Die besten Horrorfilme aller Zeiten Platz 40 - 31

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Platz 40 Grave Encounters (2011) - Ein weiterer Found Footage Film. Absolute Geschmackssache, aber über den eher unbekannten Grave Encounters lasse ich nichts kommen. Ich bin, was Horror angeht, ziemlich abgehärtet, aber diese Wackelkameraperle hatte es wirklich in sich. Selten habe ich so oft bei einem Film gezuckt, laut geseufzt und vor allem mich erschreckt. Die Prämisse des Films ist dabei so simpel, wie effektiv. Ein Fernsehteam, dass übernatürliche Begebenheiten untersucht, lässt sich übernacht in einer stillgelegten Irrenanstalt unterbringen. Schnell entpuppt sich, dass die Anlage längst nicht mehr so still ist, wie angenommen. Neben den brillanten Schock- und Gruseleinlagen begeistert der Low-Budget Film, dessen Sequel nicht ganz so überraschend ist, vor allem durch seine Anspielungen auf schlechte Reality-TV Sendungen. Allein der Typ, der als fake Medium mit auf Erkundungstour geht ist es wert, sich den Geheimtipp wenigstens mal anzusehen.


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Platz 39 Wrong Turn (2003) - Der fiese Slasher Wrong Turn hat 2003 die Wiedergeburt des Hillbilly-Horrors eingeleitet und im Gegensatz zu den fünf Nachfolgern ist es das Original wirklich wert gesehen zu werden. Alle vier Hauptfiguren, die in den Wäldern Virginias von entstellten Hinterwäldlern gejagt und gepeinigt werden, sind durchweg sympathisch und laden zum mitfiebern ein. Eine Seltenheit im Genre. Besonders die toughe Eliza Dushku, bekannt aus Buffy, wächst uns ans Herz. Die Besonderheit des Films ist wirklich die abnorme Spannung. Die Hetzjagd durch das Geäst ist tempo- und abwechslungsreich, aber vor allem sehr blutig. Untermalt werden diese Eindrücke durch eine finstere, verlassene Atmosphäre und beeindruckend, gefilmten Bildern. Obwohl die Geschehnisse nicht weit ab von der Zivilisation stattfinden, hat man das Gefühl, dass unsere Protagonisten für immer verloren sind. Nach dem Release wurde die Serie leider mit belanglosen Sequels fast alljährlich ausgeschlachtet.


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Platz 38 Henry: Portrait of a Serialkiller (1986) - John McNaughtons Film ist das schockierende und heftige Portrait des brutalen Serienkillers Henry, der zusammen mit seinem ebenfalls völlig kranken Kumpel Otis in einer Wohnung lebt und scheinbar wahllos aus Lust und Laune heraus Menschen abschlachtet. Als jedoch unerwartet Besuch, in Person von Otis' Schwester, im Hause gastiert scheint sich Henry zu verändern... Henry lässt sich am ehesten mit dem ebenfalls berüchtigten Maniac vergleichen, setzt aber sowohl inhaltlich, als auch technisch ganz andere Duftmarken. Der doku-ähnliche Stil fördert die ohnehin schon menschenfeindliche Stimmung des Materials ungemein. Highlight des Films ist jedoch die furchteinflößende Darstellung Henrys durch Michael Rooker. Der Film ist nicht jedem zu empfehlen. Die gezeigten Bilder sind wirklich grausam. Die Gewalt ist stumpf und kalt. Die Charaktere ebenso. Es gibt nichts sympathisches oder gar schönes in diesem Film. Ein Albtraum auf Celluloid.


