Die Angst vor der Mangelhaftigkeit

Die Flecken in unserem Alltag - Aufgabe Nr. 5 - Der kreative August


Zwar ist schon September, doch Der kreative August geht weiter. Bis Ende Dezember 2012 stelle ich jede Woche eine kreative Aufgabe vor. Man muss nicht alle Aufgaben erfüllen, um bei der Blogparade teilzunehmen und bei der Schlußverlosung dabei zu sein. Aber darüber steht mehr in den Teilnahmebedingungen.
Die Angst vor der Mangelhaftigkeit
Die fünfte Aufgabe lautet: Dokumentiere alle Flecken, die Dir an einem Tag begegnen
Die Idee: Im Alltag erliegen wir oft der Tendenz alles etwas schöner darzustellen, als es häufig ist. Wir fotografieren unsere Kinder dann, wenn sie lächeln. Wir räumen schnell auf bevor unsere Freundinnen zu Besuch kommen, oder machen einen Frühjahrsputz bevor die Großmutter der Kinder in der Tür steht. Die Wahrheit ist die: Wir haben Angst vor der Unzulänglichkeit.
Weitere Artikel und Kreativaufgaben: Der kreative August - alle Aufgaben auf einen Blick Erste Aufgabe- Mit Essen spielt man nicht? Vierte Aufgabe - Über alle die alltäglichen Dinge

Eine perfekte Welt wäre nicht perfekt!

Die Angst vor der Unvollkommenheit ist auch diejenige, die uns manchmal daran hindert, unsere Kreativität voll auszuleben. Wir verfallen schlicht und einfach in Panik, unsere Ideen nicht gut genug umzusetzen, von anderen dafür kritisiert oder beurteilt zu werden. So fangen wir in vielen Fällen gar nicht an und lassen unsere Ideen fallen. Oder bemühen uns besser gar keine zu haben... perfekt wären sie ja ohne hin nicht.
Dem sollten wir uns stellen, denn eine perfekte Welt wäre nicht perfekt. Es wäre eine Welt ohne die einzigartigen Fehler, die viele an uns schätzen, ohne die Eigenarten, die die Welt um uns so viel reicher machen. Und vergessen sie nicht: Viele wissenschaftliche Entdeckungen sind erst durch Fehler zustande gekommen. Wir dürfen also Mut zur Mangelhaftigkeit beweisen.
Nun also zur heutigen Aufgabe: Schnappt Euch eine Kamera oder ein Skizzenheft und Stift und dokumentiert alle Flecken, die Euch an einem Tag begegnen. Beobachtet dabei Euch selber, was die Aufgabe mit Euch macht. Es ist interessant, sich dabei zu erwischen, wie man trotz allem versucht, die Flecken ästhetisch ins Bild zu rücken.
Und ja - auch dieses Mal - wir wollen die Ergebnisse Eurer Kreativität sehen! Also schreibt darüber, postet darüber, zeigt Eure Bilder der Welt - selbst dann, wenn sie nicht perfekt zu sein scheinen.

Unsere Erfahrungen: 

Flecken fotografieren sich relativ schwierig. Nicht nur, weil man sie normalerweise gar nicht einfangen will, sondern auch, weil sie in vielen Fällen farblich gut zueinander passen und die  Kamera die monotone Farbstimmung einfach nicht optimal darstellen will ;)
An diesem Fleck gehe ich jeden Tag in der Früh vorbei in unser Bad. Zunächst kommt ein Anflug von Ärger (wir haben ja erst kürzlich ausgemalt) gefolgt von starker Zuneigung (ein Handabdruck von unserer Tochter - sollten wir - am besten farblich - auch für unseren Erinnerungordner festhalten)
Fleck Nr. 1
Auch im Badezimmer sieht es nicht besser aus: Dieser Fleck ist ein Zauberfleck - jeden Tag wasche ich ihn weg, am nächsten morgen ist er wieder da... So langsam würde es mir fehlen, wenn es dem nicht so wäre.
Fleck Nr. 2
Unzählige Flecken in meinem Alltag sind mit Essen verbunden. Diese erinnern an die gestrige Familienpizza, die ausgezeichnet war und deren Reste noch für die heutige Jause ausgereicht haben. Gut daran: diese Flecken lassen sich gut samt der mitgelieferten Schachtel entsorgen.
Fleck Nr. 3
Es gibt aber nicht nur Flecken, die es zu beseitigen gilt. Manche verschönern absichtlich oder unabsichtlich unsere Umgebung. Das nächste Bild zeigt die Vorlage, mit der ich ein großes M auf das selbstgenähte Federpenal für meinen Sohn gemalt habe.
Fleck Nr. 4
Denkt man den ganzen Tag an die Flecken, so sieht man auf einmal sehr sehr viele um sich herum. Manche davon schafft man sich selber. Wie die auf dem nächsten Bild - falls jemand einen Rat hat, wie man Kürbiskernöl aus hellem Leder entfernt - her damit.
Fleck Nr. 5
Beobachtet man die Umwelt und sucht den ganzen Tag nach den Flecken, die man fotografieren oder malen könnte, verändert sich auch der eigene Blickwinkel. Man stellt fest, dass es überall Flecken gibt, man selbst also nicht extrem kritisch mit sich selbst sein muss, wenn es um kleine Makel geht. Und es wird einem auch bewusst, dass Flecken zu den Dingen des Lebens gehören, die wir oft gar nicht so richtig wahrnehmen. Höchstens registrieren wir sie, wie zum Beispiel diesen:
Die Angst vor der Mangelhaftigkeit FAZIT: 
Die Welt ist nicht makellos und keiner von uns ist perfekt. Das Streben nach der Vollkommenheit sollte uns nicht daran hindern, eigene Wege zu gehen, oder eigene Ideen zu verwirklichen.
Und welche Fehler, Makel und Flecken sind Euch im Laufe des Tages begegnet?

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