Die asiatische Wirtshauskatze

Von Nuernbergrules

Wer eine Verbindung zwischen Katzen und Asien sucht, kommt womöglich zunächst auf die berühmte Winkekatze oder assoziiert damit ein Gericht, in dem die Haustiere mit verbraten sind. Selten denkt man da an ein thailändisches Wirtshaus mit einer Katze als Maskottchen.

Eben dieses mit dem Namen “Wirtshauskatze” gibt es jedoch in St. Johannis, nahe der Pegnitz. Ganz klein und unscheinbar, ist es mir erst gar nicht aufgefallen und selbst wenn ich dort mit meinem Fahrrad vorbeigesaust bin, war der Name auf dem Schild zu klein, um lesbar zu sein. Es hätte auch ein Hipster-Deko-Laden sein können. Doch hier gibt es rustikales Essen auf asiatisch. Keine Miniportionen in abgefahrenen Designs und auch keine High-End-Cross-Cuisine, sondern bodenständige Küche, die satt und glücklich macht.

Auch wenn dieses Lokal vielleicht noch ein Geheimtipp für viele ist, sollte man immer reservieren, denn der Innenraum ist sehr klein und kann maximal, inklusive Theke, 10-15 Leute fassen.

Im Sommer gibt es noch die Möglichkeit an drei Tischen mit je vier Stühlen draußen zu sitzen. Der Außenbereich liegt zwar auf dem Gehsteig, ist jedoch liebevoll, wie ein kleiner Garten gestaltet und optisch zur Straße abgetrennt.

Neben wechselnden Gerichten, die auf der Facebookseite angezeigt werden, gibt es eine feste Speisekarte, die, statt in einem langweiligen Kasten, in eine Art Vogelhäuschen am Eingang untergebracht ist. Da wir schon im Sommer dort waren, muss ich in meinem Kopf kramen, wie ich das Essen am besten beschreiben könnte: Das Adjektiv “lecker” scheint ja seit neuestem verpönt zu sein, also versuche ich es anders zu umschreiben. Als Vorspeise haben wir uns die heißgeliebten Summerrolls geteilt – Allerlei Grünzeug und Hühnchen sind dabei nicht in Frittierfett ertränkt, sondern in Reispapier gehüllt. Diese selbst, aber auch der dazugereichte Dip haben uns sehr gemundet. (Man beachte diese gehobene Ausdrucksweise. Und dabei wird mir das Wort auch noch vom Autokorrekt rot unterkringelt. Ich bin empört!). Einziger Minuspunkt war die geringe Menge der dazugereichten Soße, die schon nach zwei Bissen von der Rolle aufgesaugt war.

Zur Hauptspeise hatte mein Freund ein rotes Curry, welches gut gewürzt, aber nicht zuuu scharf serviert wurde (wobei das ja nun auch Geschmacks- und damit Ansichtssache ist). Ich konnte mich meinerseits an leckeren (mist, da ist es mir rausgerutscht), im Wok gebratenen Nudeln mit frischem Gemüse erfreuen. Nichts war zerkocht, alles so wie es muss und dabei mehr als genug.

Eine kurze Erwähnung soll auch noch unsere Bedienung finden, die freundlich, aber nicht überschwänglich war, also so wie ich es mag: Keine aufgesetzte Herzlichkeit, aber immer da wenn man sie brauchte.

Schlussendlich muss ich noch den Preis erwähnen: Das Restaurant liegt zwar etwas über den normalen asiatischen Abhol- und Bringdiensten, aber weit unter manch anderen Restaurants, die sich im Angebot und Endprodukt jedoch nicht wesentlich von der Wirtshauskatze unterscheiden. Alles war frisch und, man möchte meinen, mit Liebe zubereitet. Eindeutig steht da ein Fachmann in der Küche und nicht irgendein umgelernter Italiener. Unter diesen Umständen ist das Preis-Leistungs-Verhältnis bombastisch.

Fazit:

Ich mag zwar keine Katzen, aber die Wirtshauskatze werde ich wieder besuchen. Die Gerichte sind nicht nur reichlich und relativ günstig, denn das kann ja jeder, sondern auch noch frisch und geschmacklich gut. Innen erinnert das Ambiente dank der Theke tatsächlich eher an eine alte Kneipe, was jedoch nicht verheimlicht wird, wie der Name Wirtshauskatze schon sagt. Trotzdem wurde versucht mit Farben und Deko ein asiatisches Flair und Modernität hineinzubringen. Der Außenbereich dafür ist umso gemütlicher. Probierts aus und hinterlasst gerne eure Meinung!

Ich habe gesprochen: Miau!

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Wirtshauskatze

Wiesentalstrasse 3,

90419 Nürnberg

Tel: 0911/ 89190314