Was ist eine Korrelation?
Wenn Du diesen Beitrag liest um diese Frage zu klären, dann herzlich willkommen! Ich freue mich, dass Du mein Blog gefunden hast und Dich für Fremdwörter interessierst. Der Begriff Korrelation steht für die Beziehung zwischen zwei Dingen. Also den Zusammenhang zwischen, in diesem Fall, Bart und Vintage. So, das hätten wir geklärt und wenn Du schon mal hier bist kannst Du gerne auch weiterlesen, was mir zur Bart-Vintage-Korrelation sonst noch so durch den Kopf geht.
alt, aber gut
Es entspricht heute einfach dem Zeitgeist sich auf alte Werte zu besinnen. Einerseits läuft die Menschheit in einen Zustand der Übertechnisierung und andererseist haben wir in vielen Bereichen schon fast alles durch.
alt, aber modern
Jetzt ist aber genau so eine Digitaluhr, wie sie oben am Bild zu sehen ist, aber ein schlechtes Beispiel, weil das Teil schon wieder so alt ist, dass es langsam wieder modern wird. Warum aber besinnen wir uns ständig irgendwelcher Dinge, die es früher gegeben hat, statt immer am aktuellsten Entwicklungsstand zu sein? Auf der einen Seite sind alte Dinge bewährt. Das Funktionsprinzip ist alt und Generationen haben es für uns getestet. Es funktioniert also sehr sicher, während moderne Dinge fehleranfälliger sind. Auf der anderen Seite sind alte und bewährte Dinge auch eine Möglichkeit sich dem Zeitgeist ein wenig zu entziehen und dem überall lauernden Burnout zu entkommen. An allen Ecken und Enden werden wir überwacht, sind erreichbar und hinterlassen elektronische Fingerabdrücke.
Oase Vollbart
Genug philosophiert! Wenden wir uns dem wichtigsten Thema zu. Wobei ich in diesem Fall fast ein wenig philosophisch bleiben möchte. Der moderne Mensch ist es nicht gewohnt Dinge selbst zu erledigen. Wir haben für fast alles eine Maschine, oder ein Hilfsmittel. Wir lassen Dinge erledigen, statt sie selber zu machen. Dabei ist das Gefühl etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben, etwas Wunderbares. Klar kann man sich auch an einem gelungenen E-Mail erfreuen. Aber so richtig gut wird das Gefühl erst dann, wenn man am Abend etwas in Händen hält, was am Morgen noch nicht existiert hat. Was hat das jetzt mit dem Bart zu tun? Bitte gebt mir Zeit, das kommt gleich.
Frustrierender Alltag
Der Alltag unserer Generation ist eigentlich recht triste. Wir haben, dank des großen Henry Ford und den Kollegen von Toyota unseren Arbeitsstil massiv geändert. Es ist selten, dass heute jemand eine Aufgabe von A bis Z erledigt. Ein bisschen stehen wir alle am Fließband und machen jeden Tag die selben Handgriffe. Natürlich stehen die wenigsten wirklich physisch am Fließband, aber genau dieses Prinzip der Spezialisierung zieht sich durch alle Bereiche.
Wer alleine, oder im Familienbetrieb ein Handwerk ausübt, der hat es gut. Da wird etwas eingekauft, bearbeitet, veredelt, etwas hergestellt und geschaffen, das anschließend verkauft wird. Der Otto-Normal-Arbeitnehmer kauft entweder ein, oder er bearbeitet etwas, oder verkauft etwas. Delegieren ist das Schlagwort. Wir erledigen die Dinge nicht, sondern geben sie dem Spezialisten. Genauso bekommen wir Anfragen und Aufträge, wenn wir der Spezialist sind. Am Ende des Tages ist unser Schreibtisch genauso voll, wie am Morgen. Für alles, was wir erledigen kommt zumindest eine neue Sache dazu. Jemand hat unsere Ressource gut verplant und sorgt für ausreichend Arbeitsvorrat.
Gute alte Zeit
Früher war der Grad der Spezialisierung bei weitem nicht so hoch. Man hat dem Mitarbeiter einen kleinen Stahlblock vor die Nase gelegt und der brave Mitarbeiter hat in monatelanger schweißtreibender Arbeit daraus ein Auto geschnitzt. Heute gibt es gaaaaaaanz vorne am Fließband einen, der den Stahlblock eine Station weiterleitet und sechs Kilometer weiter, gaaaaaanz hinten am Fließband einen, der die Autos aus der Halle fährt. Dazwischen machen viele Menschen jeweils einen Handgriff. Genial, aber irgendwie nicht so erfüllend. Der Tischler geht raus auf den Hof, sucht sich einen der Baumstämme dort aus, schneidet ihn klein, hobelt, schleift, sägt, leimt, nagelt und klopft und, auch wenn es nicht am selben Tag ist, irgendwann steht da ein Tisch. Über den kann er stolz mit der flachen Hand fahren und sich selbst loben. Ein Meisterstück.
