Alte Hausmittel erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. obx-medizindirekt sagt Ihnen, welche wirklich nützen und oft wirksamer sind als moderne Arzneien.
Regensburg (obx-medizindirekt - internet-zeitung) - Ob Nasenspülungen zur Prävention von Erkältungen, Ingwerwurzel gegen Reisekrankheiten oder Wadenwickel bei Fieber: Bei vielen leichten Erkrankungen muss man nicht sofort zur chemischen Keule greifen, sondern kann sie mit einfachen, aber wirkungsvollen Hausmitteln kurieren oder lindern - und das ganz ohne Nebenwirkungen.
Hier ein paar Tipps gegen die gängigsten Beschwerden
Bei Einschlafstörungen empfehlen sich das altbewährte Glas Milch mit Honig oder ein Melissentee. Eine bewährte Mischung für einen Schlaftee besteht aus 40 Gramm Baldrianwurzel, 10 Gramm Pomeranzenschale, 20 Gramm Hopfenzapfen, 15 Gramm Melissenblättern und 15 Gramm Pfefferminzblättern.Diese Mischung kann in jeder Apotheke hergestellt werden.
Einschläfernd und beruhigend wirken auch ein nicht zu heißes Bad mit Baldrian- oder Lavendelzusätzen oder ein Hopfenkissen unter dem Kopfkissen: Stecken Sie einfach einige Hopfenzapfen (erhältlich in der Apotheke) in ein kleines Leinensäckchen. Aus den Hopfenzapfen strömt ein beruhigend wirkender Stoff, der Ihnen helfen kann, in den Schlaf zu finden. Auch Entspannungsübungen wie autogenes Training können das Einschlafen erleichtern.
Kopfschmerzen können Sie mit dem Trinken einer Tasse schwarzen, ungesüßten Kaffees oder Zitronensafts, mit dem Auflegen kalter Kompressen, mit Lockerungsübungen für die Halsregion oder mit dem Einreiben der Schläfen und des Nackens mit Franzbranntwein behandeln. Auch das Auflegen von Eisbeuteln oder Kältekompressen auf die Stirn oder in den Nacken kann helfen.
Nachweislich wirksam ist auch das Einreiben von Pfefferminzöl auf die Schläfen- und Stirnregion. Wer ungewohnt starke und häufig wiederkehrende Kopfschmerzen hat, sollte allerdings unbedingt ärztliche Behandlung aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.
Bei Fieber, also bei Körpertemperaturen von über 38,5 Grad Celsius, helfen kühlende Wadenwickel. Hiermit lässt sich das Fieber um etwa ein Grad senken. Dazu wickelt man ein in lauwarmes Wasser getränktes und gut ausgedrücktes Handtuch straff um die Waden, rollt ein trockenes Handtuch darüber und legt das Bein auf ein Plastik- oder Gummituch, damit keine Feuchtigkeit in die Matratze eindringt. Sie sollten darauf achten, dass die fiebernde Persone nur leicht mit einem Leintuch bedeckt ist, weil beispielsweise durch ein dickes Federbett ein Hitzestau entstehen kann. Im Zimmer sollte kein Durchzug herrschen. Nach etwa 20 Minuten das kühlende Tuch wechseln, weil es in der Zwischenzeit die Körperwärme aufgenommen hat. Bei steigendem Fieber, wenn die Beine kalt sind oder wenn Sie Schüttelfrost haben, sollten Sie heißen Tee trinken und sich unter eine dicke Decke legen. Wenn trotz der kühlenden Maßnahmen die Körpertemperatur weiter ansteigt, sollten Sie einen Arzt rufen.
Bei Erkältungen hilft das Trinken von heißem Linden- oder Holunderblütentee, gesüßt mit Honig. Kamillen- oder Kochsalzinhalationen helfen bei Schnupfen. Zur Verbesserung der Nasenatmung hilft Majoransalbe, aber auch das "Aufschniefen" von Salzlösungen.