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Platz 37 The Midnight Meat Train (2008) - The Midnight Meat Train ist Ryûhei Kitamuras (u.a. Versus) erster Versuch im westlichen Kino Fuß zu fassen und was für einer. Mit dem damals noch eher unbekannten Bradley Cooper in der Hauptrolle und dem eisigen Ex-Fussballer Vinnie "The Axt" Jones als Gegenspieler hat sich ein tolles Leinwandpaar gefunden. Cooper spielt in TMMT einen Fotografen, der Motive für seinen großen Durchbruch sucht. Eines Nachts verteidigt er eine junge Frau gegen drei Rüpel im U-Bahnhof. Am nächsten Morgen gilt die Frau als vermisst. Cooper geht der Sache nach und kommt einem unheimlichen Mann auf die Schliche, den er für einen Mörder hält. Es entsteht ein perfides Katz- und Mausspiel mit brutalen Morden, aber vor allem einer düsteren, perfekt gefilmten Atmosphäre. Da lassen sich auch die größtenteils im Computer entstandenen Gore-Effekte verzeihen. Die Geschichte stammt übrigens ursprünglich von Clive Barker. Die Umsetzung als Film hat mir wirklich sehr gut gefallen. Geheimtipp!


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Platz 36 Suspiria (1977) - Es ist wirklich schon über zehn Jahre her, dass ich Dario Argento's Meisterwerk Suspiria zum letzten Mal sah. Dennoch kann ich mich noch an fast jedes noch so kleine Detail erinnern. Kein Wunder, denn dieser Klassiker des italienischen Terrorkinos ist audiovisuell brillant. Jeder Szene, jede Einstellung sitzt perfekt. Die Farbengestaltung ist wohl einzigartig in der Geschichte des Horrorfilms. Dass man Suspiria getrost als wunderschönen Horror bezeichnen muss ebenfalls. Dazu trägt die fantastische Kameraführung, wie auch der tolle Soundtrack bei. Obwohl Argento mit Phenomena, Inferno, Deep Red und Tenebre zahlreiche Klassiker geführt hat, darf man Suspiria sicherlich als den Höhepunkt seines Schaffens bezeichnen, vielleicht sogar als Höhepunkt des gesamten Italo-Horrors. Zum Abschluß eine kleine Warnung: Wer auf eine ausgepfeilte Story oder großartige Performances der Darsteller wert legt, wird nach Suspiria bitter enttäuscht sein. Den Gefallen hat euch Argento nicht getan.


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Platz 35 The House of the Devil (2009) - Ti West lässt sich getrost in die Liste der talentierten Jungregisseure des neuen Horrorfilms einordnen. Beteiligt an The ABC's Of Death und V/H/S, überzeugten vor allem seine Filme The Innkeepers und eben The House of the Devil, der in den 80ern spielt und von einer Nacht berichtet, in der eine junge Frau einen Babysitting Job in einer abgelegenen Villa übernimmt. Der Film baut sich atmosphärisch und langsam auf. Mit jeder weiteren verstrichenen Minute rechnen wir mit einem Schockmoment oder einer Bluttat, aber nicht mit Ti West. Dieser zögert den Höhepunkt immer und immer wieder hinaus. Die Spannung ist grenzenlos und faszinierend. Im Grunde passiert nicht viel, aber das was passiert ist gekonnt inszeniert. Selten wirkte Ruhe auf einer Leinwand so beunruhigend wie hier. Die größte Leistung des Films ist jedoch, dass West mit einem so geringen Budget den Film so authentisch (80s Look) aussehen lässt. Eine wahrliche Meisterleistung!


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Platz 34 La Casa Muda (The Silent House) (2010) - Eine Horrorfilm aus Uruguay der mir schreckliche Angst eingejagt hat? Gibt's. La Casa Muda gauckelt uns vor ein One-Shot Film ohne Schnitt zu sein. Das ganze sieht auch sehr authentisch aus, einige Einstellungen dürften ohne Schnitt jedoch kaum möglich gewesen sein. Die Story handelt von einem Mädchen und ihrem Vater die ein Haus reparieren sollen, damit es verkauft werden kann. Das Mädchen hört Geräusche, der Vater geht diesen nach und verschwindet. Es folgt ein dunkler, verstörender Albtraum an dessen Ende (einziger Schwachpunkt) jedes noch so düstere Geheimnis ans Tageslicht kommt. La Casa Muda ist wirklich gekonnt inszeniert. Jedes Geräusch zerstört uns. Jedes Bild nimmt uns gefangen. Manchmal sind die effektlosen Filme, eben doch die effektivsten. Ich weiß, dass der Film bei vielen Leuten keinen Anklang gefunden hat, für mich ist er jedoch ein wahres Juwel unter den Wackelkamerafilmen. Gänsehaut deluxe.


