Nachdem alle bisherigen Gehversuche von Apple auf unserem Bezahlmarkt eher Mißerfolge blieben, plant Goldman Sachs nach einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) eine mit Apple Pay gekennzeichnete Kreditkarte vorzustellen. Die Einführung der Apple-Pay-Kreditkarte soll danach schon Anfang nächsten Jahres kommen.
Nach dem WSJ-Bericht soll sich die Partnerschaft auch auf weitere Dienste erstrecken: Goldman Sachs soll demnach Apple-Kunden, die iPhones und andere Gadgets kaufen, Darlehen anbieten, worüber das WSJ ja auch schon schon früher berichtet hat.
Außer Paypal hat es bisher aber kein weiterer Zahlungsdienstleister geschafft, das Vertrauen der deutschen Kundschaft zu gewinnen. An der Kasse ist die Zurückhaltung gegenüber neuen Dienstleistern sogar noch deutlich größer. Nur sieben Prozent der Deutschen haben bis dato kontaktlos mit ihrem Smartphone oder per NFC-Karte an der Kasse gezahlt, zeigt eine aktuelle Studie.
Apple könnte den Bezahlmarkt umkrempeln
Zurzeit wollen weder Apple noch Goldman Sachs Details zu dem gemeinsamen Projekt offenlegen. Dabei hätte Apple das Potential, den deutschen Markt sehr massiv aufrütteln, denn es könnte den teuren Kontomodellen der etablierten Banken Konkurrenz machen und dann auch Innovationen auf dem Zahlungsmarkt neuen Schub verpassen dürfte.
Apple hat nämlich die wichtigste Voraussetzung dafür, nämlich eine Finanzkraft, von der Banken im Niedrigzinsumfeld dank Mario Draghi von der EZB zurzeit nur träumen können. Auf der hohen Kante hat Apple Ende 2017 noch schlaffe 285 Milliarden Dollar liegen…
Der Apple-Konzern könnte es sich sogar leisten, auch Privatkunden anzulocken. Warum sollte Apple nicht auch gemeinsam mit Goldman Sachs ein kostenloses Bankkonto anbieten? Mit kostenloser Kreditkarte?
Das alleine wäre auf dem deutschen Markt ja schon ein ungewöhnliches Angebot, wo es doch für deutsche Kunden neben DKB, ING Diba und Comdirect kaum noch echte Kostenloskonten gibt.