Nie zuvor in der Menschheitsgeschichte stand deren Zukunft mehr auf dem Spiel als heute. Allzuviele Möglichkeiten gibt es nicht mehr auszuloten, will man erkunden, wohin die Reise geht
Uncle Sam wird daher nicht über die Planke gejagt, muss sich aber setzen und den Mund halten, so wie alle anderen auch. Der Dollar würde weiter bestehen, jedoch als Leitwährung ersetzt werden durch einen Währungskorb, bestehend aus Rubel, Yen etc. und ein bisschen Dollar. Dies wäre vielleicht die beste Lösung, da sie keine weiteren Kriegstoten mehr fordert und auch künftig ein Überleben aller Beteiligten ermöglicht. Jedoch nicht ohne bitteren Beigeschmack, denn dann würde jene Diktatur, die sich im Westen bereits andeutet, offen und brutal umgesetzt werden.
Die zweite Möglichkeit wäre deutlich ernster. In diesem Szenario bricht der Dollar mit lautem Krachen in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Denn Geld lebt vom Vertrauen der Menschen in ihre Währung und in die Seriosität ihrer Banken. Beides ist endgültig dahin. Und ließe sich nicht wieder herstellen. Denn es gibt keine Möglichkeit, diesem gigantischen Berg an bedrucktem Klopapier irgendeine Werthaltigkeit zuzuordnen. Wollte man zur Golddeckung zurückkehren, so würde alles Gold der Welt nicht ausreichen, da es einfach zuviele Dollars gibt. Es sei denn, der Goldpreis stiege auf bis zu 9000 Dollar pro Unze. Davor fürchtet sich die Geldelite zu Recht. Dann also der Crash mit allen Folgen für unsere Gesellschaft.
Während unser Staat schrumpfen würde, stiege zugleich die Kriminaltät. Kontrollieren ließe sich dann kein Staatswesen mehr, den Kontrolle kostet Geld, welches dem Staat fehlte. Behörden müssten eingeschmolzen werden, die Polizei hätte keine Möglichkeit mehr, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Der Fluß staatlicher Kontrolle würde mehr oder weniger zum Erliegen kommen. Ansteigen würde hingegen die Gewalt auf den Straßen ebenso wie die Gewalt zum Schutz des Eigentums. Der anfängliche Verteilungskampf würde sich auswachsen zu einem veritablen Überlebenskampf aller Beteiligten. Viele Tote wären zu beklagen. Durch Hunger, durch Krankheit und durch Gewalt.
Dann würden sich die Menschen neu organisieren. Da solche Riesengebilde wie Staaten nicht länger regierbar wären, würde an deren Stelle eine Clusterbildung treten. Die Menschen würden sich je nach Interessenslage dezentral in unterschiedlich großen Gemeinschaften organisieren, autark und selbstverwaltet. Geld wäre nicht länger vonnöten, da mit der Wirtschaft auch die Banken der Todesstoß ereilt hätte. Stattdessen würden wieder echte Werte wie Solidarität, Hilfsbereitschaft und Miteinander in den Vordergrund rücken.
Gute Zeiten wären möglich, da die Menschen den erwirtschafteten Mehrwert nicht länger an die gefräßigen Schmarotzer der High Society abtreten müssten. Ein bescheidener Wohlstand für alle Beteiligten würde innerhalb eines Jahrzehntes realisierbar. Dies wäre die zweitbeste Möglichkeit. Viele Opfer und Todesopfer gingen ihr voraus. Am Ende jedoch würde eine gewisse Freiheit in Greifweite rücken.
Die mit Sicherheit schlechteste Möglichkeit von allen lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Der Dollar explodiert zuerst. Dann explodieren die US- Wirtschaft und die Weltwirtschaft. Irgendein Idiot kommt auf die blödsinnige Idee, das Krieg der rettende Ausweg sei. Es kommt zum bewaffneten Konflikt der Völker dieser Erde. Zunächst konventionell, dann mit zunehmendem Gefechtseifer auch nuklear. Sprengköpfe von bis zu 80 Megatonnen würden riesige Verwüstungen anrichten. Gigantische Mengen an Fallout würden bis in die höchsten Luftschichten hochgerissen, sich um den gesamten Planeten verteilen und das Sonnenlicht von der Erde weg reflektieren. Die Temperaturen sänken beständig unter den Gefrierpunkt. Die Erde würde für Jahrtausende unter einem etwa drei Kilometer dicken Eispanzer verschwinden. Dann wären künftig Einzeller die intelligenteste Lebensform unserer Galaxie.