Bibliothek des Wassers, geschaffen von der New Yorkerin Roni Horn, gelegen in Stykkisholmur, einer Stadt in der Nähe von Reykjavik mit insgesamt 1200 Einwohnern. Versorgt mit Krankenhaus, Fährhafen und moderner Kirche. Und mittendrin ein kleines Museum, zu betreten durch eine unscheinbare Holztür in ein sonnendurchtränktes Paradies. Genuss für Momente der Stille.
24 Glaszylinder beschenken den Raum der Geborgenheit vom Boden bis zur Decke mit zahlreichen Eindrücken. Das Gebäude, indem sich der Raum befindet, sieht eher unbeeindruckt aus: Rund, teils wie ein Leuchtturm, auf einem Hügel, alleinstehend gelegen. In diesem Haus war ehemals die Bibliothek untergebracht. Als Roni Horn in ein größeres Betriebsgeschoss mit ihren Arbeiten umzog, kaufte sie den Bau und machte daraus die LIBRARY OF WATER, eine Bibliothek des Wassers für Island von Island, die in 2011 eröffnet wurde.
Im weiteren Sinn handelt es sich um eine Liebeserklärung der Kunst von Island durch einen seiner Künstler. Denn Horn ist einem sozial schwachen Viertel in New York aufgewachsen: Upper West Side. Zwar nicht in Island, aber in einem Abgrundviertel vor denen auch die nördliche Nation nicht gefeit ist. Aus diesem Grund kann sie sich sehr gut in die Isländer hineinversetzen. Und – liebt das Land.
Island ist ein Land der Stille, des Rückzuges
Der richtige Ort, um sich von einem Museum inspirieren zu lassen. So findet auch Horn hier die Möglichkeit, ihre Kunst auszuleben. Daneben lebt sie in Greenwich Village. Einem Bezirk in New York, der etwas Beruhigendes mit sich trägt und dazu ist das Atelier der Künstlerin in Chelsea gelegen.
Die Kreative selbst, die 1975 nach Island kam, vergleicht ihre Reisen mit einem Vogelzug. Sie durchstreifte das Land Jahre zuvor mit dem Motorrad und reiste 6 Wochen lang mit einer Freundin durch die Regionen, sammelte Lavagestein und jobbte als „Fischerköpferin“ am Fließband. Notgedrungen, um sich auf einfache Weise etwas Geld zu beschaffen. Nach dem Aufbau ihrer besonderen Kunst hat sie das nun weniger nötig.
Die Bibliothek des Wassers ist somit eine Art besonderer Glaskuppel mit Blick auf die prächtige Wasserwelt Islands. Viele Eindrücke werden nach außen abgegeben, auch wenn man inhaltlich nicht viel daraus ziehen würde. Eine Präzision. Lesen und Gletscher wie auch Wasserphänome beobachten, das verbindet sich hier. Und zieht viele Besucher an.
Die Säulen hinterlassen Erinnerungen.
In Größe, in Weite und Bewusstsein. Ein Museum für das Wasser und für fließende Worte.
Das ist es, was die Bibliothek des Wassers in der Nähe der Hauptstadt aus- und besonders macht. 24 Säulen mit Wasser aus isländischen Gletschern, mit viel Licht umgeben für den Spiegel der Meditation und besondere Bewegung in eindrucksvoller Harmonie.
Eine Ruhezone nach dem stressigen Alltag, aber auch für Urlauber bestens geeignet. Wenn das Prisma in die Säulen dringt, wird jedes Mal ein neues Gebilde aufgestellt. Eine Serie entsteht und somit individuelle Vollständigkeit.
All das ist Sensation, die isländische Gletscher in voller Harmonie erreichen können und damit ein besonderes Phänomen zaubern.
Perfektion der Sinne, die es in sich hat und von einer Künstlerin geschaffen wurde, die verschiedene Ebenen und Erlebnisse durch diese Bildnisse eindrucksvoll miteinander verbindet und darstellen kann. Eine Kreatividee der Kunst für die Wissenschaft, märchenhaft präsentiert. Mehr als eine Tourismusidee.
Bildquellen:
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