Platz 50 Friday the 13th Part VIII: Jason Takes Manhattan (1989) - Direkt auf Platz 50 gibt es mit dem achten Eintrag der Freitag der 13. Reihe eine Überraschung. Ausgerechnet der Ausflug des Serienkillers Jason Vorhees in den Big Apple liegt bei mir weit oben in der Gunst. Warum? Der Film ist ziemlich humorvoll, enthält chaotische Charaktere, Jason auf einem Kreuzfahrtschiff, aber vor allem darf einer der berühmtesten Killer der Filmgeschichte in die Metropole. In der Regel gibt es Jason, Leatherface, Michael oder Freddy doch nur in der Ödnis auf dem Lande oder maximal in der Vorstadt. Stattdessen gibt es Jason in der Kanalisation, in der U-Bahn oder im American Diner. Außerdem punktet Freitag der 13. Teil 8 mit einem 80's Soundtrack vom feinsten. Der Mut der Autoren zumindest im Ansatz etwas anderes auf die Leinwand zu bringen, wurde leider nicht belohnt. Bei vielen Kritikern gilt de Streifen als einer der schwächsten der Serie.
Platz 49 The Last House On The Left (1972/2009) - Bereits 1972 machte Wes Craven den brutalen Rape And Revenge Horror salonfähig. Die Geschichte ist so einfach wie brutal. Zwei Mädchen wollen fern ihrer familiären Idylle das Konzert ihrer Lieblingsband besuchen. Dieses werden sie jedoch nie erreichen, da sie zuvor Bekanntschaft mit dem notorischen Kriminellen Krug und seiner ekelhaften Sippe machen. Es entwickelt sich ein harter und ziemlich deftiger Kampf um's Überleben, mit einem schockierenden Ende. Doch dann beginnt erst die zweite Hälfte. Noch härter, noch erbarmungsloser und noch unverträglicher. Die Rache der Eltern an den Peinigern ihrer Tochter ist heute Kult und wurde oft kopiert, doch nie wieder erreicht. Lediglich das Remake von 2009 schafft es erneut den Zuschauer fest auf die Couch zu fesseln. Für die Zuschauer von heute dürfte das Remake sogar der bessere Film sein, da das Original vor allem audiovisuell so einige Schwächen hat. Und denk dran: It's only a movie.
Platz 48 A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors (1987) - Nach Jason Takes Manhattan für die meisten wohl eine weitere Überraschung in der Liste. Für mich nicht. Der dritte Teil der Nightmare Saga um Freddy Krueger hat alles was ein guter Slasher braucht. Eine gruselige Story mit fantastischen Elementen, einem Antagonisten den man an dieser Stelle (noch) fürchtet, Protagonisten, mit denen man mitfiebert, wundervolle Spezialeffekte und eine stimmige Atmosphäre. Zum ohnehin schon sympathischen Cast gesellt sich mit Heather Langenkamp dann auch wieder die Nancy aus dem Original dazu. Eine sinnvolle Entscheidung. Für die Splatterfreunde dürfte Dream Warriors sowieso das Highlight der Reihe sein, da sich Freddy selten kreativer und abwechslungsreicher an den Kids austoben durfte. Wem das alles noch nicht reicht, der sollte einfach Patricia Arquette in ihrer Rolle als Kristen genießen. Vermutlich eines der besten Final-Girls der Horrorgeschichte.
