Servergang im Hosteurope Datacenter I
Wer heute im Netz sucht nach den Stromquellen für Rechenzentren, der sieht seitenweise die Meldung der neuen Kampagne von Greenpeace. Die Kampagne prangert an, dass die großen Unternehmen Apple, Amazon und Microsoft bei dem Strombedarf für ihre riesigen Rechenzentren auf Atom- und Kohlestrom setzen. Der Bedarf steigt durch die immer weiter steigende Auslagerung von Daten und Speicherung von Musik, Bildern und Filmen im Netz rasant an. Da spielt der Strombedarf für die Speicherung der Daten im Netz eine große Rolle.
Der Bericht How clean is your cloud? zeigt eine zunehmende Spaltung in saubere und dreckige IT-Firmen. Unternehmen wie Google, Yahoo und Facebook setzen zunehmend auf Erneuerbare Energien für ihre Rechenzentren, die die Clouds betreiben. Dagegen versorgen sich Apple, Amazon und Microsoft noch immer überwiegend mit dreckigem Kohle- und Atomstrom. Apple führt die Liste der dreckigen IT-Firmen an: 55 Prozent des Energiebedarfs für ihre Cloud deckt die Firma mit Kohlestrom, weitere 27 Prozent mit Atomstrom.
In typischer Greenpeace-Manier werden die Sünder angeprangert. Warum wird aber nicht andersherum mehr auf die innovativen Unternehmen gesetzt, die für ihren Strombedarf auf Erneuerbare Energien setzen? Diese Unternehmen gehören mehr gelobt und unterstützt. Aber zuerst noch mal zu den beeindruckenden Zahlen des Energieverbrauchs der Rechenzentren:
Für den rasant wachsenden Bedarf an virtuellen Datenspeichern, den Clouds, errichten IT-Unternehmen andauernd neue Rechenzentren mit Tausenden von Computern. Manche dieser Standorte verbrauchen die gleiche Menge Energie wie 250.000 europäische Haushalte und sind so riesig, dass sie sogar aus dem Weltraum zu sehen sind. Wenn die Cloud ein Land wäre, hätte dieses den weltweit fünfthöchsten Stromverbrauch, rechnet der Greenpeace-Bericht vor. Dieser werde sich bis 2020 noch verdreifachen.
Millionen deutscher Nutzer heizen mit jedem Klick den Klimawandel an – weil Apple, Amazon und Microsoft auf veraltete Energien setzen. Dinosaurier-Strom passt nicht zu angeblich innovativen Unternehmen, sagt Gerald Neubauer.
Die positiven Beispiel der Unternehmen, die auf Erneuerbare Energien für ihre Rechenzentren setzen, werden erst am Ende der Pressemitteilung erwähnt. Ich würde mir wünschen, dass diese Beispiele in einer Positivliste aufgeführt werden, damit moderne und innovative Personen, bzw. Unternehmen, dies in der Auswahl der Speicherorte für ihre Daten einbeziehen können.
Zu den sauberen IT-Riesen gehören dagegen Google, Yahoo und Facebook. Alle drei Unternehmen investieren in Energieeffizienz, suchen ihre Standorte nach einem möglichst großen Angebot an Erneuerbaren Energien aus und setzen sich gegenüber Energieversorgern und Regierungen für den Ausbau von Ökostrom ein.
Möchte nicht auch Apple in einen riesigen Solarpark investieren? Laut einem Spiegel-Artikel von Ende Februar möchte Apple eine große Solarfarm bauen und weltweit eine CO2-neutrale Energieversorgung erreichen. Was daraus wird, ist aber wohl noch offen.
Diese Website ist übrigens bei hosteurope.de gehostet, die sich für eine höhere Energieeffizienz in ihren Rechenzentren einsetzen und CO2-neutrales Hosting durch Strom aus erneuerbaren Energien anbieten.