Die besten Horrorfilme aller Zeiten Platz 20 - 11

Erstellt am 28. Oktober 2014 von Fincky87

Platz 20 Cube (1998) - Cube ist ein kanadischer Low-Budget Horror-Thriller in dem sieben Leute in eine Art Rubik Würfel eingesperrt sind. Der Weg nach draußen und die Beweggründe zur Existenz dieses Objekts sind ungeklärt. Dass der Würfel tödlich ist, darüber bestehen keinerlei Zweifel. Bedenkt man das Budget von weniger als 1 Mio $, kann man vor Regisseur Vincenzo Natali nur den Hut ziehen. Das Setting ist wundervoll atmosphärisch und sieht überhaupt nicht billig aus. Mit allerlei technischen Tricks lässt er anderthalb echte Würfel wie zighundert verschiedene aussehen. Der Film geht auf die Psyche der Zuschauer und Charaktere. Der Horror entsteht nicht nur durch die Kulisse, sondern vor allem durch die Menschheit, die sich mal wieder von ihrer besten Seite präsentiert. Cube lohnt sich für alle, die mal sehen wollen, wie man mit ganz geringen Mitteln den größtmöglichen Horror erschaffen kann, der auch heute, nach über 15 Jahren, noch perfekt funktioniert.


Platz 19 The Lost Boys (1987) - Joel Schumachers Vampirfilm ist eine meiner größten Kindheitsfilmerinnerungen. Kaum ein Film offenbart ein derartiges 80er Jahre Flair so kultig wie Lost Boys. Mir gefällt besonders dieses Sommer-Gefühl, welches der Film ausstrahlt. Dazu gesellt sich ein fantastischer Soundtrack (OMG Cry Little Sister), ein wunderbarer Cast mit einem brillanten Kiefer Sutherland, der von den beiden Corey's gestützt wird und Edward Herrmann (Gilmore Girls). Der Film selbst ist eine krude Mixtur aus Horror, Komödie und Coming Of Age Zeug. Dass dieses Konzept funktioniert, liegt vor allem an der Verknüpfung von Optik und Sound. Die Story selbst ist dagegen nicht ganz so neu, aber frischer denn je erzählt. Ansonsten gibt es zahlreiche schicke Sprüche, die man sonst nur im Actionfilm der 80s wiederfindet. Denkt man ganz abstrakt, könnte man Lost Boys als Twilight der 80er bezeichnen. Zumindest als cooler - gespieltes, gefilmtes und gemachtes - Geschwister!


Platz 18 Maniac (1980/2012) - Ein psychopathischer Einzelgänger, geschändet durch seine Kindheit, mordet sich durch New York und sammelt die Skalpe seiner weiblichen Opfer. Als er die Fotografin Anna kennenlernt scheint sich sein Verhalten zu ändern. Oder ist sie nur der Auslöser für einen erneuten Blutrausch? Maniac ist kontrovers und gehört zweifelsohne zu den schockierendsten und brutalsten Filmen aller Zeiten. Kaum ein zweiter Film hat eine derartig bestialische Atmosphäre geschaffen wie Maniac. Dreckig, düster und abgrundtief bösartig. Joe Spinnell spielt den Psycho genial und ist nur der Gipfel des intensiven, traumatisierenden Treibens. Das Original ist auch heute noch topaktuell. Wer es allerdings auch audiovisuell up to date benötigt, kann problemlos zum gleichsam starken Remake mit Elijah Wood greifen. Woods Leistung ist mindestens genauso gut. Der Film mindestens genauso brutal und teilweise sogar etwas tiefgründiger als William Lustigs (!!!) 80s Variante.