Platz 47 I Spit On Your Grave (1978/2010) - Ein Aufschrei ging 1978 nach dem Release von I Spit On Your Grave durch die Kinowelt. Die Gewaltdarstellung in Meir Zarchis' Film hatte eine neue Dimension erreicht. Die halbstündige Vergewaltigungsszene ist noch heute unglaublich schwer verdaulich. Eigentlich sogar gar nicht zu verdauen. Ob der Zuschauer sich nach der zweiten Filmhälfte besser fühlt, in der sich die von einer Gruppe ekelhafter Männer geschundene Schriftstellerin wehrt und rächt, sei mal dahin gestellt. Die Gewalt lässt jedenfalls nie ab. Das Sehen des Films kommt einer Tour de Force gleich. Für die einen ist es ganz großer Exploitation-Horror, für andere gehört I Spit On Your Grave zu den dunkelsten Stunden der Filmgeschichte. Die Frage, die sich stellt: Wie ernst kann ein Film sein, der sich lieber ausufernd mit der brutalen Rache der Gepeinigten Frau auseinandersetzt, anstatt mit ihrer gebrochenen Seele und den Folgen der Vergewaltigung? Das Remake von 2010 ist noch brutaler, aber nicht weniger gut.
Platz 46 Trick 'R Treat (2007) - Welchen Horrorfilm schaue ich am 31. Oktober? Jedes Jahr auf's neue stellt sich der Liebhaber des Grusels diese Frage. Meine Antwort war bis vor einiger Zeit immer konservativ und stereotypisch: Halloween. Doch irgendwann entdeckte ich eine kleine Filmperle, der zumindest in Deutschland bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde: Trick 'r Treat. Es handelt sich dabei um einen Episodenfilm, der vier klassische Schauer- und Gruselgeschichten miteinander verknüpft. Die Handlungen könnten kaum unterschiedlicher sein, passen aber hervorragend zusammen. Absolut kurzweilig, gut gefilmt und überdurchschnittlich gespielt, mit zartem Hang zum Trash. Wichtig ist, dass man sich ganz auf den Film einlässt, ohne Erwartungen und ohne Vorurteile. Atmosphärisch gesehen ist Trick 'R Treat für mich das, was der aus der Reihe tanzende Halloween III hätte werden können. Eine Ansammlung stimmiger, klassischer Gruselgeschichten.
Platz 45 Zombie (1979) - Lucio Fulci hat viele Klassiker geschaffen. Viele davon, wie City Of The Living Dead, The Beyond oder The House By The Cemetery, fehlen in meiner Top 50. An Zombie, auch bekannt als Zombi 2 oder Woodoo, kommt man jedoch niemals vorbei. "When there's no more room in hell, the dead will walk the earth..." Oft wird davon geredet, aber in Fulcis Zombie-Kultstreifen werden wirklich alle Albträume wahr. Neben der weltberühmten Szene, in der ein Zombie mit einem Hai catcht, gibt es vor allem viel für's Auge. Tolle handgemachte Gore-Effekte. Zombie lebt generell mehr von den Schau- und Hörwerten, als von der belanglosen Story und den schwachen Darstellern. Deshalb lieber auf Fulcis brillantes Auge achten, das jedes Bild perfekt passen lässt. Besonders die Close Ups sind hervorragend. Es gibt wirklich tausende Zombie-Filme, die man sich ansehen kann, aber Fulcis Woodoo sollte wirklich jeder Horrorfan zumindest einmal gesehen haben.
Platz 44 Cabin In The Woods (2012) - Auch Cabin In The Woods ist ein klassischer Hate It Or Love It Film. Für mich ist er ganz klar liebenswert. Die Story beginnt so stereotypisch, wie sie nur maximal sein könnte. Ein paar College-Studenten, ein Ausflug in den Wald, eine einsame Hütte, merkwürdige Begebenheiten und ein alter Mann, der vor dem Bösen warnt. Alles wie gehabt. Was sich dann entwickelt ist eine fantastische Wendung, die alles zuvor gesehene in den Boden stampft. Wenn ihr den Film noch nie gesehen habt, googelt bitte nicht. Der wundervolle Cabin In The Woods ist nur spoilerfrei genießbar. Was Joss Whedon und Drew Goddard in diesem Film mit euch und euren Erwartungen anstellen ist ein Traum. Neben der wunderbaren Kristen Connolly spielt auch Thor-Darsteller Chris Hemsworth eine Rolle. Cabin In The Woods ist Pflichttitel für alle Horrorfans, der mit Konventionen bricht und für einen ordentlichen Mindfuck sorgt!
