Und nun der nötige Nachschlag zu der genannten Sendung "Erleuchtung - nicht garantiert" auf BR 2 (hier der Podcast).
Es ist schon erstaunlich, dass ausgerechnet die DBU, die in ihrer Zeitschrift "Buddhismus Aktuell" gerade wieder Sogyal Rinpoche hofiert hat, und deren erster Vorsitzender ganz offensichtlich ein Anhänger eines anderen Sexbesessenen, nämlich Chögyam Trungpa ist, als Gegengewicht zu den Zen-Scharlatanen herhalten darf. Sogen, der stellvertretend interviewt wird, hat mich sogar damals im DBU-Forum noch bremsen wollen, als ich dabei war, Thich Thien Son zu outen, und mir dabei sogar vorgeworfen, schmutzige Literatur zu publizieren (vor allem ein Werk, das Nabokov zu Lolita inspiriert haben soll und nur deshalb aus meinem Programm verschwand, weil es sich nicht verkaufte). Wenn ein Moralapostel den anderen kritisiert, hat das schon was Groteskes. Namen wurden natürlich in der Sendung wieder nicht genannt, diese Kneifer. Das deutet dann auch die Grenzen der DBU an, die in den letzten Jahren sogar Großveranstaltungen mit Fummlern machte, die sich ansonsten gern als weise ausgeben. Und die es in mehreren Jahren nicht fertigbrachte - genausowenig wie die DBO, in der sich Ordinierte versammeln - den nach dem Vinaya fälligen Ausschluss von Thich Thien Son aus der Sangha festzulegen. Für diese Untätigkeit, vielmehr Unfähigkeit, als Dachverband für eine gewisse Ordnung in den Reihen des Buddhismus zu sorgen, werden gleich in meiner Kommentarfunktion wieder diverse Ausreden angeführt, das ist mir klar. Dabei muss man nur einen kleinen Haufen älterer Ordinierter zusammentrommeln, die den Ordensverweis festlegen. Und wenn man die nicht bekommt, kann man folglich laut sagen, wer so alles mit wem unter einer Decke steckt (z. B. der vietnamesische Abt aus der Pagode Vien Giac mit TTS). All das würde zur gesunden Selbstbereinigung einer Organisation gehören, die leider alles andere im Sinn hat.
Zu allem Überfluss folgt die Redakteurin der Sendung dann auch noch Sogen in der Meinung "Das Problem: Diese Taten sind strafrechtlich nicht relevant, so lange die Schüler nicht minderjährig oder unzurechnungsfähig sind." Das hat nämlich er so ähnlich schon mal von sich gegeben, und es ist falsch, da auch Erwachsene wegen sexueller Nötigung klagen können - sie müssen nur selbst aktiv werden. Außerdem ist im Falle des von Sogen selbst erwähnten vietnamesischen "Abtes" durch eidesstattliche Versicherung bekannt, dass es durchaus einen minderjährigen Beschwerdeführer gibt. Hier wird also gleich wieder ein Hintertürchen aufgemacht, statt den Riegel konsequent vorzuschieben.
Was will man aber auch erwarten von der DBU? Ich habe mir eben mal die aktuelle Zusammensetzung des Rates angeschaut. Sicher, es könnte schlimmer sein. Aber nicht im Hinblick auf das längst fällige Aufräumen mit Lehrern, die ihren Job nur machen, um leichter Sex zu bekommen. Chögyam Trungpa war so einer. Er zwang Gäste einer Party, sich auszuziehen, hatte zahlreiche Beziehungen zu seinen Schülerinnen, soff wie ein Loch, pfiff sich Kokain rein. Was bedeutet es also, wenn der DBU jemand vorsitzt (von Rössing), der Trungpas Hinterlassenschaft, die Shambala-Zentren, vertritt?
Dann haben wir da noch einen Vertreter von Thich Nhat Hanh (Folkers), über den ich mich hier schon ausgiebig äußerte; die frühere 1. Vorsitzende Vajramala, die offenbar mit einem Ordiniertennamen herumläuft, der von einem stammt, der keine vergeben konnte (Anagarika Govinda); einen Vertreter der Ole Nydahl-Sekte (Hechler), deren Leiter ins Schema Trungpa passt, nur dass er sich noch die Biografie einer authentischen Lehrbefugnis zurechtschummelte; und einen Anhänger von Kalu Rinpoche, über dessen unkontrollierte Lust sich seine ehemalige Vertraute June Campbell ausließ.
Da kann man der Redakteurin Christine Gaupp nur wünschen, dass sie von selbst drauf kommt, auch mal die DBU selbst genau unter die Lupe zu nehmen. Und sich alsbald besagtem Vietnamesen aus Frankfurt zuzuwenden, dessen Wirkungsradius weitaus bedeutender zu werden droht als es der des alten Gynäkologen-Gästemanagers aus Berlin je war.