Die Bank auf dem Dorfplatz

Von Doris

Als ich ein Kind war saßen die alten Männer des Dorfes gerne zusammen auf dem Dorfplatz, auf einer alten, schon ein wenig morschen Bank, die direkten Anwohner haben sich einen Stuhl nach draußen getragen. Im Schatten saßen sie, redeten, rauchten, schauten. Irgendwann haben ihnen die damals jungen Männer eine schöne massive Bank und einen stabilen Tisch gestiftet. Kaum waren die neuen komfortablen „Sitzgelegenheiten“ da, sind die Alten von damals innerhalb von kurzer Zeit gestorben. Einer nach dem anderen. Irgendwann saß keiner mehr da, außer den Teenagern des Dorfes. Immer wieder fühlten sich die aber zu sehr auf dem Präsentierteller und suchten sich andere, geheimere Orte. Hin und wieder hat sich in den letzten 20 Jahren schon mal einer hin und ein anderer dazugesetzt. Aber so wirklich früh gekümmert hat sich keiner mehr, erst wurde der verwitterte Tisch entfernt, letztes Jahr dann das Bankerl … Vor ein paar Monaten haben die Jung-Feuerwehrler eine neue Sitzgruppe aufgestellt, ein schöner Tisch, zwei bequeme Holzbänke. Und so sitzen neuerdings immer öfter wieder ein paar alte Männer zusammen auf dem Dorfplatz, ratschen, schauen und sind einfach da. Aber nicht nur die, auch ein paar Damen haben das Platzerl für sich entdeckt und verweilen. Und wenn die Alten aufstehen und gehen trifft sich die Dorfjugend, die cool findet, dass sie gesehen wird. Schön, so ein gut frequentierter Platz mitten im Ort.