Platz 43 Friday the 13th Part 2 (1981) - In meiner Kindheit waren die Freitag der 13. Filme eine Legende. Als ich sie dann wirklich sah, fand ich sie gut, aber völlig überbewertet. Im Vergleich zu Halloween oder Nightmare bieten die Filme eigentlich nichts, außer stumpfe Gewalt. Teil 2 taucht dennoch in den Top 50 auf, da er in der zweiten Hälfte unglaublich schaurig und atmosphärisch wird und dadurch überzeugt. Nach dem Tod seiner Mutter wird Jason hier erstmals aktiv, noch ohne Hockey Maske. Von Unterwäsche befreite Girls, dumme Typen und mit Amy Steel immerhin ein Charakter zum anfeuern bietet Teil 2. Ansonsten gibt es viel unfreiwillige Komik und viele Füllszenen. Erwähnte ich schon das Unterwäsche für Frauen im Camp Crystal Lake verboten ist? Wie dem auch sei, Freitag der 13. Teil 2 wird erst mit dem Beginn des großen Regens nach 45 Minuten zum Klassiker des Slashers und begeistert mich deshalb noch heute, trotz aller Schwächen...
Platz 42 Eden Lake (2008) - Eden Lake ist ein realistischer und furchtbar spannender Horror-Thriller. Alles beginnt mit einem harmlosen Wochenendausflug eines Paares an den See. Doch schon nach kurzer Zeit fühlt man sich von einer Gruppe örtlicher Jugendlicher belästigt. Was anfangs nur beunruhigend wirkt, artet schon bald in psychischen und physischen Terror aus. So wird aus dem romantischen Wochenende ein purer Kampf um's Überleben. Neben dem Horrorfaktor spielt vor allem die Sozialkritik an der Verrohung der Jugend und ausufernder Gruppendynamik eine Große Rolle. Wirklich tiefgehend wird Eden Lake dabei selten, überzeugt aber mit seiner spannenden Flucht aus dem Wald. Der Film lässt einen sprach- und fassungslos zurück. Dafür hat man selten so mit den Protagonisten eines Horrorstreifens mitgefiebert wie hier, was auch den tollen Leistungen von Michael Fassbender (!!!) und Kelly Reilly liegt. Visuell gibt es kaum Gewalt und trotzdem wirkt kaum ein Film heftiger als Eden Lake.
Platz 41 The Stepfather (1987) - Der Albtraum in der eigenen Familie. Schlimmer könnte Horror kaum sein und trotzdem ist er nicht unrealistisch, wie ich bei Recherchen über mögliche Hintergründe zum fiesen The Stepfather erfahren musste. Umso wichtiger ist die authentische Performance von Terry O'Quinn (Lost), der hier die Rolle seines Lebens spielt. In The Stepfather geht es um einen Mann, der seine Identität häufig wechselt, um als Stiefvater in vaterlose Familien einzuheiraten, stets auf der Suche der perfekten Harmonie. Doch wenn etwas nicht stimmt oder ihm jemand auf die Schliche kommt geschieht in der Regel ein großes Massaker. Doch keine Sorge, der Film gehört eher zu den gemächlichen und ruhigen Vertretern des Genres. Der Film baut sich eher sehr langsam und bedächtig auf, kann besonders deshalb überzeugen, weil Schockmomente dafür umso heftiger wirken. Wenn man den Film ohne Vorwissen sieht, wirkt er sogar noch besser.
Horrorfilme, die gut sind, es aber nicht ganz in die Top 50 geschafft haben: Orphan, The Mist, Dead Snow, The Suicide Club, The Conjuring, Sinister, The Vanishing, The Children, Poltergeist, City Of The Living Dead, Carrie, The Toxic Avenger, Cannibal Holocaust, Saw, The Burning, Candyman, Hatchet, Hellraiser, Dawn Of The Dead
Christian
P.S.: Die Liste ist natürlich völlig subjektiv und spiegelt nur meine Meinung wieder.