Die Bachelorarbeit Teil 1 - Der Anfang

Von Findingflow
Ich weiß, dass einige vor ihrer Bachelorarbeit stehen, bereits mittendrin sind oder es in den nächsten Jahren auf sie zukommen wird. Bei mir das Ganze gerade sehr aktuell, denn ich befinde mich mitten in meinem Schreibprozess und möchte sie, wenn alles klappt, Ende Juni abgeben. Somit gibt es heute ein paar erste Tipps von mir zur Bachelorarbeit. Was mir geholfen hat und wovon ich abraten würde.
Blogpause im Mai.
Anfang Mai werde ich meine Bachelorarbeit anmelden und deshalb den kompletten Mai zum Schreiben nutzen. Den Blog werde ich in der Zeit ruhen lassen und ab Juni wieder für euch da sein. Mit Sicherheit auch mit jeder Menge neuer Favoriten, Beiträgen und Ideen.

Was studiere ich überhaupt?


Ich studiere Soziale Arbeit und befinde mich momentan im regulären 7 Semester. Wir haben ein integriertes Praxissemester, für unsere staatliche Anerkennung, weshalb es keine 6 Semester sind. Das Thema meiner Arbeit ist Achtsamkeit (engl. Mindfulness). Zuerst wollte ich über Flow schreiben, da es dazu aber nicht viel Literatur gibt, habe ich mich für Achtsamkeit entschieden.
Es gibt in meinem Freundkreis einige die bereits ihre Bachelorarbeit geschrieben haben und einige die, genau wie ich, noch mittendrin sind. Meine und ihre Erfahrung möchte ich gerne weitergeben in der Hoffnung, dass sie für einen von euch hilfreich ist.
Beginnen wir also mit der Suche nach dem Thema.... vorausgesetzt ihr dürft es euch aussuchen, was nicht in jedem Studiengang üblich ist.

Neu aber nicht zu neu - Spezifisch aber nicht zu spezifisch


In nächster Zeit braucht ihr sehr, sehr viel Literatur und am besten auch jede Menge aktueller Zeitschriftenartikel. Solltet ihr ein Thema haben welches sehr unbekannt oder neu ist, werde ihr nicht viele Arbeiten darüber finden. Das macht es euch sehr schwer voran zu kommen und geeignete und passende Zitate zu finden.
Solltet ihr frei wählen dürfen, ist das natürlich super und ihr könnt ein Thema wählen, welches euch selbst interessiert. So blöd es klingt... so kann eine Bachelorarbeit sogar Spaß machen und es ist keine Qual am Ende des Studiums, sondern eure erste Möglichkeit ganz alleine etwas größeres zu Erstellen.
Solltet ihr einen Wunsch Dozenten haben, könnt ihr euer Thema an sein Themengebiet anpassen. Ihr könnt auch direkt mit ihm darüber sprechen, welche Empfehlungen er hat oder was er gerne lesen möchte. Hier seit ihr wirklich sehr frei und könnt Thema an Dozent anpassen oder euren Dozenten an euer Wunschthema.
Solltet ihr mit einer Einrichtung/Firma kooperieren, wird euch sehr wahrscheinlich eine Themenrichtung vorgegeben. Meistens handelt es sich dabei um etwas, was die Einrichtung betrifft, woran großes Interesse besteht und sie gerne mehr zu Wissen möchte. Vielleicht sollt ihr in diesem Zusammenhang auch etwas erforschen oder herausfinden. Ihr habt hier mehr Vorgaben, seit aber nicht komplett eingeschränkt.
Solltet ihr ein Thema vorgegeben bekommen, habt ihr leider die wenigsten Freiräume. In manchen Studiengängen kann es passieren, dass ihr das Thema genannt bekommt und ab diesem Zeitpunkt genau zwei Monate habt eure Bachelorarbeit zu schreiben. Hier ist sehr viel gute und strikte Organisation notwendig.

Eine erste Struktur - Die Mindmap


Die wohl beste Möglichkeit für einen schnellen Überblick ist eine Mindmap. Die einzelnen Punkte eurer Mindmap könnten bereits eure Gliederungspunkte darstellen. Ihr könnt euch strukturieren und seht auf einen Blick erstmal alles, was für das Thema relevant ist.
Für eine erste Strukturierung und Sammlung eurer Punkte vermutlich das Einfachste. So vergisst man auch erst mal nichts und kann sich daran entlang hangeln, bis die erste Gliederung steht.

Literaturrecherche - Was, wie, wo?


Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Dozenten Wert legen auf:
  • eine gute Mischung aus Sachbüchern
  • einige Zeitschriftenartikel (da sie meistens aktueller sind, als Bücher)
  • gute und fundierte Studien (abhängig vom Thema sollten Studien nicht fehlen)
  • wenige und vor allem wissenschaftliche Internetquellen
Hierauf werden wir jetzt noch genauer eingehen. 

Sachbücher / Bücher


Eigene Bibliothek - Erster Anlaufpunkt sollte natürlich die Bibliothek eurer Hochschule/Uni/FH sein, da dort meistens viele Sachücher, die euren Studiengang betreffen, vorhanden sind. Oftmals gibt es digitale Kataloge, in denen ihr suchen könnt. Mein persönlicher Tipp - Bei Amazon mal schauen, welche Bücher exisitieren. Manchmal sind die Inhaltsverzeichnisse bei Amazon einsehbar und ihr könnt direkt, ohne großen Aufwand schauen, ob es zu eurem Thema passt.
Andere Bibliotheken - Fast überall bekommt man als StudentIN bei der Anmeldung Rabatt oder es ist direkt kostenlos. Wir haben in der Nähe eine Landesbibliotheke, welche viele Sachbücher anbietet. Stadtbibliotheken eignen sich oftmals weniger, da sie eher spannende Bücher zum Lesen als wissenschaftliche Sachbücher besitzen.
Fernleihe - Die meisten Bibliotheken bieten kostengünstig Fernleihen an, worüber ihr verschiedene Bücher eine Zeit lang ausleihen könnt. Die Bücher werden aus ganz Deutschland bestellt und egal wie selten euer Buch ist, wird es mit Sicherheit darüber zu bekommen sein. Plant hier aber etwas Zeit ein, da es 1-2 Wochen dauern kann (vielleicht sogar länger) bis euer Buch da ist.
Kaufen - Natürlich könnt ihr auch direkt ein paar Bücher kaufen, insbesondere die welche sehr relevant für euer Thema sind. Dann könnt ihr auch darin rumkritzeln, markieren und notieren, es ist ja Euer! Mein persönlicher Tipp - schaut mal bei Medimops, dort gibt es viele Sachbücher (leicht gebraucht) und enorm viel günstiger.

Magazine / Zeitschriften

Ihr wollt ja nicht ganze Zeitschriften, sondern lediglich euer Thema. Hier kann ich euch die Datenbank Digibib empfehlen.
Datenbank - Digibib
Die meisten Hochschulen bieten einen Zugang zu der Datenbank http://digibib.net/ an. Ihr habt hier die Möglichkeit direkt nach Zeitschriftenartikeln zu suchen. Naütrlich könnt ihr darin auch Bücher etc. finden. Ihr gebt euer Thema an bzw. Suchbegriff und links setzt ihr dann einen Haken wonach ihr suchen wollt.
Ihr werdet sehr, sehr, sehr viele Ergebnisse bekommen, da Datenbanken wirklich umfassende Recherchemöglichkeiten bieten. Ich habe euch mal ein Beispiel herausgesucht, um zu zeigen wie es dann weitergeht.
Ihr klickt einen Artikel bzw eine Überschrift an, von einem Bereich der euch anspricht. Daraufhin öffnet sich das Fenster und ihr seht solche Informationen. Das Wichtige habe ich rot markiert, denn es sagt euch - In welcher Zeitschrift ihr den Artikel findet. In unserem Beispiel...
Der Artikel Achtsamkeit von Michael Zimmermann befindet sich in der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft, aus dem Jahr 2013, das 8 Heft, auf den Seiten 93-92. Komische Seitenangaben aber ja... so steht es da...
Entweder ihr geht jetzt direkt an das Regal eurer Bibliothek, wo ihr diese Zeitschrift findet oder ihr bestellt über euer Bibliothek einfach diesen einen Artikel. Was auch sein kann ist, dass ihr sie direkt kostenlos downloaden könnt. Es kommt darauf an, welches Lizensen eure Uni/HS hat und was freigeschalten ist.
Artikel bestellen
Ihr müsst keine komplette Zeitschrift kaufen, solltet ihr lediglich einen Artikel brauchen. Oftmals bieten Bibliotheken die Möglichkeit einen Artikel zu bestellen. Hierfür benötigen ihr die ISSN Nummer, welche bei eurer Suche dabeisteht. Es ist wie die ISBN Nummer eines Buches, damit lässt sich auf jeden Fall die Zeitschrift eindeutig finden. Naja und ihr füllt alles andere aus, was eure Bibliothek benötigt, um den Artikel zu bestellen.
Bei uns kostet es 1,50 € und die Artikel sind innerhalb von 2 - 5 Tagen abholbar.

