Die besten Filmreihen mit verunglücktem Finale: Der Pate und Batman

Features Batman-©-2009-Warner-Home-Entertainment

Veröffentlicht am 9. Februar 2014 | von Christoph Stachowetz

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Die besten Filmreihen mit verunglücktem Finale: Der Pate und Batman

Der nächste Eintrag in unserem Sonntags erscheinenden Feature, diesmal mit zwei Filmreihen unsterblicher Klassiker: Der Pate und die ersten Batman-Teile von Burton bzw. Schumacher.

Die Pate Trilogie

Der-Pate-(The-Godfather)-©-2008-Paramount-Home-Entertainment

“Consigliore of mine, I think it’s time you told your Don what everyone seems to know.”

Der junge Filmemacher Francis Ford Coppola wurde auf Mario Puzos Bestseller Der Pate aufmerksam – aufgrund seines Covers: Eine Puppenspielerhand, von deren Griff aus Fäden den Titel des Buches in der Hand halten. Coppola dachte sich, es geht in dem Roman um eine Studie über Macht und Korruption. In gewissem Sinne hatte er Recht. Zusammen schrieben sie das Drehbuch und Coppola setzte seine Besetzungswünsche gegen den Willen der Produzenten durch (ein abgehalfteter Marlon Brando, gemischt mit jungen, relativ unbekannten Schauspielern wie Al Pacino, Robert Duvall und James Caan). Der erste Teil gilt mittlerweile als einer der besten Gangsterfilme aller Zeiten und auch die Fortsetzung zählt zu jenen “heiligen Kühen” der Filmgeschichte, über die man kein schlechtes Wort verlieren darf.

Während jedoch Der Pate eine vielschichtige, dramaturgisch dichte Studie über Aufstieg und Fall eines Mafia-Clans war, fällt Der Pate II doch deutlich ab. Abseits der Sequenzen mit Robert De Niro, die das Leben des jungen Vito Corleone (im ersten Teil Marlon Brandos Rolle) zeigen, bietet das direkte Sequel jedoch im Grunde nur eine Wiederholung der Geschehnisse des ersten Teils – sogar bis hin zu einer fast identischen finalen Sequenz. Dennoch wurde Der Pate II noch erfolgreicher und räumte noch mehr Oscars ab als der erste Teil (Brando und De Niro sind die einzigen Schauspieler, die sich Darsteller-Oscars für das Porträt ein und derselben Figur teilen und Der Pate II war die erste Fortsetzung, die in den großen Kategorien gewann). Trotzdem merkt man heutzutage, dass Coppola sich mit dem zweiten Teil in ein gemachtes Bett (ohne Pferdekopf) gelegt hat. Denn im Grunde fügt das Sequel der Geschichte keine neuen, notwendigen Facetten hinzu, sondern wärmt bereits etabliertes und erfolgreiches nur wieder auf.

Über das grausame Scheitern von Der Pate III (angefangen von der haarsträubenden Handlung, bis hin zum erbärmlichen Schauspiel von Sofia Coppola) gibt es zahlreiche Parodien. Wie Michael Corleones Fall ist auch die Der Pate-Trilogie ein konstanter Abstieg in die untiefen schlechten Filmemachens. Coppolas Niedergang als Regisseur spiegelt sich in der Trilogie wieder.

Die Batman Tetralogie

Batman-©-1989-Warner-Bros

“You wanna get nuts? Come on! Let’s get nuts!”

Wir schreiben das Jahr 1989. Lange bevor Regisseur Christopher Nolan einen gewissen geflügelten Verbrechensbekämpfer aus dem Joel-Schumacher-Sumpf der Schande herausziehen musste und mit Christian Bale in der Hauptrolle zu einem enormen Höhenflug ansetzen konnte (der aber einen misslungenen Abschluss hinlegte, aber dazu mehr bei einem anderen Feature), oblag es einem noch recht unerfahrenen Herrn namens Tim Burton, das Image des DC Comic-Helden Batman wiederherzustellen. Mit zwei eigenwilligen Filmen (Pee-wee’s Big Adventure und Beetle Juice) konnte der nachfolgend gern als Meister des Obskuren zu betitelnde Regisseur auf sich aufmerksam machen und nachfolgend zusammen mit Michael Keaton in der Titelrolle sich so richtig austoben. Ein düsteres Setting, ein tragischer Held, beißender Humor bei jeder Gelegenheit und ein, nein vielleicht DER beste Antagonist, den sich eine Hauptfigur nur wünschen kann – der ewig grinsende, unberechenbare und bedrohliche Joker, in Perfektion von Jack Nicholson für die Ewigkeit auf die Leinwand gebannt.

Vorbei sind also die Zeiten des tanzenden 60er Jahre Batmans mit Anti-Hai-Spray. Auch die erfolgversprechende Fortsetzung Batman Returns, abermals mit Burton im Regiestuhl und Keaton in der Latexkluft schien vielversprechend zu sein, setzte man doch schon damals auf die Annahme, das Sequels zu Filmen mit Superhelden einfach mit mehr Gegenspielern und zugleich mehr Action größeres Interesse anziehen würden. Kritiker sahen das zwar anders, dennoch konnten Michelle Pfeiffer als laszive Catwoman und Danny DeVito als Penguin überzeugen – was wohl heutzutage niemand mehr wagen würde im Vorfeld überhaupt nur zu vermuten (Der “Pinguin”, bedrohlich, Batman?!).

Das neu geschaffene Film-Franchise erlitt rückblickend betrachtet wohl seinen härtesten Schlag, als Regisseur Joel Schumacher das Ruder übernahm. Beginnend mit einem auch nicht halbwegs ertragbaren, vorwiegend lachhaft überzogenen dritten Teil mit unheilvollem Namen (Batman Forever) geriet der Zuseher in einen sich beständig weiterdrehenden Strudel aus Blödeleien und Herzinfarkt-induzierenden Schauspielleistungen (Sowohl Tommy Lee Jones in der Rolle des Two-Face und Gummigesicht Jim Carrey als Riddler dürfte wohl vor lauter Schreierei täglich heiser am Set zurückgeblieben sein).

Den absurden, krönenden, katastrophalen Abschluss schuf erneut Schumacher mit Batman & Robin, der wohl alles zuvor Gesehene übertrumpfte, die Filmreihe gleichermaßen für viele Jahre komplett auf Eis legte und auch heute noch den Top-Favorit für den schlechtesten Film aller (bisheriger) Zeiten darstellt. Was auf dem Papier wohl noch akzeptabel aussah (George Clooney als charmanter und Frauen magisch anziehender Multimillionär? Arnold Schwarzenegger als eiskalte Killermaschine mit “einigen” Schlagworten auf den Lippen?), entpuppte sich dabei schnell als horrendes Merchandise-Vermarktungsvehikel der Marke Transformers, nur ohne Verstand-benebelnde Spezialeffekte, sondern mit Bat-Nippel und einer nicht gerade für ihre Rolle austrainierte, schlafwandlerisch vor sich hin schauspielernde Alicia Silverstone. Und bei aller Kritik zu The Dark Knight Rises: Danke, Christopher Nolan, es hätte durchaus schlimmer kommen können wie man sieht.

Tags:Filmreihe


Über den Autor

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Christoph Stachowetz Aufgabenbereich selbst definiert als: Chief of Operations. Findet “Niemand ist so uninteressant wie ein Mensch ohne Interesse” (Browne) interessant.



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