Eine Medienkonferenz ist normalerweise eine Veranstaltung, welche eine Organisation oder eine Firma durchführt, weil sie etwas zu sagen hat. Manchmal ist es aber auch ein Anlass, um bloss zu sagen, dass man nichts zu sagen hat.
Die jüngste derartige Veranstaltung hat die BKW durchgeführt. Bis am 31. März 2011 muss die Betreiberin des AKWs Mühleberg dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) Fragen zur Sicherheit beantworten (wie übrigens die Betreiber der vier anderen Atommeiler auch). Wer nun aber erwartet hatte, dass die Verantwortlichen der BKW bei einer Medienkonferenz, die just an diesem 31. März stattfindet, ihre Antworten auf diese Fragen präsentierten, sah sich im noblen Saal des Restaurants zum Äusseren Stand zu Bern eines Besseren belehrt.
Man werde «als Geste der Höflichkeit und des normalen Umgangs mit einer Behörde» keine Details bekanntgeben, erklärte Verwaltungsratspräsident Urs P. Gasche gleich zu Beginn – und dabei blieb es. Nachfragen: zwecklos. Man wolle man nicht, so Gasche, dass das Ensi die Antworten der BKW aus den Medien erfahre.
So erfuhren dann die leicht ratlosen Journalistinnen und Journalisten bloss, dass Mühleberg nach Ansicht der BKW sicher ist (was noch nie irgendwo zu lesen war), dass man die Sicherheit sehr ernst nehme (Achtung: News!) und dass man bereits erste Massnahmen ergriffen habe (besagte Massnahmen, das ergab eine Nachfrage, befinden sich im «Planungsstadium»). Darüber hinaus gab es ein vorsichtig formuliertes Bekenntnis zur Atomkraft, eine Warnung vor «überhastetem Aktionismus» bei einem allfälligen Atomausstieg, eine weitere Klage über die Schwierigkeiten mit Projekten für erneuerbare Energien und eine Botschaft: Die BKW tut etwas.
Wir wissen jetzt auch was. *Sie schweigt, jedenfalls zu denjenigen Fragen, die derzeit alle am meisten interessieren.