Zumindest in den Jahren des Deutschen Kaiserreiches war der Bart das Symbol des Mannes von Welt.So ein Bart musste natürlich auch gepflegt werden. Um diese Thematik geht es im heutigen Gastbeitrag.
Der Bart war das Aushängeschild des Mannes zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Ein gut gepflegter Bart symbolisierte Ausdrucksstärke und politische Entschlossenheit. Kaiser Wilhelm I. als erster Deutscher Kaiser und Reichsgründer brachte den gepflegten Vollbart in Mode. Besonderes Kennzeichen war der gezwirbelte Schnurrbart. Auch sein Enkel Wilhelm II. und letzter Deutscher Kaiser trug den dichten Schnurrbart, allerdings mit kahlrasierten Wangen.
Für das Styling wurden Öle und Fette sowie Pomade verwendet. Beim Trinken von Heißgetränken stellten sich mit dieser Barttracht allerdings zwei Probleme heraus:
Der Bart verliert durch die Dämpfe des Heißgetränks an Form.Das Heißgetränk schmeckt anschließend nach Pomade.
Um dies zu verhindern, erfand Harvey Adams die Barttasse. Ein Steg in der Tasse schützt den Schnurrbart. Eine Öffnung in dem Steg ermöglicht dennoch das Trinken.
Der Trend der Barttassen hielt sich allerdings nicht lange.
Mit dem Untergang des Deutschen Kaiserreiches verabschiedet sich langsam auch die Bartmode. Seine größte Beliebtheit hatte der Schnurrbart bis 1900. Danach war das Tragen eines Schnurrbartes vor allem der oberen Schicht vorbehalten.
Heute sind die Barttassen wertvolle Sammlerstücke. Besonders Tassen für Linkshänder sind eine Rarität. Außerdem beliebt sind Tassen der deutschen Manufaktur Meißener und der französischen Manufaktur Limoges.
Bärte liegen heutzutage wieder im Trend. An die Herren der Schöpfung: Würdet ihr eine solche Barttasse nutzten oder ist das übertrieben?
Des Mannes Zierde ist der Bart.
Ich bedanke mich für diesen Gastbeitrag bei Franka Pohl vom Blog "Ladies and Gents", welchen Ihr unter der Adresse http://www.ladies-and-gents.de/ finden könnt.Die Abbildungen stammen von einer Barttasse aus meiner Sammlung.Bärte sind ja heute wieder etwas mehr in Mode gekommen, die Barttassen allerdings weniger, vielleicht erleben sie irgendwann eine Renaissance.Den heutigen Beitrag sende ich auch zum "Guckloch" von http://zaunblicke.blogspot.de/, handelt es sich hierbei doch um einen schönen Blick zurück.
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