Die Ankunft
Ally Condie
Fischer FJB, 2013
978-3841421517
16,99 €
Achtung, enthält Spoiler für diejenigen, die nicht Teil 1 und 2 gelesen haben!
Erst hat sie alles gewagt, dann alles verloren und wiedergefunden – jetzt muss sie zurück in ihr altes Leben. Cassia und Ky haben sich der Erhebung angeschlossen, aber zusammen sind sie nicht mehr, denn ihr Leben findet an zwei verschiedenen Orten statt. Cassia hat Angst, entdeckt aber auch vieles, was sie unbedingt tun muss. Als eine Seuche ausbricht, beginnt die Gesellschaft langsam auseinander zufallen, aber was kommt danach? Ist es das, was Cassia und Ky sich wünschen?
Die Drei verändern sich mehr in Teil 2 als in diesem Abschnitt der Geschichte. Manche Charakterzüge sind schon so festgebrannt, da würde sich auch in fünf Büchern nichts mehr ändern. So bleibt Xander immer der, der meint alles richtig tun zu müssen, und für seine Freunde, Land oder Stadt einstehen zu müssen.
Cassia will immer mehr als da ist: mehr Lebensgefühl, mehr Kunst – mehr Freiheit. Und das am besten für alle, überall und egal wie. Keine schlechte Eigenschaft in Zeiten, in denen es auch Zweifler gibt.
Und Ky? Ky denkt nach und fühlt, denkt wieder nach und fühlt. Etwas anderes kann er nicht, ist ein Gefühlsmensch und wird es bleiben.
Trotzdem hat mir das Stadtleben wieder etwas besser gefallen als der lange Weg durch den Canyon. Vielleicht einfach weil mehr passiert und mehr Menschen auftauchen.
Xander, Cassia und Ky werden separat begleitet. Jeder bekommt eigene Kapitel. Ich hatte somit drei Geschichten, die ich verfolgen kann und die sich manchmal berührt haben. Sei es durch einen Brief oder nur durch Gedanken, denn die Drei, denken viel aneinander.
Xander arbeitet als Funktionär und handelt manchmal nicht so, wie ich es gerne hätte. Aber sein Strang ist interessant, denn ich erfahre mehr über ihn, das kam im zweiten Teil etwas zu kurz. Außerdem ist seine Arbeit als Medic sehr interessant und ich mag ihn einfach! Meinetwegen hätte sich Cassia auch für ihn entscheiden können, ich wäre nicht so wählerisch gewesen
Kys Abschnitte gefallen mir, weil er sich mehr Gedanken macht und sein Gefühlsleben ziemlich offensichtlich ist. In seiner Nähe treffe ich auch alte Bekannte wieder, was mich auch freut. Ich kann mich sowie so schwer verabschieden und so ist es auch hier. Ich lese extra langsam, damit ich länger etwas von diesem Trio habe.
Cassias Abschnitt zeigt eine andere Stadt und viel Leben im Untergrund und im Geheimen. Das hat einen gewissen Reiz. Auch wenn ich sie manchmal immer noch nicht verstehe und ihre Handlungen fast als wirr empfinde, ist sie es doch die alles verbindet und in Gang hält. Eine schwierige Aufgabe, wenn sie ich nicht selbst verlieren möchte und manchmal habe ich das Gefühl sie wäre kurz davor.
Am Ende treffen sich die Stränge wie zu erwartend, denn kann einer von den Dreien alleine bleibe? Es ist ein Ende mit Schlupfloch, wenn der Leser es so lesen möchte. Aber ich hoffe Cassa, Ky und Xander dürfen jetzt dort bleiben, wo sie sich jetzt befinden.
Passend zu den vorherigen Bänden hat sich nicht viel geändert. Nach Pink und Grün ist dieses Bild nun Orange und ich bin froh, dass sie gut zusammenpassen. So muss ich mich nicht auf den letzten Metern mit Cassia über sie ärgern
Vielleicht mit etwas Wehmut und verklärtem Blick vergebe ich 5 Bücherpunkte und verabschiede mich damit von Cassia & Ky. Aber tatsächlich hat mir auch das ganze Geplänkel sehr gut gefallen.