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Platz 33 維多利亞壹號 (Dream Home) (2010) - Exotisch geht es weiter mit einem sozialkritischen Film aus Hong Kong, der mich unglaublich überrascht hat. Erwartet hatte ich einen brutalen Slasher. Den bekam ich auch, allerdings gepaart mit einer tiefgründigen, politischen Botschaft, die die Probleme einer ganzen Region an's traurige Tageslicht bringt. Faszinierend. Gore-Fans kommen jedoch ganz und gar nicht zu kurz. Die Brutalität des Films nimmt groteske Ausmaße an. Lediglich die Flashbacks in die Vergangenheit der Hauptfigur lockern das Geschehen etwas auf. Aber nur etwas. Die Grundstory über eine Frau mit dem Lebenstraum einer Wohnung mit Meeresblick bleibt traurig und schockierend über die volle Laufzeit. Um sich eine solche Wohnung überhaupt leistne zu können, bringt sie der Reihe nach Bewohner des Hauses um, damit der Mietpreis sinkt. Wer wohnt schon gerne in einem Haus der Kriminalität. Makaber, sadistisch, zynisch und herrlich verstörend. Die Asiaten können Horror.


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Platz 32 My Bloody Valentine (1981) - My Bloody Valentine ist ein völlig unterbewertet, handelt es sich doch bei dem Slasher um einen der besten des ganzen Genre. Im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern ist in MBV sogar die Geschichte abseits von Gekröse und Gemetzel interessant. Auch hier spielen gesellschaftliche Probleme mindestens oberflächlich eine große Rolle. Im Film selbst geht es um eine Kleinstadt, bekannt für ihre Kohlemine, die zum ersten Mal wieder eine Valentinstagsfeier organisiert, nach dem viele Jahre zuvor an einem Valentinstag ein riesiges Massaker verübt wurde. Doch auch beim Reboot der Feierlichkeiten hat sich wieder ein herzloser Killer unter das Volk geschlichen. Was folgt ist eine brillante "Who dunnit?" Geschichte mit viel Rätselraten, deftigen Kills, Spannung, guten Gags und sympathischen Figuren. Für mich ist My Bloody Valentine auch beim x-ten Mal noch eine atmosphärisch tolle Filmerfahrung, die viel zu wenig Beachtung gefunden hat.


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Platz 31 Haze (2005) - Ein Mann wacht in einem gruseligen, verdreckten Kriechkeller auf. Der Platz reicht höchstens zum Atmen, Bewegung ist nahezu unmöglich. Der Mann hat keinerlei Erinnerung, weiß nicht wie und was ihm geschieht. Das Ziel ist die Freiheit. Je näher er dieser jedoch kommt, desto schmerzhafter seine Erfahrungen. Haze ist ein japanischer, experimenteller Horrorfilm, der mit all unseren Sinnen spielt, denn der Zuschauer weiß nicht mehr als der verzweifelte Mann ohne Ausweg. Selten habe ich mich bei einem Film so unwohl gefühlt. Klaustrophobisch, krank. Buried war ein Kinderspiel dagegen. Haze führt uns an unsere emotionalen Grenzen. Ein brillanter Mindfuck, der ähnlich gelagerte Filme wie SAW lächerlich aussehen lässt. Zum Glück, muss man sagen, ist der Spaß nach 45 Minuten bereits zu Ende. Haze sieht man vielleicht nur ein einziges Mal. Die Erinnerung bleibt jedoch für immer. Versprochen!


Christian
P.S.: Die Liste ist natürlich völlig subjektiv und spiegelt nur meine Meinung wieder.

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