Platz 17 The Hills Have Eyes (2006) - Das 2006er The Hills Have Eyes dürfte tatsächlich zu den wenigen Einträgen auf der Liste "Besser als das Original" gehören. Wes Craven's Original war gewiss kein schlechter Film, was Alexandre Aja jedoch aus dem Stoff gemacht hat, ist der pure Terror. Eine Familie aus der Stadt will mit dem Wohnwagen verreisen und bleibt mitten in der menschenfeindlichen Wüste stecken. Abseits der Zivilisation gibt es nur Staub, Sand und eine Truppe entstellter Hillbillies die der Familie nach dem Leben trachten. Der Film funktioniert sowohl auf gesellschaftskritischer, als auch unterhaltstechnischer Linie voll und ganz. Aja holt den Zuschauer ab, lässt ihn ekeln, aber vor allem mit der auf sich alleine gestellten Familie mitfiebern bis zum letzten Blutstropfen. Der beste Darsteller des Films ist jedoch zweifellos die staubtrockene Wüste, die auch den zivilisiertesten Menschen im Angesicht des Todes zum Killer werden lässt. Ein weiterer kompromissloser Schocker von Alexandre Aja!


Platz 16 Haute Tension (High Tension) (2003) - Und wieder Alexandre Aja. Kaum ein Regisseur versteht es so gut Horror auf die dreckige Leinwand zu bringen wie der Franzose. High Tension ist dabei sein bis dato bester Film. Die Freundinnen Marie und Alex fahren auf's Land zur Familie von Alex um zu lernen. In der Nacht überfällt ein ekelhafter Mann das Farmhaus, tötet die Familie bestialisch und entführt Alex. Marie versucht ihre Freundin zu retten. Die erste Hälfte des Films ist mit das beste im Home Invasion Sektor das man sich anschauen kann. Suspense, Grusel und Gewalt. Ein Schauder. Die zweite Hälfte hetzt Protagonistin Marie dem Killer an die Fersen. Eine brutale Verfolgungsjagd durch die Nacht, inklusive einem Mindfuck, der seines gleichen sucht. Wem die Wendung gefällt liebt den Film. Alle anderen werden ihn auf Grund Aja's Entscheidung am Ende verachten. Wenn das nicht reicht, sorgt letztlich die abartige Gewalt für den Rest. Und dabei ist High Tension nicht mal der Höhepunkt des französischen Terrors.


Platz 15 From Dusk Till Dawn (1995) - Robert Rodriguez Meisterwerk From Dusk Till Dawn besteht aus zwei Filmhälften. Zunächst begleiten wir die Ganoven Seth und Richard auf ihrer Flucht nach Mexiko, nach einem nicht ganz geglückten Banküberfall. Sie kidnappen einen Wohnwagen, inklusive einem religiösen Mann mit seinen zwei Kindern. Die Familie soll die beiden Gangster sicher nach Mexiko bringen. Treffpunkt, das berühmte Titty Twister. Einer Bar in dem sich allerlei finsteres Gesocks die Zeit vertreibt. George Clooney als Bad Boy, Harvey Keitel in Höchstform, ein skuriler Quentin Tarantino, ein Skript so bescheuert, wie genial, Juliette Lewis, klasse Gangster Action und ein Twist, der jedem, der den Film noch nie gesehen hat aus den Latschen kippen lässt. FDTD ist ein großer Zaubertrank an genialen und erinnerungswürdigen Szenen von einem Regisseur, der in der Folge nie wieder dieses Niveau erreichte. Großartig: Der Soundtrack von Tito & Tarantula!


Platz 14 À L'intérieur (Inside) (2007) - Inside ist die gottverdammte Mutter der Gewaltfilme. Was für eine Wucht. Ich habe den Film im französischen OT gesehen und kann nur von den tollen Darstellern schwärmen. Der Soundtrack ist der blanke Terror für die Ohren und erreicht fast die Intensität eines Halloween. Die Hauptfigur ist so gut geschrieben, dass man als Zuschauer gar nicht verhindern kann einfach mitzufiebern. Die Story ist an sich recht simpel: Eine schwangere Witwe wird in der Nacht von einer Frau terrorisiert, die das ungeborene Baby an sich bringen will. Die Geschichte ist jedoch so sehr in Atmosphäre getränkt, dass man sich ihrem Reiz nicht entziehen kann. Die Spannung ist gnadenlos. Ein Horrorfest! Martyrs war okay, Frontier(s) durchschnittlich und High Tension toll, aber Inside ist wahrlich die Spitze des Eisbergs der neuen Welle des französischen Horrorfilms. Aber Vorsicht! Die Gewaltdarstellung erreicht Ausmaße, die nicht für jeden geeignet sind.


