In einem großen, prächtigen Gartenwuchs in einer Ecke eine Brennnessel.
Sie bohrte ihre Wurzeln tief in den nahrhaften Humus.Von der Sonne erhielt sie Lebenund der Regen netzte ihre rauhen Blätter.
„Aber“, sprach die Brennnessel zu sich,„wenn ich nun all die Köstlichkeiten dazu gebrauche,um groß und schön und stattlich zu werdenund bunte, duftende Blüten zu entfalten– dann entdecken mich die Menschenund reißen mich aus.“
Deshalb blieb die Brennnesseltrotz des guten Bodens, der warmen Sonneund des erfrischenden Regenseine Pflanze, die sich gegen den Zugriffder Menschen wehrt und nichtz zu demwurde, was sie hätte werden können:
Eine Pflanze, deren Anblick jeden erfreut.
Johannes Stockmayer
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt