„DIE MENSCHENRECHTE SIND BEI UNS EINE REALITÄT, DAFÜR STEHEN GESPEICHERTE SOZIALE TATBESTÄNDE UND JURISTISCHE GARANTIEN.“
(Zitat der DDR Führung/ unbekannter Autor)
Macht das verdammte Schwein fertig, schrie jemand aus der wütenden Menge, während die anderen den beinahe regungslos am Boden liegenden Körper mit Faustschlägen und Fußtritten attackierten.
Es war Jens, der da mit blutendem Gesicht am Boden lag und nur noch einen Faustschlag oder einen Fußtritt weit davon entfernt war, das Bewusstsein zu verlieren.
Doch was war geschehen? Was hatte diese Menschen dazu gebracht, diesen, ihnen völlig fremden jungen Mann so zu hassen? Warum waren sie auf diese brutale Weise über ihn hergefallen?
Fragen, deren Antwort eben so unfassbar, wie grausam ist.
Denn in ihren Augen hatten sie einen, von der Polizei gesuchten Kinderschänder und Mörder gefangen. Jemand, der, wie es hieß, zwei kleine Mädchen erst vergewaltigt und dann bestialisch umgebracht hatte.
Eine Bestie also, die von der Bevölkerung, von der sie gejagt und letztendlich gestellt wurde, keine Gnade zu erwarten hatte.
Doch war Jens tatsächlich der, für den man ihn hielt? War er wirklich dieses Monster, das am Abend durch die dunklen Straßen dieser Stadt schlich und unschuldige Kinder tötete?
Nein. Denn diese Behauptung war nichts anderes, als eine schmutzige Lüge des MfS. Eine Lüge, die über die Presse und über die Lautsprecher der Polizeistreifenwagen verbreitet wurde. Ein Mittel zum Zweck, das man nicht nur häufig, sondern in der Regel auch äußerst erfolgreich nutzt. Ein perfider Trick, der es den Herren der Staatssicherheit, für die nun die gesamte Bevölkerung auf die Jagd ging, leicht mache, jeden zu finden, der sich vor ihr versteckte.
So wie es auch bei Jens der Fall war. Ein junger Mann, dessen einziges Verbrechen darin bestand, es gewagt zu haben, den Staat und deren unanfechtbare Führer in Frage zu stellen und der nun für seinen Verrat auf das härteste bestraft werden sollte. Der, als man ihn verhaften wollte, aus einem der Fenster seines Hauses sprang und sich 2 Tage und zwei 2 Nächte lang ohne etwas zu essen und ohne etwas zu trinken zu haben, im feuchten und nach Fäulnis stinkenden Keller eines alten Abrisshauses versteckte.
Es war dasselbe Haus, vor dem man ihn, als er es vor lauter Hunger und Durst nicht mehr aushielt und er den Keller verließ, stellte. Dieselbe Straße, auf der man ihn erst jagte und dann, als man ihn endlich hatte, auf das brutalste zusammen schlug.
*
Es ist heute nur noch schwer sagen, was mit Jens damals noch alles hätte geschehen können, ob man ihn nicht vielleicht sogar tot geschlagen hätten, wenn nicht irgendwann die Polizei hinzu gekommen wäre. Ein Glück im Unglück, dass zwar dazu führte, dass man ihn, ungeachtet seiner Verletzungen dem Ministerium für Staatssicherheit übergab, das ihn aber auch vor dem damals sicher nahen Schicksal bewahrte, zu einer weiteren Zahl auf der Liste derer zu werden, deren Todesfälle bis zum heutigen Tage ungeklärt sind.
**
Jens verbrachte damals 2 Wochen in einem Gefängniskrankenhaus. Bevor man ihm den Prozess machte und ihn wegen des Tatbestandes der öffentliche Herabwürdigung, der Staatsverleumdung und des Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu einer Haftstrafe von 3 Jahren verurteilte.
Eine Freiheitsstrafe, die er, bis zu ihrem letzten Tag im berüchtigten Stasi Gefängnis Bautzen 2 verbüßte. Und nach der er einen Antrag auf Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland stellte, welcher ihm 1 Jahr später die endgültige Freiheit brachte.
