Die Angst des weißen Mannes: Doggy Style

Eine der Urängste des Westens gegenüber den Chinesen – und nebenbei noch eine Quelle rassistischer Ressentiments und fast schon repressiver Anerkennungsverweigerung – ist die Tatsache, dass manche Chinesen ab und zu gerne Hundefleisch verzehren. Dies ist vor allem eine regionale Spezialität des nördlichen und nordöstlichen China, und dabei, zumindest in den urbanen Gebieten schon seit geraumer Zeit im Rückgang begriffen.  Immer seltener gibt es Hundefleisch zu kaufen, und immer weniger Restaurants haben es auf der Karte. Dies liegt zum einen an der Entdeckung des Hundes als Haustier und Knuddelobjekt der chinesischen Mittel- und Oberschicht, zum anderen aber auch schlicht daran, dass Hundefleisch, im Vergleich mit anderen Fleischsorten, sehr teuer ist. Mit seinem sehr eigenen Geschmack und seiner Zähigkeit ist es außerdem nicht jedermanns Sache.

Natürlich wird in China kein „Wessi“ gezwungen, Hund zu essen. Sollte man aber eingeladen werden zum Hundeesssen, wird man sich schwer tun, dies abzulehnen. Wenn der Gastgeber oder die Gastgeberin in China selber kocht, ist dies bereits etwas Besonderes, und wenn es Hund gibt allemal. Oft fährt der Gastgeber selber raus aus der Stadt, um auf dem Markt für gutes Geld einen lebenden Hund zu kaufen, und diesen dann zum Schlachten zu bringen.

In Nordostchina, so zum Beispiel in Heilongjiang, wird das Hundefleisch gerne sehr scharf gewürzt, mit Chili, und muss oftmals mehrere Stunden kochen. Ähnlich wie beim Hähnchen gelten auch hier Brust und Keule als beste Stücke, jedoch werden auch die Innereien des Hundes sehr gerne in separaten Gerichten zubereitet. Die wärmende Wirkung machte das Fleisch früher in Nordchina vor allem in den harten Wintern beliebt.

Man sieht also, dass, wenn man privat zum Hund-Essen eingeladen ist, womöglich eine Menge Arbeit und Aufwand für den Gastgeber damit verbunden sein kann. Ein Ablehnen der Einladung, wird ein chinesischer Freund zwar, mit dem Verweis auf die kulturellen Hintergründe in der westlichen Hemisphäre, verstehen, allerdings muss schon sehr sensibel vorgegangen werden. Wer herablassend und verachtend  reagiert, dem wird sein Verhalten schneller zum Bumerang werden, als ihm lieb ist.

Vor allem die jungen Chinesen rümpfen die Nase über Hundefleisch, aber das bedeutet nicht, dass man nicht mehr gut essen kann, wenn Hund auf den Tisch kommt. Wenn man die Wertmaßstäbe seiner eigenen Kultur versucht, nicht an eine andere anzulegen, und versucht seinen eigenen Horizont mit dem der anderen Kultur zu verschmelzen, wird man auch das Essen von Hundefleisch überleben.

Im Hinduismus ist das Schlachten von Kühen verboten, in der französischen Küche isst man Schnecken und kleine Ferkel und Kälber sind auch niedliche Haustiere der Menschen. In diesem Sinne: Guten Appetit!

PS: Einen sehr guten Artikel über Hunde in China hat der Stadtchinese verfasst.



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