Ein Sachbearbeiter im Büro startet den Tag mit den ungelesenen E-Mails vom Vortag, führt Telefonate, schreibt und liest E-Mails und geht am Abend wieder heim. Das passiert jeden Tag. Es gibt kein Fertig. Die Wirtschaft ist ein endloser Kreis und wir nur kleine, oder ein bisschen größere Rädchen, die sich mitdrehen, oder ausgetauscht werden.
Balsam für die Seele
Vintage ist eine kleine Revolution. Ein Ausbrechen aus dem ewigen Kreis. Man trägt eine Uhr, die nicht exakt läuft, fährt ein Motorrad, das man alle zweit Tage zerlegen muss, oder verwendet eine Aktentasche, die baugleich auch bei Opa im Einsatz war. Diese alten Dinge stehen auch für die Werte. Man bekommt bei Vintage Artikeln ein bisschen das Gefühl mitverkauft, das der Schöpfer des Artikels gehabt haben muss. Ein Hochgefühl aus Stolz und Zufriedenheit. Etwas ist mit den eigene Händen erschaffen worden. Ich glaube, dass uns dieses Gefühl fehlt. Wer jeden Tag dasselbe tut, diese Tätigkeit von seinem Vorgänger übernommen hat und sie an seinen Nachfolger übergeben wird, der wird nie fertig sein. Man hat nie das Gefühl, etwas wirklich erledigt zu haben. Das zieht sich durch viele Lebensbereiche. Hat man etwas erledigt, dann plant man schon das nächste. Kaum aus dem Sommerurlaub zurück, wird der Schiurlaub geplant und umgekehrt.
Vintage macht zufrieden
Alte, nein traditionelle Werte helfen dabei, mit der eigenen Leistung zufrieden zu sein. Auch das Selbermachen, das DIY, oder Do-It-Yourself ist groß im Kommen. Ist Dir schon mal aufgefallen, wieviele Menschen selber kochen? Man kann sich die wunderbarsten Kochgeräre kaufen und die exotischten Lebensmittel auf die ausgefallenste Art zubereiten. Genau das ist es, was glücklich macht. Selbst, mit eigenen Händen, etwas von vorne bis hinten zu schaffen und, im Falle von Essen, es auch danach gebührend zu genießen.
So, jetzt mach ich aber endlich die Kurve zum Bart!
Vintage, DIY und der Bart
Der Mann hat in diesem Bereich einen großen Vorteil. Im wächst etwas Urtümliches, etwa Traditionelles und Wunderbares im Gesicht. Der Vollbart ist eine wunderbare Möglichkeit etwas zu schaffen und es stolz zu tragen! Was in der heutigen Zeit, an Erfolgserlebnissen in der durchschnittlichen Arbeitssituation ausbleibt kann man ganz einfach zu Hause vor den Spiegel nachholen. Egal, wieviele ungelesene Mails im Posteingang liegen, wenn man heim geht - Der Bart ist 2,8mm länger geworden und man hat sich ein Stück weiter dem Ziel genähert.
Das Planen, das Wachsenlassen, das Formen und Pflegen des Prachtstücks ist die reinste Form des Gedankens von Vintage. Man schafft ein Meisterwerk im eigenen Gesicht und erntet den Lohn für seine Bemühungen. Wer den Bart pflegt und hegt, ihn mit dem richtigen Handwerkszeug bearbeitet und ein erreichbares Ziel verfolgt, der wird in absehbarer Zeit mit dem Projekt fertig sein. Etwas endgültig zum Abschluss zu bringen ist ein tolles Gefühl, das sich jeder Mann gönnen sollte. Braucht man ein neues Ziel, das man der Vintage-Philosophie folgend erreichen möchte, dann bieten sich andere Bartstyles an.
Reproduzierbarer Erfolg
Steht der Vollbart, dann kann man sich auf den Moustache konzentrieren. Hat man perfekt gezwirbelt, dann kann der Backenbart einmal mehr Aufmerksamkeit bekommen usw..
Der Bartwuchs ist für viele Erfolgserlebnisse gut und man kann sich jahrzehntelang laufend Erfolgserlebnisse verschaffen und diese auskosten. Wer auf ein Burnout zusteuert, der sollte sich zuerst einmal einen Vollbart stehen lassen. Vielleicht ist es das, was im Leben dazu fehlt uneingeschränkt glücklich zu sein...