Diese Geschichte beruht auf eine wahre Begebenheit. Sie wurde mir von einem guten Freund erzählt.
Alle hier beschriebenen Namen wurden geändert.
(Zitat der DDR Führung/ unbekannter Autor)
Macht das verdammte Schwein fertig, schrie jemand aus der wütenden Menge, während die anderen den beinahe regungslos am Boden liegenden Körper mit Faustschlägen und Fußtritten attackierten.
Es war Jens, der da mit blutendem Gesicht am Boden lag und nur noch einen Faustschlag oder einen Fußtritt weit davon entfernt war, das Bewusstsein zu verlieren.
Doch was war geschehen? Was hatte diese Menschen dazu gebracht, diesen, ihnen völlig fremden jungen Mann so zu hassen? Warum waren sie auf diese brutale Weise über ihn hergefallen?
Fragen, deren Antwort eben so unfassbar, wie grausam ist.
Denn in ihren Augen hatten sie einen, von der Polizei gesuchten Kinderschänder und Mörder gefangen. Jemand, der, wie es hieß, zwei kleine Mädchen erst vergewaltigt und dann bestialisch umgebracht hatte.
Eine Bestie also, die von der Bevölkerung, von der sie gejagt und letztendlich gestellt wurde, keine Gnade zu erwarten hatte.
Doch war Jens tatsächlich der, für den man ihn hielt? War er wirklich dieses Monster, das am Abend durch die dunklen Straßen dieser Stadt schlich und unschuldige Kinder tötete?
Nein. Denn diese Behauptung war nichts anderes, als eine schmutzige Lüge des MfS. Eine Lüge, die über die Presse und über die Lautsprecher der Polizeistreifenwagen verbreitet wurde. Ein Mittel zum Zweck, das man nicht nur häufig, sondern in der Regel auch äußerst erfolgreich nutzt. Ein perfider Trick, der es den Herren der Staatssicherheit, für die nun die gesamte Bevölkerung auf die Jagd ging, leicht mache, jeden zu finden, der sich vor ihr versteckte.
So wie es auch bei Jens der Fall war. Ein junger Mann, dessen einziges Verbrechen darin bestand, es gewagt zu haben, den Staat und deren unanfechtbare Führer in Frage zu stellen und der nun für seinen Verrat auf das härteste bestraft werden sollte. Der, als man ihn verhaften wollte, aus einem der Fenster seines Hauses sprang und sich 2 Tage und zwei 2 Nächte lang ohne etwas zu essen und ohne etwas zu trinken zu haben, im feuchten und nach Fäulnis stinkenden Keller eines alten Abrisshauses versteckte.
Es war dasselbe Haus, vor dem man ihn, als er es vor lauter Hunger und Durst nicht mehr aushielt und er den Keller verließ, stellte. Dieselbe Straße, auf der man ihn erst jagte und dann, als man ihn endlich hatte, auf das brutalste zusammen schlug.
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Es ist heute nur noch schwer sagen, was mit Jens damals noch alles hätte geschehen können, ob man ihn nicht vielleicht sogar tot geschlagen hätten, wenn nicht irgendwann die Polizei hinzu gekommen wäre. Ein Glück im Unglück, dass zwar dazu führte, dass man ihn, ungeachtet seiner Verletzungen dem Ministerium für Staatssicherheit übergab, das ihn aber auch vor dem damals sicher nahen Schicksal bewahrte, zu einer weiteren Zahl auf der Liste derer zu werden, deren Todesfälle bis zum heutigen Tage ungeklärt sind.
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Jens verbrachte damals 2 Wochen in einem Gefängniskrankenhaus. Bevor man ihm den Prozess machte und ihn wegen des Tatbestandes der öffentliche Herabwürdigung, der Staatsverleumdung und des Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu einer Haftstrafe von 3 Jahren verurteilte.
Eine Freiheitsstrafe, die er, bis zu ihrem letzten Tag im berüchtigten Stasi Gefängnis Bautzen 2 verbüßte. Und nach der er einen Antrag auf Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland stellte, welcher ihm 1 Jahr später die endgültige Freiheit brachte.
Diese Geschichte beruht auf eine wahre Begebenheit. Sie wurde mir von einem guten Freund erzählt.
Alle hier beschriebenen Namen wurden geändert.