Bei Schnupfen mit zähem Schleim sollten Sie über den Tag verteilt viele heiße Getränke (etwa zwei Liter pro Tag) trinken und ab und zu inhalieren. Dazu geben Sie heißes Wasser in eine Schüssel, fügen einige Tropfen ätherischen Öls (Eukalyptus- oder Pfefferminzöl) hinzu und halten den Kopf über die heißen Dämpfe - eventuell mit einem Tuch darüber. Inhalieren Sie fünf bis zehn Minuten. Sie können auch mit heißer Salzlösung inhalieren. Wem die Prozedur mit Schüssel und Tuch zu anstrengend ist, der kann auch Atemmasken kaufen. Für Säuglinge und Kleinkinder kommen diese Art der Dampfinhalationen nicht in Frage. Ätherische Öle können Stimmlippenkrämpfe und Atemstillstand auslösen und das heiße Wasser in der Schüssel zu schweren Verbrühungen führen.
Bei leichten Halsschmerzen, die durch Halsentzündungen verursacht werden, genügt es meistens, feuchtwarme Halswickel anzulegen und regelmäßig mit Salbei- oder Kamillentee zu gurgeln. Auch eine einprozentige Kochsalzlösung (ein Teelöffel Kochsalz auf ein Glas Wasser) oder dreiprozentige Wasserstoffperoxidlösung (ein Esslöffel Wasserstoffperoxidlösung auf ein Glas Wasser) sind geeignete Gurgelmittel.
Wohltuend bei Muskelverspannungen sind Pflaster und Bäder mit wärmenden Inhaltsstoffen.
Bei Rückenbeschwerden, die nicht auf entzündliche Gelenkerkrankungen zurückgehen, sind wärmende Maßnahmen sinnvoll, zum Beispiel Moorbäder, Fangopackungen oder Rheuma-Pflaster.
Bei einer Verstopfung sind pflanzliche Quellstoffe wie Leinsamen und Flohsamen am unbedenklichsten. Die Anwendung von Rizinusöl oder Paraffinöl gilt heute als überholt. Bittersalz (Magnesiumsulfat) und Glaubersalz (Natriumsulfat) sollten vorsichtig angewendet werden, da zu viel Magnesium im Körper zu Muskelschwäche
und Blutdruckabfall, zu viel Natrium zu Bluthochdruck führen kann.
Bei Durchfall sollten Sie einen geriebenen Apfel essen. Im Apfel befinden sich Pektine, die den Durchfall stoppen können. Sinnvoll ist es, den geriebenen Apfel mit zerquetschter Banane (stopft und enthält viel Kalium) zusammen mit Zwieback als Diät bei Durchfallerkrankungen zu sich zu nehmen. Die wichtigste Maßnahme bei Durchfallerkrankungen ist der Ersatz von notwendigen Salzen, die durch den hohen Flüssigkeitsverlust verloren gehen (Elektrolyttherapie). Vor allem für Kinder empfehlen sich in dem Fall die in den Apotheken erhältlichen Elektrolytmischungen.
Bei allen länger anhaltenden Durchfällen sollten Sie den Arzt aufsuchen - es könnte sich um eine ernsthafte Darmerkrankung handeln.
Bei akuten Zahnschmerzen sollten Sie möglichst noch am gleichen Tag den Zahnarzt aufsuchen. Bis dahin können Sie versuchen, die Zeit mit Kälte zu überbrücken: ein nasser Waschlappen, ein Tuch mit Eiswürfeln oder eine fertige Kältekompresse auf der Backe lindern vorübergehend die Schmerzen. Bei Zahnschmerzen kann auch versucht werden, Nelkenöl mit einem Wattestab vorsichtig auf den schmerzenden Zahn aufzutragen, da dieses Öl einen lokal schmerzbetäubenden Wirkstoff enthält.