Monstermeute & Zeuchs fragt uns in ihrem Projekt 52 Bücher in dieser Woche nach Biographien.
Ehrlich gesagt: ich lese nicht so gerne Biografien.
Ein paar habe ich bereits hinter mich gebracht. Bei den meisten kam ich mir vor, wie eine Mischung aus Voyeur und Götzenanbeter.
Tatsächlich bin ich auch der Meinung, dass es von vielen äußerst vermessen ist zu glauben, ihr Leben wäre so herausragend, spannend und der weiteren Entwicklung der Menschheit und unseren Planetens so dienlich, dass dies unbedingt jedermann und -frau erzählt werden muss.
Eine Biografie, die ich sehr gerne und wiederholt gelesen habe ist die Autobiografie des großen Künstlers Charlie Chaplin: Die Geschichte meines Lebens.
Charly Chaplin erzählt hier über seine armseelige Kindheit in London und wie er und sein Bruder mit einer Tanzgruppe den Sprung über den großen Teich wagten. Es ist sehr spannend, über die Anfänge des Films zu lesen, über seine Arbeit und natürlich über seine Lieben (die wohl in Wirklichkeit sehr viel zahlreicher gewesen sein mögen, aber als echter Gentleman schweigt er darüber)
Ich bin nicht der treueste Fan von Chaplin, die meisten seiner Filme (z.B. Der Tramp) lassen mich in eine Art Schwermut verfallen.
Vielleicht war es auch niemals seine Absicht, Klamotten zu produzieren. Er wollte lediglich ernste Inhalte mit ein bisschen Slapstick würzen, was ihm auch bei “Der große Diktator” so hervorragend gelungen ist, dass der Film erst nach dem Krieg in den USA gezeigt werden durfte.
Dennoch kann ich sein Lebenswerk schätzen und würdigen.
Er ist wirklich einer der ganz, ganz Großen!
Foto: Charly Chaplin Darsteller in Barcelona