Studien 

Hier kommt es wieder auf das Thema an, ob eure Arbeit Studien benötigt oder vielleicht wünscht es sich sogar euer Dozent.

Medizinische Studien
Hierfür kann ich die Datenbank http://www.ncbi.nlm.nih.gov/ empfehlen. Für meine Arbeit habe ich einige Studien rausgesucht und viele davon sind auch Englisch. Ihr werdet ihn dieser Datenbank keine deutschen Studien finden. Aber generell sind die meisten Studien in Englisch verfasst, egal ob ein deutscher Wissenschaftlicher mitgearbeitet hat oder nicht.
Andere Studien z.B. aus Zeitschriften
Schaut einfach mal in den Büchern und Artikel eurer Wahl. Hinten im Literaturverzeichnis oder direkt im Text, werden die Studien und Quellen oftmals genannt. Worauf auch immer sich der Autor bezieht, ihr könnt einfach im Internet danach suchen oder einen Artikel bestellen, indem die Studie steht (siehe Artikel bestellen) 

Internetquellen


Das sind wohl die aktuellsten Quellen aber auch gleichzeitig die Umstrittensten. Ich kenne Dozenten, welche Internetquellen gar nicht leiden können und immer sehr skeptisch darauf reagieren. Ich kenne aber auch welche, denen es egal - hauptsache sie sind wissenschaftlich.
Aber was ist denn bitte eine wissenschaftliche Quelle?
Auf gar keinen Fall Wikipedia! Ich kenne Dozenten, welche einen Studenten sofort durchfallen lassen, sollten sie diese Quelle angeben. Und da ist es egal wie gut die Arbeit ist.
Bei uns wird immer gesagt, es sollte der Autor auf der Seite stehen und das Datum der Veröffentlichung, wie auch das der Änderungen. Aber immer noch ist es gar nicht so leicht zu sagen, was nun wissenschaftlich ist und was nicht.
Genau deshalb lasse ich, da wo es geht, die Finger von Internetquellen. Sie bietet großes Diskussionspotenzial. Ich gehe da lieber auf Nummer sicher oder ihr fragt einfach euren Dozenten, ob ihr die Seite X Y nutzen könnt.
Ob ihr sie nun nutzt oder nicht - macht auf jeden Fall einen Screenshot der Seite. Das Internet verändert sich ständig und ihr müsst nachweisen können, dass eure Information auf der Seite stand und zwar genau so. Lieber ein Screenshot zu viel als einer zu wenig.

Noch ein paar persönliche Tipps



Tapetenwechsel und Lerngruppe

Irgendwann fällt einem die Decke auf den Kopf, man kann sich nicht mehr konzentrieren und sowieso hat man gar keine Lust mehr!
Da hilft ein Tapetenwechsel Wunder. Sei es ein Café, eure Hochschule/Uni oder die Bibliothek. Sucht euch einen hübschen Platz und verweilt dort zum Schreiben. Noch dazu haben wir eine Bachelorarbeitsgruppe gemacht. Wieso alleine gehen, wenn auch andere schreiben müssen? So hat man ein Mal die Woche einen festen Termin, wo man auf jeden Fall daran schreibt, da man sich gemeinsam in der Bibliothek trifft.
Geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid.
Wenn man jedes Mal alles einpackt, vergisst man die Hälfe. Mein Tipp also, packt euch eine kleine Tasche oder Mappe in der alles drin ist und die ihr immer mitnehmt. Die packt ihr auch am besten mal in Ruhe oder einen Tag vorher, fehlt etwas darin fällt es euch zwischenzeitlich bestimmt noch ein.

Nicht vergessen und immer dabei


Was ich immer dabei habe sind zwei Kugelschreiber, einer könnte leer gehen oder euer Sitznachbar fragt nach einem. Zudem einen Textmarker, weil ich immer irgendwelche Texte lese bzw. gelesen habe. Ebenfalls darin sind etliche Zeitschriftenartikel und Studien. Sollte ich mal das Buch vergessen, gerade Zeit haben (im Bus zB.) oder langweile (in der Vorlesung) so habe ich immer diese Artikel, die ich bearbeiten kann. Und meine Post-its und Notizen ....

