Ein Tag unter Büchern
Vor der Messe in Wien
Gestern wurde in Wien die Buchmesse eröffnet. Ich freue mich jedes Jahr auf diesen Tag. Ich besuche die Messe regelmäßig und nehme mir quasi einen Tag lang Zeit nur für mich, die Bücher und das Lesen. Stundenlang kann ich in Texten herumstöbern. Keiner treibt mich zur Eile, ich habe Zeit und könnte mich in den wunderbar formulierten Zeilen regelrecht verlieren.
Alljährlich - Buch Wien - die Messe für interessierte Leser jeden Alters
Heuer war ich eine der ersten Besucherinnen, die bereits um 9 Uhr in der Früh das Gelände betraten. Die Halle war noch angenehm leer.
Und ich war ja richtig organisiert – mit einem Notizbuch und Stift ausgerüstet, suchte ich mir Bücher aus, die ich besonders ansprechend fand. Alle wurden mit Angaben zum Autor und Illustrator notiert und mit Bemerkungen zu den besten Kapiteln und Zitaten versehen. So weiß ich selbst zu Hause noch, warum ich das eine oder andere Buch gut gefunden habe.
Das heißt: Ihr findet in den kommenden Tagen hier im Blog eine kleine Übersicht mit Empfehlungen.
- Bücher voller Kreativität
- Kinderbücher für Kleinere
- Kinderbücher für Größere
- Poesie für Kinder
Bilderausstellung im Rahmen der Buchmesse in Wien
Doch eines hat mich sehr verwundert. Viele Schulen nutzten den Donnerstag- und Freitagvormittag, um die Buchmesse zu besuchen. Es war auch ein Rahmenprogramm für Kinder und Jugendliche vorbereitet. Dennoch – bereits um 10 Uhr habe ich um mich herum die ersten Beschwerden und Klagen gehört. Müssen denn so viele Kinder da sein? Können die nicht einfach still sein und nur ruhig stehen? Am besten wäre es vermutlich, wenn die Kinder die Bücher gar nicht angefasst hätten...
Das Jammern der älteren Besucher, aber auch vieler Aussteller, war kaum zu überhören. Diejenigen, die sich über das Herumlaufen der Kinder geärgert haben, haben vermutlich gar nicht die Beteiligung der Kinder bei den Lesungen mitbekommen - oder ihre aktive Teilnahme an der anschließenden Diskussion mit den Autoren.
Wirklich, Leute? Wollen wir in Zeiten, in denen die Lesefähigkeit heutiger Kinder und Jugendlichen die Medien füllt, die jungen Leser bei einem solchen Ereignis nicht eher willkommen heißen?! Und das selbst dann, wenn sich ihr Zugang und ihr Interesse von unserer Art und Weise unterscheidet?
Was sagt es im Übrigen über unsere Gesellschaft aus, wenn man bei der alljährlichen Verteilung des kostenlosen Buches anlässlich der Aktion Eine STADT. Ein BUCH. von einem fünfzigjährigen Erwachsenen angerempelt wird, während die Jugendlichen einem Vorrang lassen?
Ein Turm aus Büchern - das Wiener Gratisbuch
Bei dem Gratisbuch handelt es sich in diesem Jahr übrigens um das Roman „Eine Hand voller Sterne“ von Rafik Schami – ein Jugendbuch.
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