empört wenn ein namhafter Politiker am Rand einer rechtsbürgerlichen Veranstaltung versucht auf das Bürgertum demokratisch einzuwirken aber die es schweigend hinnimmt wenn demokratische Eliten dem rechten Rand kampflos die Deutungshoheit überlassen. Das ist nicht meine Klientel hieß es nur all zu schnell und Vergleiche mit dunklen Gestalten der Geschichte prägten bald das Meinungsbild. Letztlich hatte man nun zwar die Deutungshoheit gewonnen aber den demokratischen Handlungsspielraum verloren. In dieser Logik der Gleichgesinnten haben aber auch vermeintliche Demokraten ihren Anteil an einer Situation die zunehmend bedenkliche Züge annimmt. Vielleicht ist Sachsen in diesem Sinne aber auch ein gutes Beispiel für eine Gesellschaft die in einer rechtlichen Grauzone um eine Deutungshoheit ringt, bei der das dabei sein höher wiegt als die Substanz?!

In einer solchen Gesellschaft wiegt dann letztlich der scheinbare Verlust der Identität schwerer als Der demokratischer Werte. Ist es ein Zufall das der vermeintliche Untergang des Abendlandes Woche für Woche Tausende auf die Straße treibt aber der seit Jahren zu beobachtende Niedergang der Sozialdemokratie niemanden von denen um den Schlaf bringt deren Freiheit noch jung ist.    


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