Das muss frau/man den USA lassen: Sie sind immer für Überraschungen gut. Während hierzulande die Kommunen vor lauter festgezurrter Personalausgaben finanziell immer immobiler werden, hat die Stadt Maywood in California jetzt zum finanziellen Rundumschlag ausgeholt:
Im Juli hat die Gemeinde kurzerhand allen städtischen ArbeitnehmerInnen gekündigt und alle Dienstleistungen outgesourct. Zwar müssen sich immer amerikanische Gemeinden an harte Sparmaßnahmen gewöhnen, aber Maywood macht gleich Totalremedur.
Erst gab´s nach der Entscheidung Furcht vor Chaos und Anarchie. Aber die von den Gegnern dieser Sanierungsmaßnahme an die Wand gemalte düstere Apokalypse blieb aus! Im Gegenteil: Das Outsourcing erwies sich als Geniestreich, endlich verfügt die Gemeinde wieder über flüssiges Kapital.
Nun managen Pfadpfinder die städtischen Parkplätze und SeniorInnen machen freiwillig Kontrollgänge in den Stadtvierteln, wenns abends dunkel wird.
Quelle: DGB
Ohne die hundertprozentige Auflösung der Stadtverwaltung wäre in Maywood der finanzielle Bankrott angesagt gewesen: Allein die Ausgaben nur für die örtliche Polizei betrugen fast 8 Millionen USD im Jahr 2009.
Natürlich sind immer noch viele Einwohner von Maywood skeptisch, ob dieser mutige Schritt zur Sanierung der Gemeindefinanzierung glücken wird. Aber die meisten sagen lakonisch: Schlechter als vorher kann es eh nicht mehr in Maywood kommen.
Kommentar eines lokalen Aktivisten: "In der Sowjetunion gabs Bürokratie im Übermaß - ohne Erfolg. Jetzt hat Maywood gar keine mehr. Ist viel besser so."
Dem würde sicherlich auch David Thoreau beipflichten entsprechend seinem "Civil Disobedience":
"I heartily accept the motto, — "That government is best which governs least"; and I should like to see it acted up to more rapidly and systematically. Carried out, it finally amounts to this, which also I believe, — "That government is best which governs not at all".