Die BAMS kämpft für ihre Kollegen

Von Nicsbloghaus @_nbh

Bildquelle: bild.de

Lang genug hat’s ja gedauert. Meinen Kommentatoren Ralf wird es (hoffentlich) freuen. Die heutige BILD am Sonntag (BAMS) hat ihre heutige Ausgabe ganz den beiden Journalisten Marcus Hellwig und Jens Koch gewidmet.

Zugegeben: ich habe die Zeitung nicht – jedenfalls nicht die papierne Ausgabe – aber auf Bild.de lässt sich dazu heute auch einiges finden.

Bild.de weist auf externe Presseartikel hin und berichtet über die Pressekonferenz von Sakineh Ashtiani und ihrem Sohn:

Die wegen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilte Iranerin Sakineh Aschtiani ist am Samstag überraschend von den Justizbehörden in Täbris für wenige Stunden aus dem Gefängnis gebracht worden, damit sie sich zusammen mit ihrem Sohn Sajjad Ghadersadeh vor westlichen Kamerateams äußert.

Nun sind zwar die zitierten “westlichen Kamerateams” eher eine Übertreibung; auch der Hinweis, dass Sakineh Ashtiani wegen Ehebruchs verurteilt sei, eine typische BILD-Ungenauigkeit. Jedoch weist der Artikel auch darauf hin, dass an der fraglichen Pressekonferenz – anders als ich es berichtete – nicht nur Sadschdschad Kadersadeh, sondern auch Sakineh Ashtiani selbst teilgenommen haben soll.

Die heutige BAMS-Ausgabe schreibt:

Unser Reporter und unser Fotograf haben nicht nur Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage, sondern auch den Jahreswechsel in einer fensterlosen Zelle in Täbris verbracht. Seit 84 Tagen hält die iranische Justiz unsere beiden Kollegen fest [...]
Die weitere Inhaftierung unserer beiden Kollegen ist durch nichts zu rechtfertigen, auch nicht durch den vom Iran erhobenen Vorwurf eines Verstoßes gegen Visabestimmungen.[...]
Deswegen fordern jetzt herausragende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Gesellschaft die sofortige Freilassung unseres Reporters und unseres Fotografen.
Für diesen Beweis einer überwältigenden Solidarität sind wir dankbar!

Allerdings wird der Artikel dann unerträglich, wenn es heißt: “…dadurch wird klar, dass sich hinter der Forderung nach Freilassung, die Kanzlerin Angela Merkel und Außenminister Guido Westerwelle von Anfang an erhoben haben, das ganze Land versammelt.”
Die beiden Genannten haben ihre Stimme offenbar im Ultraschallbereich laut erhoben, denn es war nicht hörbar. Genau wie die gesamte Springer-Gruppe.

Nic