Die Post-its und Notizen

Sind mein Gehirn... alles was mir zu Bachelorarbeit einfiel, mein Professor sagte oder ich noch zu erledigen habe, steht in dieser Mappe. Sollte ich sie verlieren... oh je... daran will ich gar nicht denken!
Sie ist handlich, hübsch, praktisch und hat alles drin was man so braucht. Ich habe sie damals bei TK Maxx gekauft. Der Hersteller nennt sich Life Canvas und ich besitze ein paar Papierschönheiten der Firma.
Ich habe für euch eine Möglichkeit gesucht, wie ihr daran kommt. Und zwar würde ich auf der Hauptseite von Life Canvas schauen, da dort mehr Bilder vorhanden sind und dann das Produkt bei Amazon.de suchen. Dort gibt es nicht mehr dasselbe Modell aber ebenfalls ein sehr hübsches für 10€.
Link zu Life Canvas
Link zu einem ähnlichen Modell

Zwei Stapel und das Lineal


Ich habe in meinem Regal zwei Stapel. Einen für bereits gelesene und einen anderen für Neue Bücher. Am besten notiert ihr euch noch wann welches Buch zurückgegeben werden mussen.
Ein Lineal hilft mir immer in der Zeile zu bleiben. Erst habe ich immer Papierreste genommen, bis mir aufgefallen ist, dass ich es als Kind mit einem Lineal gemacht habe :D ganz klassisch und immer noch super praktisch.

Der Anfang - Das Schreiben


Es gibt verschiedene Literaturverwaltungsprogramme, welche ihr nutzen könnt oder ihr schreibt einfach direkt in Word. Diese Programme sind sehr sinnvoll, da sie alle genutzten Bücher/Artikel etc. erfassen, speichern und am Ende ein Literaturverzeichnis erstellen. Wie sieht die Arbeit mit so einem Programm aus?
  1. Projekt erstellen - Bachelorarbeit X Y
  2. Buch/Artikel/Internetquelle erfassen - nach ISBN / ISSN suchen
  3. Informationen zu der Quelle eingeben/ergänzen - Autor, Jahr, Preis etc.
  4. Zitate tippen - unterscheidung in wörtliches und indirektes
  5. Zuordnung zu einem Schlagwort 
  6. Zuordnung zu eurer Gliederung - Kategorie genannt, kann selbsterstellt werden
Das war eine Kurzübersicht, die meisten Programme sind wesentlich komplexer und bieten viele tolle Möglichkeiten. Ich möchte in diesem Zusammenhang das Programm vorstellen, welches ich nutze und zwar ist das...

Citavi.de

Ist kostenlos, bis zu einer Anzahl von 100 Literaturquellen. Also für eine Bachelorarbeit ist die kostenlose Version im Regelfall ausreichend. Ihr ladet euch die Datei runter und installiert sie auf eurem Rechner.
Ich wollte das Programm nie wieder missen! Egal, ob eine Hausarbeit oder Bachelorarbeit, es ist sehr hilfreich und erleichtert den Schreibprozess. Ihr müsst nicht permanent Worte anpassen oder korrigieren, sondern schreibt einfach alle Zitate ab, welche interessant klingen.
Am Ende könnt ihr die Literaturliste komplett erstellen lassen und eure Zitate, in eurer Zitierweise direkt in Word kopieren. Mit dem Citavi Picker könnt ihr bei PDF Dateien oder im Internet mit Rechtsklick den gesamten Text kopieren und ihr spart euch das Abtippen. Allerdings müsst ihr das Programm erst mal kennenlernen. Schaut mal, ob ein Kurs dafür bei euch angeboten wird. Ansonsten hilft das Internet, insbesodere Youtube gut weiter. Ich habe es mir so auch selbstbeigebracht.
Ich kann es nur wärmstens Empfehlen!!!

Das Verfassen der Bachelorarbeit


Tzja... daran bin ich jetzt ;) alles was ihr jetzt gelesen habt, ist das was ich bereits selbst getan und genutzt habe, meine Tipps eben. Im Mai werde ich jetzt alle Zitate in Form bringen und den Text vervollständigen. Am Ende kommt das Binden, abgeben etc. Aber da ich das alles noch nicht getan habe, kann ich euch noch keine Tipps geben.
Sobald ich fertig bin und noch ein paar gute Tipps auf Lager habe, wird es Teil 2 geben.
Bis dahin wünsche ich euch einen schönen Mai und wir lesen uns wieder im Juni. Liebste Grüße, eure Mandy