Die Antwort des Iran auf die Anschlagsvorwürfe der USA

Der Iran richtet wegen der Anschuldigungen der USA einen Brief an die Vereinten Nationen
THE WALL STREET JOURNAL, 11.10.11
Die US-Behörden behaupten, Iraner hätten einen Anschlag zur Ermordung des Botschafters Saudi-Arabiens in Washington einfädeln wollen; es kommt nicht alle Tage vor, dass Teheran beschuldigt wird, einen Terroranschlag auf US-Territorium geplant zu haben. Mohammad Khazaee, der iranische Botschafter bei den Vereinten Nationen, hat den folgenden Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen gerichtet, "um die Empörung des Irans" über die Anschuldigen auszudrücken, die "politisch motiviert" seien.
New York, 11. Oktober 2011
An Seine Exzellenz, Herrn Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-Moon
Im Namen Gottes, des Mitleidsvollen und Barmherzigen:
Exzellenz,
ich schreibe Ihnen, um unsere Empörung über Anschuldigungen auszudrücken, die Offizielle der USA gegen die Islamische Republik Iran erhoben haben, indem sie behaupteten, mein Land sei an einem geplanten Mordanschlag gegen einen ausländischen Diplomaten in Washington beteiligt.
Die Islamische Republik Iran weist entschieden und kategorisch diese fingierten und grundlosen Anschuldigungen zurück, die sich nur auf die haltlosen Behauptungen eines Einzelnen stützen. Jeder Staat könnte einen anderen Staat durch die Erfindung solcher Geschichten beschuldigen. Damit würden jedoch gefährliche Präzedenzfälle in den Beziehungen zwischen Staaten geschaffen.
Der Iran hat den Terrorismus in all seinen Formen und Taten immer verurteilt. Der Iran ist selbst schon zum Opfer des Terrorismus geworden; zu den jüngsten Beispielen gehört die Ermordung mehrerer iranischer Atomwissenschaftler, die in den beiden letzten Jahren von dem zionistischen Regime mit Unterstützung der USA durchgeführt wurde.
Die iranische Nation strebt eine Welt an, die frei von Terrorismus ist, und betrachtet die gegenwärtige US-Kriegshetze und Propaganda-Kampagne gegen den Iran nicht nur als eine Bedrohung für sich selbst, sondern auch für den Frieden und die Stabilität im Gebiet des Persischen Golfes. Die Islamische Republik Iran warnt vor den Implikationen dieses Schreckensszenarios und weist darauf hin, dass die Fortsetzung dieser Politik des Teilens und Herrschens schädliche Auswirkungen auf den Frieden und die Sicherheit haben könnte.
Die Anschuldigung der USA ist offensichtlich ein politisch motivierter Schachzug und eine Zurschaustellung ihrer langjährigen Feindseligkeit gegenüber der iranischen Nation. Die Islamische Republik Iran verurteilt diese schändlichen Anschuldigungen der US-Behörden kategorisch und in schärfster Form und betrachtet sie als sorgfältig vorbereiteten, heimtückischen Anschlag im Rahmen der gegen den Iran gerichteten Politik der USA; sie sollen von den gegenwärtigen wirtschaftlichen und sozialen Problemen in den USA selbst und von den Volksaufständen und Protesten gegen von den USA lange unterstützte diktatorische Regime im Ausland ablenken.
Die Islamische Republik Iran unterstreicht ihre Entschlossenheit, ihre freundlichen Beziehungen zu allen Ländern in der Region und besonders zu ihren islamischen Nachbarn aufrechtzuerhalten, und lädt alle ein, gegen die bösartigen Kampagnen wachsam zu sein, welche die Stabilität und die freundlichen und friedlichen Beziehungen zwischen den Staaten in unserer Region gefährden.
Als Generalsekretär der Vereinten Nationen haben Sie eine wichtige Verantwortung; sie sollten die internationale Öffentlichkeit über die gefährlichen Folgen der Politik der USA aufklären, die zum Krieg hetzt und die internationale Sicherheit und den Frieden bedroht.
Ich sende gleichlautende Briefe an den Präsidenten des UN-Sicherheitsrates und an den Präsidenten der UN-Generalversammlung. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie diesen Brief als Dokument betrachten und ihn unter Punkt 83 der Tagesordnung der Generalversammlung und dem Sicherheitsrat vorlegen würden.
Exzellenz, seien Sie meiner größten Hochachtung versichert.
Botschafter Mohammad Khazaee, Ständiger Vertreter (der Islamischen Republik Iran bei den Vereinten Nationen)
(Wir haben den Brief komplett übersetzt, weil wir es unerträglich finden, dass unsere Mainstream-Medien ausführlich über die haltlosen Anschuldigungen der USA berichten, das iranische Dementi aber mit wenigen Bemerkungen abtun und Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit säen. Gute Beispiele für dieses Verhalten sind SPIEGEL-Artikel, die zu finden sind unter http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,791287,00.html , http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,791452,00.html und http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,791521,00.html .)
Quelle: Luftpost - Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein

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