Platz 13 The Strangers (2008) - Nach einer Hochzeit will ein Paar die Nacht in einem abgelegenen Ferienhaus verbringen. Doch mitten in der Nacht klopft es an der Tür und drei maskierte Fremde stehen vor dieser. The Strangers ist für mich einer der gruseligsten, weil authentischsten Horrorfilme. Der Plot ist simpel, aber realistisch und genau deshalb so schaurig. Es entwickelt sich ein hochspannendes Versteckspiel im und rund um's Haus. Motive spielen keine Rolle und genau darin liegt der große Horror des Films. So blöd es klingt, aber unbegründete (vor allem psychische) Gewalt und motivloser Spuk sind für mich viel schauriger als alles andere im Kino. Zugegeben viele Schockmomente sind klassische Jumpscares, durch Lautstärke oder Änderungen in der Helligkeit, aber glaubt mir, wenn euch The Strangers nicht packt und gruselt, dann vermutlich gar kein Film auf dieser Welt. Gemessen an den Filmen die noch folgen, ist The Strangers wohl die letzte größere Überraschung dieser Liste.


Platz 12 The Descent (2005) - Ähnlich wie From Dusk Till Dawn besteht The Descent aus zwei grundverschiedenen Hälften. Aber anders als Rodriguez Film würde Neil Marshalls Streifen sogar funktionieren, wenn es die zweite Hälfte nicht geben würde. Sechs Extremsport begeisterte Freundinnen machen sich auf zu einer Höhlenexpedition. Als etwas schief geht sind die Frauen tief in der Höhle begraben. Angst macht sich breit, vor allem als klar wird, dass sich die Damen nicht alleine in der Höhle befinden. Der Film lebt von seinen brutalen klaustrophobischen Ängsten. Die Enge, die Panik. Der Zuschauer wird authentisch in dieser Unterwelt gezogen und leidet mit den Protagonisten. Als dann das Unglaubliche passiert, denkt man als Zuschauer nur noch: "What the fuck?". The Descent bleibt von der ersten bis zur letzten Minute humorlos und extrem fies. Das schöne an The Descent ist, dass die Qualität des Film trotz des Twists und des Endes auch mehrere Durchlaufe bestehen bleibt.


Platz 11 The Ring (2002) - Die Prämisse dieses Remakes eines japanischen Horrorfilms klingt nach furchtbarem Trash. Ein Videotape mit albtraumhaften Bildern, das einen Anruf einleitet, der den Tod des Zuschauers in exakt sieben Tagen vorraus sagt. Die Umsetzung der Story ist jedoch unglaublich gespenstisch und schauderhaft. Die Amerikaner sind weniger begabt bei solch ausgefallenen Ideen, die Asiaten dafür umso mehr. Warum nur das Remake gelistet ist? Weil es weniger zäh als das Original ist und vor allem audiovisuell um Längen besser ist. Der Style des Films ist erhaben, nein sogar großartig. Regisseur Gore Verbinski kann selbst den Ozean gespenstisch und böse aussehen lassen. Dazu gesellt sich mit Naomi Watts eine fantastische Hauptdarstellerin. Die paranoide Stimmung des Films und die fantatischen Sets machen The Ring zu einer der besten Gruselmädchen der Filmgeschichte. Zudem ist The Ring das einzige Horror-Remake, das sein asiatisches Original in allen Belangen überlegen ist.


Christian
P.S.: Die Liste ist natürlich völlig subjektiv und spiegelt nur meine Meinung wieder.
Teil I - Plätze 50-41
Teil II - Plätze 40-31
Teil III - Plätze 30-21